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Original im Internet

Wenn Sie sich verfolgt fühlen

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 16. Dezember 2024


Es war kurz vor Halloween – Ende Oktober –, und ich saß allein in einem Ruderboot auf dem Fluss einer Stadt, in der ich erst seit sechs Wochen lebte. Auf dem Weg zurück stieß ich nahe am Anleger auf eine Leiche.

Ich war Präsidentin meines vorherigen Ruderclubs gewesen und hatte anderen beigestanden, denen so etwas passiert war. Mir selbst war es bis dahin erspart geblieben. Und da ich rudern gegangen war, nachdem die anderen das Bootshaus bereits verlassen hatten, war ich in dieser Situation allein.

Bevor ich irgendetwas anderes tat, betete ich. Ich war dazu aufgerufen, dieser Person zu helfen, der augenscheinlich nicht mehr zu helfen war, doch ich wusste als Christliche Wissenschaftlerin, dass mein Vorgehen und mein Denken ausschlaggebend für das sein würden, was als Nächstes geschah.

Erst fühlte es sich unfair und überwältigend an, allein vor dieser Situation zu stehen, doch dann fiel mir folgende Zeile aus einem Gedicht mit dem Titel „Capacity“ [Fähigkeit] ein, das ich sehr liebe: „Wir müssen, also können wir“ (Peter J. Henniker Heaton, Christian Science Sentinel, 14. Oktober 1939). Das Gedicht führt aus, wie Gott, die göttliche Liebe, uns alles bereitstellt, was wir brauchen, um die Forderungen des Tages zu erfüllen. 

Ich fühlte mich etwas mutiger. Dann fiel mir diese Strophe aus einem Lied im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft ein:

Ich weiß von keinem Leben
       getrennt, mein Gott, von Dir;
Du hast das Sein gegeben
       den Menschen all’n und mir.
Ich weiß von keinem Sterben
       dieweil ich leb’ in Dir.
Nichts, nichts kann mich verderben,
       Dein Leben lebt in mir.
(Nr. 135, Carl J. P. Spitta, Richard Massie, Bearbeitung © CSBD) 

Obwohl die Lage dieser Person hoffnungslos erschien, wurde mir klar, dass ich alles aus Gottes Sicht betrachten und wissen konnte, dass das Leben dieses Menschen ewig ist, da Gott ewig ist. Das beruhigte mich, und ich konnte den nächsten Schritt tun.

Ich rief die Polizei, und innerhalb weniger Minuten war ein Team am Anleger. Die Beamtinnen und Beamten waren sehr freundlich zu mir und schickten mich heim, nachdem sie meine Kontaktinformationen aufgenommen hatten. Auf diese Weise wurde mir eine Beteiligung an den weiteren Vorgängen erspart.

Doch als ich zu Hause ankam, tat mir die Person, die ich gefunden hatte, sehr leid. Ich nahm den neuesten Sentinel, eine Schwesterzeitschrift des Herolds, zur Hand. Er enthielt ein Foto von einem Schaf, das auf ein Geräusch oder eine Stimme in der Ferne zu lauschen schien. Die mit dem Foto veröffentlichte Bibelstelle enthielt etwas, das Jesus gesagt hatte: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen ewiges Leben; und sie werden niemals umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen“ (Johannes 10:27, 28). Ich fand es tröstlich zu wissen, dass die betreffende Person Gott trotz des Augenscheins weiterhin vollständig bekannt war – und immer bekannt sein würde.

In den darauffolgenden Tagen verhielt ich mich äußerlich ganz normal, doch ich hatte beängstigende Albträume über die Person, die ich gefunden hatte. In diesen Träumen versuchte sie, meiner Familie und mir etwas anzutun. Wenn ich wach war, mochte ich nicht mehr von diesem Anleger aus rudern. Nie wieder!

Aufgrund meines Umzugs in die neue Stadt hatte ich etwas freie Zeit, und ich verbrachte sie damit, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy von vorn bis hinten durchzulesen. Ich beschäftigte mich besonders mit der Struktur des Buches. Als dieser Vorfall passierte, las ich gerade das Kapitel „Christliche Wissenschaft versus Spiritismus“, das mich, wenn ich ehrlich war, nie angesprochen hatte. Ich hatte ja nie an böse Geister, Spukhäuser oder Zombies geglaubt. Ich mochte Halloween nicht einmal besonders!

Aber nun erkannte ich, wie überzeugend die Suggestion von Spiritismus – der Glaube an eine Kommunikation aus dem Reich der Toten – sein konnte. Glaubte ich, dass die Person, die ich gefunden hatte, mich verfolgen oder meine Gedanken lenken konnte? Um ehrlich zu sein ... irgendwie schon! Diese Albträume zeigten mir unmissverständlich, dass ich das Kapitel ernster nehmen musste.

Besonders dieser Satz war mir wichtig: „In einer Welt der Sünde und Sinnlichkeit, die einer größeren Machtentfaltung entgegeneilt, ist es weise, ernsthaft zu überlegen, ob es das menschliche Gemüt oder das göttliche Gemüt ist, das einen beeinflusst“ (S. 82–83).

Wow. Was beeinflusste mich? Der Tod? Eine Leiche? Ein traumatisches Erlebnis? Oder wurde ich durch das göttliche Gemüt, Gott, beeinflusst, das mir alle meine Gedanken – ausschließlich gute – gab?

Unmittelbar nach dem Kapitel mit dem Thema Spiritismus folgt ein kurzes, aber machtvolles Kapitel mit der Überschrift „Tierischer Magnetismus demaskiert“. Als ich über die Struktur des Buches nachdachte, sagte mir die Tatsache, dass diese beiden Kapitel aufeinander folgten, erstens, dass es keine Kommunikation und keinen Einfluss zwischen den Lebenden und den Toten gibt. Und zweitens bedeutete es, dass die Vorstellung von mehr als einem Gemüt ausgeschlossen werden kann, denn es gibt nur einen Gott. Nachdem ich diese beiden Kapitel durchgearbeitet und Schlüsse aus ihnen gezogen hatte, war ich von den Albträumen befreit, und sie sind nie wieder aufgetreten.

Weil ich Angst hatte, wieder rudern zu gehen, dachte ich über das Gute nach, mit dem der Rudersport mein Leben bereichert hat. In den Jahren der Ruderregatten habe ich gelernt, Eigenschaften wie Ausdauer, Mut, Unabhängigkeit und Nächstenliebe gleichbleibender zum Ausdruck zu bringen. Ich argumentierte, dass ich von diesen Eigenschaften oder den Wegen, die mir geöffnet wurden, um sie zum Ausdruck zu bringen, nicht abgeschnitten werden kann, denn die Eigenschaften und die Gelegenheiten kommen beide von Gott.

Dank dieser Gebete fühlte ich mich nur eine Woche, nachdem ich die Leiche gefunden hatte, wieder fähig, zum Bootshaus zu gehen und auf dem Fluss zu rudern. Und ich ruderte ohne Angst! Ich ruderte mit meinem neuen Team bis zum Ende der Regattasaison und lege seit fünf Jahren mehrmals in der Woche an diesem Anleger ab, um zu rudern.

Dieses Erlebnis hat mir gezeigt, dass wir uns von einem Erlebnis nicht verfolgt fühlen müssen, egal wie furchteinflößend es erscheinen mag. Gott gibt uns nicht nur alles, was wir brauchen, um voranzugehen, sondern Er hat uns furchtlos und frei erschaffen und erhält uns auch so.

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