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Für Junge Leute

Wie kann ich mit meiner Schwester klarkommen?

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 30. Oktober 2023


Lange Zeit hatte ich Schwierigkeiten, mit einer meiner Schwestern klarzukommen. Ich empfand es so, als ob sie absichtlich versuchte, mich zu ärgern, und es schien, als ob meine Eltern immer auf ihrer Seite waren. Es wurde wirklich frustrierend. Ich hatte das Gefühl, nicht gehört zu werden und dass meine Eltern ungerecht waren, und ich war auf mich selbst wütend, weil ich keinen Weg fand, das Problem zu lösen.

Erst eines Sonntags in der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft erkannte ich, dass ich über das, was vor sich ging, beten konnte – dass Gebet wirklich helfen konnte, das Problem zu lösen. Meistens fragte meine Sonntagsschullehrerin unsere Gruppe, ob wir Fragen haben, daher fragte ich an jenem Sonntag, ob sie einige Ideen hätte, die mir helfen könnten, über die Situation mit meiner Schwester zu beten.

Meine Lehrerin erinnerte mich an eine Geschichte aus der Bibel über zwei Brüder, Jakob und Esau. Jakob raubte Esaus Geburtsrecht und Esau war so wütend, dass er ihn töten wollte. Als sich die Brüder jedoch Jahre später trafen, griff Esau Jakob nicht an, so wie Jakob es befürchtet hatte. Stattdessen waren sie in der Lage, sich zu versöhnen. Die Versöhnung gelang, da Gott bei Jakob einen Charakterwandel und bei Esau einen Wandel des Herzens herbeigeführt hatte (siehe 1. Mose 25–33). 

Ich fand diese Geschichte wunderbar, und war begeistert, wie gut sie zu meiner Situation passte. Trotz all der Abneigungen, die sich über die Jahre zwischen den Brüdern aufgebaut hatten, brauchte es mit Gottes Hilfe nur einen Moment, damit sie sich gegenseitig vergeben konnten. Sie waren in der Lage, die Vergangenheit sehr schnell loszulassen. Mit dieser Geschichte im Hinterkopf betete ich, aber manchmal fühlte es sich so an, als ob der Frieden für mich und meine Schwester immer noch unerreichbar war.

Die Dinge begannen sich zu ändern, als ich wegfuhr, um Betreuerin in einem Sommerlager für Christliche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu sein. Eines Tages hatte ich mit meiner Gruppe eine Diskussion über die Christliche Wissenschaft, und das Thema, das dabei aufkam, war das Alte Testament im Vergleich zum Neuen Testament der Bibel. Ein großer Unterschied, den wir besprachen, war der, dass Jesus im Neuen Testament die Bedeutung von Gott als Liebe ans Licht gebracht hat. Und wir sprachen darüber, wie gewaltig es ist zu wissen, dass Liebe ihren Ursprung nicht in Personen, sondern in Gott, der göttlichen Liebe, hat. Das ist es, was bedingungslose Liebe bzw. Liebe ohne Wenn und Aber ausmacht, denn sie stammt aus einer höheren Quelle als nur aus uns.

Das brachte mich dazu, über meine Schwester nachzudenken. Ich erkannte Folgendes: Da ich der Ausdruck der Liebe bin und meine Schwester das auch ist, kann zwischen uns in Wirklichkeit nur Liebe sein. Selbst wenn sie etwas getan hat, womit ich nicht einverstanden war, ist Liebe unveränderlich – und als Ausdruck der Liebe konnte ich diese bedingungslose Liebe schenken und sie weiterhin lieben. Das bedeutete nicht, die Dinge zu ignorieren, die nicht OK waren. Aber es bedeutete, dass ich darauf vertrauen konnte, dass wir durch Lieben eine Art von Heilung oder einen Ausweg aus diesen Problemen finden konnten, genau wie Esau und Jakob.

Als ich von dem Sommerlager nach Hause kam, bemerkte ich sehr schnell eine große Veränderung zwischen uns. Die Probleme waren verflogen und fast alle Auseinandersetzungen hörten auf. Und wenn meine Eltern auf ihrer Seite waren, war ich in der Lage, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Ich erkannte, dass das keine Rolle mehr spielte, weil Gottes Liebe zu mir niemals aufhört und sich auch nicht verändert. Ich hatte ja all die Liebe, die ich brauchte, selbst wenn meine Eltern meinen Standpunkt nicht verstanden.

Eine Stelle aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy half mir zu verstehen, dass der Frieden zwischen meiner Schwester und mir weiterhin die Norm sein konnte. Dort heißt es: „... die Wissenschaft kennt weder ein Abfallen von der Harmonie noch eine Rückkehr zu ihr, sondern sie hält die Tatsache aufrecht, dass die göttliche Ordnung oder das geistige Gesetz, demzufolge Gott und alles, was Er erschafft, vollkommen und ewig sind, in ihrer ewigen Geschichte unverändert geblieben ist“ (S. 471). Ich konnte sehen, dass in Wirklichkeit die ganze Zeit über Frieden zwischen meiner Schwester und mir geherrscht hatte. Ich musste nur verstehen, was über uns wahr war – dass Liebe für unsere Beziehung verantwortlich ist.

Jetzt – ein gutes Jahr später – kommen meine Schwester und ich prima miteinander aus, und wir sind in der Lage, uns gegenseitig zu vertrauen und Spaß miteinander zu haben. Selbst wenn wir ab und zu unterschiedlicher Meinung sind, wissen wir, dass wir gemeinsam eine Lösung finden können. Und das machen wir.

Diese Erfahrung hat mich gelehrt, dass ganz gleich, wie lange man eine schwierige Beziehung mit jemandem gehabt hat, Heilung immer möglich ist. Der Frieden und die Vergebung, die sich für Jakob und Esau als wahr erwiesen hatten, waren auch für mich wahr. Und sie können sich für jeden in der Welt als wahr erweisen, weil Gottes Gesetz der Liebe allgegenwärtig ist.

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