Vor rund zwanzig Jahren lud mich ein Freund zu einem Dankgottesdienst in seine Vereinigung der Christlichen Wissenschaft ein. Ich hatte keine Ahnung, dass dieser Tag mein Leben verändern würde.
Zu diesem Zeitpunkt war mir dieser Freund schon seit zehn Jahren eine große Hilfe. Als mein Mann nicht mehr mit mir verheiratet sein wollte, half mir der Freund während der Scheidung, indem er mich mit Worten aufbaute und niemals etwas Unschönes oder Voreingenommenes sagte oder vorschlug. Er verhielt sich liebevoll und versicherte mir, dass alles in Ordnung war. Im darauffolgenden Jahr demonstrierte er gleichbleibend Gottes reine Liebe und Fürsorge; er lud mich zum Essen, zu besonderen Anlässen und zu Feiern bei seiner Familie ein. Die ehrliche und selbstlose Fürsorge, der Trost und die Liebe, die ich erlebte, waren der Grund, warum ich an jenem Thanksgiving-Tag 2002 mit ihm den Gottesdienst besuchte.
Als ich eintrat, war die Kirche von Frieden erfüllt. Jemand spielte wunderschöne Andachtsmusik, und die Mitglieder waren zuvorkommend und freundlich. Ich fühlte mich von Ruhe und Liebe umgeben. Die Worte „Gott ist Liebe“ (siehe 1. Johannes 4:8) an einer Wand vermittelten mir ein Gefühl von Wärme und Sicherheit. Ich war in einer anderen christlichen Religionsgemeinschaft aufgewachsen und 45 Jahre lang Mitglied in verschiedenen Gemeinden gewesen. In der Kirche meines Freundes herrschte eine ganz andere Atmosphäre als anderswo. Ich besuchte acht Monate regelmäßig die Gottesdienste.
Irgendwann heiratete ich wieder und fing an, die Kirche zu besuchen, der mein Mann angehörte. Es war wieder eine andere Religionsgemeinschaft. Nach und nach baute sich eine Routine von Aktivitäten und Gottesdienstbesuchen auf, doch fehlten mir die Freude und der Trost der wahren, geistigen Bedeutung der Bibel und des Gebets des Herrn.
In den darauffolgenden 18 Jahren vermisste ich das, was ich in der Vereinigung der Christlichen Wissenschaft meines Freundes erlebt hatte, sehr. Ich begriff, dass ich die geistige Ernährung brauchte, die sie mir bot. Daher beschloss ich 2021, erneut an den Gottesdiensten dieser Vereinigung teilzunehmen. Wieder erlebte ich die liebevollen Bestandteile: friedvolle Musik, schöne Lieder, ermutigende Leserungen aus der Bibel und eine inspirierende Bibellektion aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft, die sich aus Stellen aus der Bibel und dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, zusammensetzen.
Seit dem ersten Gottesdienst, an dem ich teilnahm, waren zwanzig Jahre verstrichen, doch nun war ich mit Herz und Verstand empfänglich für die Wahrheit, dass Gott immer gegenwärtiges Leben und allgegenwärtige Liebe ist. Meine Rückkehr bewirkte, dass ich mir Gottes Gegenwart bewusst war, und löschte den Durst, den ich in Herz und Seele verspürte. Psalm 42:2 drückt es sehr treffend aus: „Wie der Hirsch nach frischem Wasser lechzt, so sehnt sich meine Seele, Gott, nach dir.“ Ich wurde wieder seelisch und intellektuell genährt. Am 22. Mai 2022 wurde ich Mitglied dieser Vereinigung. Gottes Timing ist immer perfekt. Achtzehn Jahre konnten mein Sehnen nach einem größeren Verständnis Seiner wahren Natur als Leben, Wahrheit und Liebe nicht verringern.
Seit meiner Rückkehr zur Christlichen Wissenschaft vor einem Jahr habe ich eine wichtige körperliche Heilung durch Gebet erlebt. Ich war im Dunkeln über einen Hocker gestolpert und schwer gestürzt und betete nun um Weisheit und Kraft. Der Lärm des Sturzes hatte meinen Mann geweckt, was ungewöhnlich war, da er normalerweise sehr tief schläft. Als er das Blut auf dem Boden sah, wollte er einen Krankenwagen rufen, weil er meinte, dass die Wunde genäht werden müsse. Doch ich versicherte ihm, dass alles in Ordnung war und dass Gott für mich sorgte, und dann wusch ich mir das Blut ab. Meine Lippe blutete und ein Vorderzahn wackelte, aber ich blieb gelassen in dem Wissen, dass ich mir keine Sorgen zu machen brauchte. Ich war gegen Mitternacht an einem Samstag gestürzt. Am Morgen schickte ich eine E-Mail an mehrere Mitglieder und bat um ihre Gebete, da ich vorhatte, trotz meines Aussehens zum Gottesdienst zu gehen. Die Mitglieder hätten nicht liebevoller oder hilfsbereiter sein können. Ich hatte keine Schmerzen.
Einige Wochen später ging ich zur Routineuntersuchung zum Zahnarzt, der mir sagte, dass eine Narbe an meiner Oberlippe zurückbleiben werde, da ich „reiferen Alters, weiblich und hellhäutig“ bin. Aber ich betete während der Untersuchung weiter. Ich freue mich zu berichten, dass der Zahn nicht mehr locker ist, sondern fest und in Reih und Glied mit den anderen Zähnen sitzt, und dass meine Oberlippe frei von jeglichen Narben ist!
Gott tut so viel mehr als nur körperliche Leiden zu heilen. Mrs. Eddy erklärt in Wissenschaft und Gesundheit: „Geist teilt das Verständnis mit, das das Bewusstsein erhebt und in alle Wahrheit führt“ (S. 505). Heute bin ich zufrieden und fröhlich, und ich fühle mich jeden Tag gesegnet, dass ich die Wahrheit und unvoreingenommene Liebe demonstrieren und mit anderen teilen kann. Es ist wundervoll, daheim zu sein.
Pamela Myers
