Ein Junge in meiner Klasse – ich nenne ihn mal Will – mochte mich, da war ich mir ziemlich sicher. Ich mochte ihn auch am Anfang. Aber dann änderte er sein Verhalten und wollte keine Zeit mehr mit mir verbringen, und das war in Ordnung für mich.
Ich freundete mich mehr mit einem anderen Jungen in meiner Klasse an, den ich mal Luca nenne, und wir gehörten zur selben Freundesgruppe wie Will. Mir wurde ziemlich schnell klar, dass beide mich mochten – und zwar viel mehr, als ich zuerst gedacht hatte. Ich fühlte mich dadurch wie zwischen zwei Stühlen, besonders als die beiden fast jeden Tag um meine Aufmerksamkeit konkurrierten. Will war ein wirklich guter Freund, und ich wollte ihn nicht verletzen. Aber ich wollte auch nicht in zwei Richtungen gleichzeitig gezerrt werden oder ihm das Gefühl geben, dass ich noch an ihm interessiert wäre, weil es eben nicht stimmte.
Einmal saß ich auf meinem Platz im Klassenzimmer, als Will sich neben mich setzte, statt auf seinen Platz, und seinen Stuhl unangenehm nah an meinen rückte. Erst war ich genervt, aber dann war mir klar, dass das in der Situation nicht weiterhalf. Ich wusste aus der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft, dass ich über diese Sache beten konnte. Also beendete ich freundlich die Unterhaltung, die Will eigentlich mit mir führen wollte, sah aus dem Fenster (damit ich mich nicht aufregte) und fing an zu beten.