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Original im Internet

Lügen über unseren Charakter zurückweisen

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 30. Dezember 2024

Originaltext auf Portugiesisch


Wenn Schauspieler ihre Rolle überzeugend spielen, nehmen wir ihnen ab, dass sie den Charakter der Persönlichkeit haben, die sie verkörpern. Auch wenn wir wissen, dass es nur gespielt ist, kann ihre Darstellung so überzeugend sein, dass sie uns emotional beeindruckt.

In vergleichbarer Weise kann der persönliche Sinn – der falsche, materielle Sinn von uns selbst, anderen und unserer Erfahrung – sogar noch überzeugender erscheinen. Er stellt ein Szenario dar und überzeugt uns davon, dass wir der stolze Held, der böse Schurke oder das hilflose Opfer sind – und wir agieren entsprechend.

Aber die Christliche Wissenschaft zeigt, dass die materielle Existenz nicht die Wirklichkeit des Seins ist. Die Wirklichkeit ist, dass jeder von uns geistig, von Gott geschaffen, ist und in jedem Augenblick liebevoll von Ihm umsorgt wird. Gott ist das unendliche Gute und umgibt Seine vollkommen gute Schöpfung, sodass wir niemals allein mit den Umständen oder Bedingungen zurechtkommen müssen. Was immer ungerecht, frustrierend oder beängstigend erscheint, kommt nicht von Gott, sondern ist ein Produkt der materiellen Sinne, das keine wirkliche Macht über uns hat – es sei denn, wir glauben daran. Unabhängig von dem Drama, das sich uns darbietet, besteht unsere Aufgabe darin, unsere wahre Individualität als Kind Gottes zu verstehen und zum Ausdruck zu bringen. 

Dazu ist es wichtig, dass wir wählen, welche Gedanken wir hegen. Gedanken, die harmonisch, intelligent, nützlich, freudig und friedvoll sind, haben ihren Ursprung im göttlichen Gemüt, das uns geschaffen hat. Gedanken, die ängstlich, widersprüchlich, abwertend, wütend oder verurteilend gegenüber uns oder anderen sind, gehören nicht zu uns, denn Gott ist nicht ihre Quelle. Sie entspringen dem falschen Bewusstsein eines von Gott getrennten Gemüts oder einer von Gott getrennten Individualität, was in der Heiligen Schrift von Paulus als „die Gesinnung des Fleisches“ und in der Christlichen Wissenschaft als „sterbliches Gemüt“ bezeichnet wird.

Mehrere Jahre lang, nachdem ich begonnen hatte, mich intensiv mit der Christlichen Wissenschaft zu beschäftigen, stellte ich zu meiner Überraschung und Enttäuschung fest, dass ich mich oft über alltägliche Ereignisse ärgerte und es schwierig war, zu einem Zustand der Ausgeglichenheit, der Freude und der Leichtigkeit des Herzens zurückzukehren, der für uns als Gottes geliebte Kinder natürlich ist. Wann immer Wut aufkam, war mir das unangenehm, deshalb betete ich, woraufhin das Gefühl verschwand. Einmal war die Wut so stark, dass sie körperliches Unwohlsein verursachte. Gebet brachte nach ein paar Tagen die Heilung und die Erkenntnis, dass Wut eine falsche Charaktereigenschaft ist, die nicht zur gottgegebenen Identität von irgendjemandem gehört. 

Durch  hingebungsvolles Studium in der Bibel und den Schriften von Mary Baker Eddy sowie durch die tägliche Anwendung dessen, was ich aus diesen Büchern lernte, konnte ich lange Zeit Wutgefühle stoppen. Und dann, eines Tages vor einigen Jahren, arbeitete ich als Pflegerin in der Christlichen Wissenschaft und spürte, wie meine Wut entbrannte, als uns die täglichen Aufgaben zugeteilt wurden. Ich realisierte, dass ich eine Aufgabe erhielt, die mir neue Fähigkeiten abverlangte, und schon bald war ich so überfordert, dass ich kaum noch denken konnte. Es war, als würde ich von Wut verschlungen.

