Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer
Original im Internet

Für Junge Leute

Was nicht verlorengehen konnte

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 16. Oktober 2023


Als meine mehrjährige Beziehung in der ersten Woche eines neuen Semesters in die Brüche ging, fühlte ich mich verlassen und ausgelaugt. Ich gab Gott die Schuld daran. Ich hatte so viel über diese Beziehung gebetet und Gott immer wieder gefragt, ob das der richtige Weg war. Weil die Beziehung weiter bestand, hatte ich angenommen, dass Gott ja dazu gesagt hatte – deshalb verstand ich nicht, wieso daraus plötzlich ein Nein geworden war.

Ich hatte das Gefühl, als ob Gott mich auf einen Weg gebracht hatte, von dem Er wusste, dass er mich am Ende verletzen würde. Wie konnte Gott mein Leben lenken – das hatte man mir in der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft beigebracht –, wenn dann so etwas passierte?

Ich wusste, dass Gott Liebe ist, und hatte gelernt, mich auf Gott zu stützen und auf Seine immer gegenwärtige Fürsorge zu vertrauen. Doch nun kamen mir alle diese Botschaften leer vor, und ich konnte mich des Gefühls nicht erwehren, dass mir durch den Verlust der Beziehung etwas fehlte.

Einige Wochen nach der Trennung besuchte ich mit Freundinnen ein Konzert in einer anderen Stadt. Wir hatten eine Menge Spaß – es kam mir vor wie Sonnenschein an einem wolkigen Tag. Doch am letzten Abend dieses Wochenendes verlor ich die Stimme und bekam starke Halsschmerzen. Meine Freundinnen witzelten, dass ich zu laut mitgesungen hatte, und wir nahmen alle an, dass die Stimme nach ein paar Tagen wieder da sein würde.

Allerdings kam sie auch nach mehreren Tagen nicht wieder, und dazu hörte ich nun auf einem Ohr immer schlechter. Ich betete darüber, aber es fiel mir schwer. Daher rief ich eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft an und bat sie, für mich zu beten. Sie erinnerte mich daran, dass Gottes Güte von Dauer ist und weder beschädigt werden noch verlorengehen kann.

Das half mir. Aber mir kam die Notwendigkeit, geheilt zu werden, sehr dringlich vor, denn am darauffolgenden Wochenende wollte ich eine Halloweenparty geben. Die Party fand statt, und ich tat, was ich konnte, um meine Gäste zu unterhalten. Aber ich fühlte mich abgekämpft, weil meine Gebete „nicht gewirkt“ hatten. Ich hatte Angst, dass meine Stimme nie zurückkommen würde.

Doch als ich weiterbetete, passierte etwas Interessantes. Ich verstand, dass ich mich wirklich auf Gott und Seine Liebe verlassen musste, denn das würde mir helfen, die Feindseligkeit gegen meinen Exfreund wegen der Trennung zu überwinden. Also fing ich in meinen Gebeten an, meine Sicht auf die Situation zu ändern. Außerdem begann ich, diese Notwendigkeit, Heilung zu erlangen, als Gelegenheit zu sehen, mehr Zeit mit Gott zu verbringen – auf Seine Führung zu lauschen und Seine Liebe zu fühlen, von der ich wusste, dass sie mich trösten würde.

Eine Idee war besonders hilfreich: „Die Mühen der Liebe sind nicht vergeblich“ (Mary Baker Eddy, Vermischte Schriften 1883–1896, S. 100). Ich erkannte, dass ich als Ausdruck der göttlichen Liebe meine Fähigkeit, Liebe zum Ausdruck zu bringen oder zu empfangen, keinen Augenblick verloren hatte. Und da Gott die Quelle aller Liebe ist, hatte ich durch die Trennung ebenfalls nichts wahrhaft verloren. Meine Vollkommenheit und Vollständigkeit sind von Dauer, kommen von Gott und können in keiner Weise verändert oder verringert werden.

Zwar hatte ich damals das Gefühl gehabt, dass Gott mich zu dieser Beziehung geführt hatte, doch nun akzeptierte ich den Gedanken, dass Liebe mich in eine neue Richtung führte. Und obwohl ich die neue Richtung zuerst nicht verstanden hatte, konnte ich ihr vertrauen, selbst wenn sie das Ende der Beziehung bedeutete. Ferner erkannte ich, dass ich niemals ohne Liebe sein konnte, ob dieser bestimmte Mensch mein Freund war oder nicht. Ich bin nicht von der Liebe eines Menschen abhängig, um eine Identität zu erhalten oder erfüllt zu sein. Mehr als die göttliche Liebe brauche ich nicht. Also konzentrierte ich mich darauf, Gottes Liebe um mich zu fühlen und zu sehen.

Erst zeigte sich keine Veränderung bei meiner Stimme, obwohl ich besser mit der Trennung von meinem Freund umgehen konnte. Doch als ich mich weiter auf Gottes Liebe stützte, wurden meine Stimme und meine Hörfähigkeit vollständig wiederhergestellt. Zwar dauerte es länger, die Trennung ganz zu überwinden, doch Liebe war auf jedem Schritt bei mir. Schon bald war ich vollständig geheilt – seelisch, emotional und körperlich.

Ich bin dankbar, das Ende der Beziehung akzeptieren zu können, doch letztendlich habe ich aus dieser Erfahrung etwas viel Tieferes gelernt. Sie hat mir zu verstehen geholfen, dass ich in der göttlichen Liebe – der unveränderlichen Quelle von allem Guten in meinem Leben – „eingewurzelt und gegründet“ bin, wie die Bibel es ausdrückt (Epheser 3:17), und dass ich mich vollständig auf Liebe verlassen kann. Und ich habe gelernt, dass wir nie ohne Liebe auskommen müssen – egal welchen Beziehungsstatus wir haben.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Weitere Artikel im Web

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.