In einem Sommer war ein Finger auf einmal sehr rot und juckte. Innerhalb weniger Tage waren auch die restlichen Finger von der Reizung betroffen. Ich bin Christliche Wissenschaftlerin, daher war es ganz normal für mich, hinsichtlich dieser Sache zu beten. Aus meiner intensiven Beschäftigung mit der Bibel weiß ich, dass Gott mich nach Seinem Bild und Gleichnis erschaffen hat. Da Gott nur Gutes hervorruft, war es mir unmöglich, etwas anderes als Vollkommenheit zum Ausdruck zu bringen. Das schließt einen gesunden Körper ein. Ich betete einige Zeit weiter, bis die Reizung verschwand, und war dankbar für diese Heilung.
Doch im darauffolgenden Sommer trat die Reizung wieder auf. Sie ließ nicht nach, und ich wurde zunehmend entmutigt und ehrlich gesagt sehr enttäuscht. Ich dachte, ich hatte ernsthaft gebetet, doch die Situation war unverändert. Ich fragte mich, ob das warme Wetter zu dieser Reaktion geführt hatte. In meinen Gebeten versuchte ich, darauf einzugehen, konnte aber die Furcht nicht loswerden, dass ich nun jeden Sommer damit zu tun haben würde.
In einer Nacht wachte ich auf, weil mich die Reizung mehr störte, denn je. Ich war erschöpft – und besorgt, wie lange ich mit diesem Problem zu kämpfen haben würde. Ich wusste, dass sich etwas ändern musste, und so wandte ich mich von ganzem Herzen an Gott. Verschiedene Ideen, mit denen ich zuvor gebetet hatte, fielen mir ein und dazu einige neue, wie: „Ich bin kein materieller Körper, der Schmerzen und Unwohlsein ausgesetzt ist, denn Gott, Geist hat mich vollständig geistig erschaffen.“ Was mein Körper auch immer darstellte, ich wusste die Wahrheit: Ich spiegele Gottes Vollkommenheit wider, also kann ich davon ausgehen, dass mein Körper diese Tatsache deutlich macht. Schon bald fühlte ich mich besser; ich konnte mich wieder hinlegen und gut schlafen. Am nächsten Tag hatte die Reizung erheblich nachgelassen. Es dauerte noch ein paar Wochen, bis das Problem vollständig geheilt war, doch es verschwand dauerhaft. Diese Heilung liegt mehrere Jahre zurück.
Ich weiß, dass es den Anschein haben kann, als hätte diese eine Nacht die Lösung bewirkt. Und sie war in der Tat ein Wendepunkt. Doch ich konnte wirklich fühlen, dass jedes Gebet in der Zeit davor ein Schritt in Richtung Heilung gewesen war. Jede Wahrheitsäußerung, jedes Kirchenlied, das mir Trost brachte, jeder inspirierte und gute Gedanke war wertvoll. Jeder Schritt hat mir die Grundlage und das Verständnis für den nächsten Schritt gegeben.
Wenn du schon längere Zeit wegen einer Sache betest und nicht direkt Fortschritt siehst, lass dich nicht entmutigen. Schritt für Schritt ein klareres Bild von dir selbst als Gottes geliebtes Kind zu erkennen, gewährleistet dein Wachstum.
In meinem Fall hatte das körperliche Bild gar nicht ermutigend ausgesehen. Doch ohne dass ich es merkte, war ich zuversichtlicher geworden und eher bereit, der Behauptung zu widerstehen, dass mein Körper gereizt und entzündet sein könnte. Ich war auf dem Pfad der Heilung, auch wenn ich es damals nicht erkennen konnte.
Folgende ermutigende Aussage von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, ist mir im Verlauf der Jahre wichtig geworden: „Je schwieriger der materielle Umstand zu sein scheint, der durch Geist überwunden werden muss, desto stärker sollte unser Glaube und desto reiner unsere Liebe sein“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 410). Ich habe festgestellt, dass unser Glaube bereits stärker und unsere Liebe bereits reiner geworden ist, wenn sich solch eine schwierigere Situation zeigt. Und da, wie dieses Zitat deutlich macht, der Umstand von Geist überwunden wird, befindet sich das betreffende Problem vollständig innerhalb unserer Fähigkeit, es zu meistern, denn wir sind die Widerspiegelung des Geistes.
Es mag den Anschein haben, als würde uns alles davon überzeugen wollen, dass Gebet keine Wirkung zeigt, zu lange dauert oder dass wir nicht gut genug beten können. Doch Gott stattet uns in der Tat mit allem aus, was wir brauchen, um jede Hürde zuversichtlich zu überwinden. Ich schätze sehr, wie folgender Bibelvers dies zum Ausdruck bringt: „Gott aber kann machen, dass alle Gnade unter euch so reichlich sei, dass ihr selbst in allen Dingen allezeit volle Genüge habt und außerdem reich seid zu jedem guten Werk“ (2. Korinther 9:8). Wir können darauf vertrauen – und Heilung erwarten.