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Liebe: Die Grundlage für neue Impulse in der Demokratie

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 20. März 2023


Im Verlauf von Jahrhunderten haben politische Philosophen die Theorie entwickelt, dass Demokratie ein Sozialpakt ist, bei dem Menschen sich zu ihrem eigenen Besten einer kollektiven Entscheidungsfindung unterwerfen. Doch selbst die stärkste Demokratie muss ständig neue Impulse bekommen. Wie lässt sich das bewerkstelligen? Was wäre, wenn Liebe unsere Interessen über uns selbst hinaus auf die gesamte Menschheit erstrecken könnte? Was wäre, wenn uns allen daran läge, für die große Erfüllung und Freude zu lieben, die daraus erwächst, dass wir wahrlich die Kinder Gottes, der Liebe, sind? Das wäre die Grundlage für einen neuen, vereinigenden Sozialvertrag.

Der erste Johannesbrief in der Bibel sagt, dass Gott Liebe ist (4:16). Und Jesus verdeutlicht Gottes Wesen als Liebe im Gleichnis vom verlorenen Sohn, in dem ein barmherziger Vater seinen Sohn wieder aufnimmt, der ihn sehr respektlos behandelt und sein Erbe verprasst hat, bevor er schließlich sein Fehlverhalten zugab. Der Vater freut sich über die Rückkehr seines Sohnes und zeigt uns damit, wie Gott jeden von uns sieht und liebt – nicht als unvollkommene menschliche Wesen, sondern als Seinen geistigen Ausdruck.

Da unser Ursprung – unser Vater und unsere Mutter – göttliche Liebe und unendlicher Geist ist, liegt es in unserer Natur, liebevoll und geistig zu sein. Das bedeutet, dass die aggressive Sprache, die gelegentlich in der Politik verwendet wird, die bösartigen Angriffe und die Neigung, Andersdenkende in der Politik als Feinde zu betrachten, nicht nur von Grund auf anti-demokratisch, sondern unserem wahren Selbst zutiefst fremd sind.

In diesem Brief ist außerdem eine provokante, aber verheißunngsvolle Stelle enthalten: „Wir wissen, dass wir aus dem Tod ins Leben gekommen sind; denn wir lieben die Brüder. Wer den Bruder nicht liebt, der bleibt im Tod“ (3:14). Nur die in unserer täglichen Erfahrung praktisch umgesetzte göttliche Liebe befähigt unser politisches System, metaphorisch vom Tod ins Leben zu kommen, mit anderen Worten: erneuert und gestärkt zu werden.

Doch wie kann man angesichts von Hass lieben – oder angesichts der Furcht vor der Macht des Hasses, Einigkeit und Zusammenhalt in der Gesellschaft zu zerstören? Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, schreibt: „Die Christliche Wissenschaft klassifiziert Gedanken folgendermaßen: Richtige Gedanken sind Wirklichkeit und Kraft, falsche Gedanken sind unwirklich und kraftlos; sie haben die Natur von Träumen. Gute Gedanken sind mächtig, böse Gedanken sind ohnmächtig, und so sollten sie erscheinen“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 252).

Es ist von größter Wichtigkeit, das Gift des Hasses nicht in unser Denken, unser Leben und unsere Demokratien einzulassen, und wir können dies am effektivsten verhindern, indem wir die Machtlosigkeit von Hass demonstrieren, statt seine angebliche Macht zu fürchten. Wie tun wir das? Indem wir von dem höheren Standpunkt des Verständnisses ausgehen, dass göttliche Liebe, der einzige Schöpfer, Hass nicht erschaffen hat – dass Hass nicht in dem Gemüt existiert, das Gott ist, und nur in der Dunkelheit des menschlichen Gemüts zu existieren vorgibt. Das ist der Schlüssel, der uns den Weg über Hass hinaus öffnet, sodass wir Liebe und Zuneigung fühlen können, die uns als Kindern Gottes ganz natürlich innewohnen.

Hier ist ein kleines Beispiel für die vereinigende Macht der Liebe. Vor etlichen Jahren musste sich meine Kirche Christi, Wissenschaftler, die demokratisch verwaltet wird, mit einer strittigen Frage auseinandersetzen, die bereits mehrere andere christlich-wissenschaftliche Kirchen mit unbefriedigendem Ergebnis belastet hatte. Auf der entsprechenden Mitgliederversammlung wurde der Antrag gestellt, alle Beteiligten auf beiden Seiten der Fragestellung zu lieben. Der Antrag fand Unterstützung, wurde zur Abstimmung vorgelegt und angenommen. Durch göttliche Inspiration war es der Gruppe gelungen, den Mesmerismus zu überwinden, die Personen auf der anderen Seite der Debatte zu verunglimpfen. Dann schlug ein federführendes Mitglied ein Vorgehen vor, das große einigende Wirkung hatte, und auch das wurde angenommen, wodurch die Kontroverse ein Ende fand. Unsere Kirche wurde nie wieder damit belastet.

Wenn wir die Wirklichkeit und Macht der Liebe – und die daraus folgende Machtlosigkeit des Hasses, entzweiend zu wirken, zu hypnotisieren und zu zerstören – klarer erkennen, dann fangen wir an, etwas zu verstehen und zu fühlen, das Demokratien untermauert und durch frische Impulse erneuert. Wir beginnen zu verstehen, dass über unterschiedliche öffentliche Politik und Herangehensweisen an die Lösung von gesellschaftlichen Problemen und sogar über die schlimmste öffentliche Rhetorik und eine Manipulation der Tatsachen hinaus die grundlegende Einigkeit, Gemeinschaft und Zuneigung steht, die von dem einen Vater-Mutter-Gott ausgehen, der den Menschen (einen jeden von uns) als geistig und als Widerspiegelung Seines Wesens erschaffen hat. Wir werden im menschlichen Charakter das geistig Wahre besser vom Falschen unterscheiden können, geduldiger sein, mehr vergeben und eher bereit sein, die Sichtweise eines anderen anzuerkennen.

Dadurch sind wir empfänglich für praktische Lösungen und können im politischen Diskurs besser achtbar und freundlich sein. Wir beteiligen uns auf intelligentere Weise am politischen System, was auch unser Wahlverhalten einschließt.

Auf die Frage nach ihrer politischen Einstellung schrieb Mrs. Eddy: „Ich habe in Wirklichkeit keine, außer dem Bestreben, eine gerechte Regierung stützen zu helfen, Gott über alles zu lieben und meinen Nächsten wie mich selbst“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 276).

Es gibt im Himmel oder auf Erden keine größere Macht als Liebe – keine Macht, die fähiger wäre, Demokratien zu erneuern und jenen Inspiration zu schenken, die in allen Teilen der Welt eine demokratische Regierung anstreben. Wenn wir Liebe als erhaben erkennen, als die einzig wahre regierende Autorität, dann hilft Gott uns, Hass und Konflikte abzulegen und Liebe zu leben, wodurch wir unsere wahre Natur als Kinder der Liebe ans Licht bringen.

Lyle Young
auf Einladung der Redaktion

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