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Für Junge Leute

Gott wiederfinden

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 9. Oktober 2023


Ich stieg auf einen kleinen Berg in der Nähe meiner Eltern, bei denen ich damals wohnte. Ich hatte das Studium abgeschlossen und mein Leben fühlte sich an wie ein holpriger Weg. An jenem Tag war ich über einen unangenehmen Wortwechsel mit einer Kollegin empört, der meine Richtung im Leben zweifelhaft erscheinen ließ und die Frage aufwarf, ob Gott überhaupt existierte.

Ich war von Kind auf mit der Christlichen Wissenschaft vertraut, die lehrt, dass Gott gut ist und alles gut erschaffen hat. Doch ich konnte nicht erkennen, wie das Leben gut sein soll, wenn schlechte Dinge passieren. Ich war aufgebracht und mein Gottvertrauen bekam Risse.

Auf dem Rückweg meiner Bergwanderung beschloss ich, einen neuen Pfad auszuprobieren – ein bisschen wie der neue Pfad, den ich für mein Leben und meinen Beruf schaffen wollte. Ein Pfad selbst war nicht zu sehen, aber die Bäume wiesen blaue Markierungen auf, und ich dachte, dass diese mich dorthin bringen würden, wo ich hinwollte.

Nach und nach fand ich die blauen Markierungen seltener und in immer größeren Abständen, und schließlich hörten sie ganz auf. Ich schaute mich um. Wenn ich nur meinen Weg zurückverfolgen könnte ... aber ich konnte ihn nicht mehr erkennen.

Die Sonne ging bereits unter, und ich musste zurück zum Auto. Mir fiel ein, dass ich an einem kleinen Fluss vorbeigekommen war, und wusste, dass ich ihm bis zum Fuß des Berges folgen konnte. Doch laut der Karte, die ich mir vorher angesehen hatte, befand sich der Fluss von meinem Auto aus gesehen auf der anderen Seite des Berges. Ich würde nicht genug Zeit haben, dem Fluss zu folgen und dann dahin zurückzugehen, wo mein Auto stand.

Erst kam Panik auf. Dann begann ich zu beten. Mein Gebet war ein Flehen: „Gott, wenn Du echt bist, bring mich von hier weg!“

Ich ging ein paar Schritte, und dann kam mir der Gedanke, ich solle mich „auf einen Stein stellen“. Hinter mir war ein Felsbrocken, und obwohl die Botschaft sicherlich bedeutete, mich auf eine feste, geistige Grundlage zu stellen, befolgte ich die Anweisung und stellte mich auf den Felsen, um mich zu orientieren. Interessanterweise definiert das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, Felsen geistig als „geistiges Fundament; Wahrheit. Kälte und Halsstarrigkeit“ (S. 593). Definitionen wie diese im Glossar des Buches stellen die geistige Bedeutung vieler Symbole in der Bibel bereit, gefolgt von der materiellen bzw. unerleuchteten Sicht, die die fünf körperlichen Sinne uns geben.

Ich war zu dem Zeitpunkt eindeutig kalt und halsstarrig und konnte von einem geistigen Fundament profitieren. Was dann passierte, fing an, mich von dieser Halsstarrigkeit zu einer festeren Überzeugung zu bringen, dass Gott wirklich für mich da war. Als ich dort auf dem kleinen Felsen stand, sah ich zwischen den Bäumen eine Lichtung. Ich war so glücklich, dass ich vom Felsen runtersprang.

Doch als ich darauf zu ging, kamen mir wieder Zweifel. Ich fragte mich, ob ich mir das nur eingebildet hatte. Ich brauchte mehr. Ich wandte mich mit Tränen in den Augen an Gott und dachte: „Gott, wenn Du mir einen klaren Weg zeigst, verspreche ich, dass ich Deine Existenz nie wieder anzweifeln werde.“

Ich wartete auf eine Antwort, und dann kam es mir, wie wenn jemand sagte: „Geh weiter. Ich zeige dir den Weg.“

Ich war beruhigt und ging voran. Nach wenigen Metern gelangte ich vom dichten Wald auf einen breiten Feldweg. Ich war von Ehrfurcht erfüllt! Ich folgte dem Weg und dankte Gott auf jedem Schritt – und kam an meinem Auto an, bevor es dunkel war.

Auch mein Leben gelangte nach dieser Wanderung zu einer Art Lichtung. Ich fand eine Teilzeitstelle, die einen Bezug zu meinem Studienfach hatte, kündigte die Stelle mit der schwierigen Kollegin und zog in eine eigene Wohnung. Ich hatte erkannt, dass auf einem Felsen zu stehen bedeutet, sich nicht auf die fünf körperlichen Sinne zu stützen, sondern auf Geist – das ist eine andere Bezeichnung für Gott. Ich hatte angefangen zu verstehen, dass nichts Böses von Gott kommt oder die Wirklichkeit unseres Lebens ist. Vielmehr ist Geist bei uns, dauerhaft und verlässlich. Geist gibt uns geistig Gutes, das konkret ist und sogar heilt, wie Jesus bewiesen hat.

Ich will nicht behaupten, dass das Leben sich nie wieder wie ein holpriger Weg angefühlt hat. Aber ich hatte etwas gefunden, das mir half, die schwierige Situation zu überwinden, und mich auf den richtigen Weg brachte. Ich hatte Gott wiedergefunden.

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