Aber dann fiel mir ein Bibelvers ein: „Nehmt euch in Acht vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe“ (Matthäus 7:15). Ich wusste, dass diese Wut nicht von der göttlichen Liebe herrührte. Sie war ein „falscher Prophet“ – eine Lüge über meinen Charakter – also hatte ich göttliche Autorität, sie zurückzuweisen. Ich verneinte im Gebet jeden Gedanken, der das Gefühl der Wut über diese Gelegenheit zum Lernen rechtfertigen könnte, und gewann allmählich mein inneres Gleichgewicht zurück.

Wie David, als er Goliat im Kampf gegenüberstand, benutzte ich alle „Steine“, die mir zur Verfügung standen, wie das Gebet des Herrn, Lieder aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft und „die wissenschaftliche Erklärung des Seins“ auf Seite 468 in Mrs. Eddys Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift. Sie halfen mir, an der Wahrheit meiner Reinheit als Bild und Gleichnis Gottes festzuhalten, bis ich schließlich meinen Frieden fand. Ich war in der Lage, klar über die Situation zu denken und Dankbarkeit für die Gelegenheit zu empfinden, neue Fähigkeiten zu lernen und anzuwenden. 

Bei genauerer Betrachtung der ganzen Erfahrung erkannte ich, wie wichtig es ist, unsere Gedanken genau zu überwachen, um die falschen Charaktereigenschaften aufzuspüren, die uns der persönliche Sinn zuschreibt – wie Schüchternheit, Launenhaftigkeit, Faulheit, Stolz, Ungehorsam, Unordnung, Ärger, Selbstgefälligkeit und Vergesslichkeit. Es ist ein allgemein verbreiteter Glaube, dass jeder Mensch Fehler hat, dass sie einfach zum Menschsein dazugehören. Aber Gott hat keine menschlichen Wesen mit einem separaten, irrenden Gemüt und einer Mischung aus guten und schlechten Charaktereigenschaften erschaffen. Gottes Nachkommen sind geistig und spiegeln alle heilsamen Eigenschaften des einen göttlichen Gemüts wider und nichts anderes. 

Sogenannte menschliche Fehler sind falsche Label, keine Gesetze, sodass wir sie nicht als zu uns gehörig akzeptieren und folglich auch nicht ausleben müssen. Zu glauben, dass wir uns nicht selbst helfen können, weil wir mit diesen Defiziten oder Sünden geschaffen wurden, würde Gott entehren. Mrs. Eddy sagt in Wissenschaft und Gesundheit: „Der Mensch ist unfähig zu sündigen, krank zu sein und zu sterben. Der wirkliche Mensch kann von der Heiligkeit nicht abweichen noch kann Gott, der den Menschen hervorgebracht hat, die Fähigkeit oder Freiheit zu sündigen erzeugen. ... In der göttlichen Wissenschaft sind Gott und der wirkliche Mensch untrennbar als göttliches Prinzip und göttliche Idee“ (S. 475, 476).

Als die vollkommene Widerspiegelung Gottes bringt der Mensch von Gott gegebene Eigenschaften wie Urteilsvermögen, Geduld, Gehorsam, Demut, Liebe und den Wunsch zum Ausdruck, nützlich zu sein und Gott auf die Weise zu dienen, die alle segnet. 

Ich konnte den Impuls, wütend zu sein, entkräften, indem ich erkannte, dass es sich um eine Täuschung des persönlichen Sinnes handelte, um ein unwirkliches Drama, das kein Teil von meiner wahren Natur als Kind Gottes ist. Auch wenn das Loslassen eines falschen Sinnes Mühe kostet, bin ich sehr dankbar für diese Lektionen, göttliche Liebe zu leben. Wir können und sollten alles korrigieren, was uns daran hindert, Liebe widerzuspiegeln, denn diese Widerspiegelung ist unsere „Rolle“ in Gottes Schöpfung, der wahre Grund für unser Dasein.

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