Als meine Frau und ich unlängst bei unseren Kindern und Enkeln zu Besuch waren, gingen wir an einem Nachmittag alle zum Bowling. Ich dachte im Stillen, dass es wohl fünfzig Jahre her sein musste, seit ich zuletzt Bowling gegangen war, aber wir gingen gern mit und freuten uns darauf, etwas Nettes zu tun und Zeit mit allen zu verbringen.
Als wir angekommen waren, erhielten wir die nötige Ausrüstung und bekamen eine Bahn zugewiesen. Die Aktivität wurde mit viel Gelächter und gegenseitiger Ermutigung eingeleitet. Doch gleich zu Anfang erlitt ich eine Verletzung, die einen starken Schmerz hinten am Oberschenkel verursachte. Da ich viele Jahre lang Sport getrieben und gecoacht hatte, war mir klar, dass ich mir einen Oberschenkelmuskel gezerrt hatte. Ich wusste, dass in medizinischen Kreisen die Meinung verbreitet ist, solch eine Verletzung erfordert sofortige Ruhe und braucht Tage, wenn nicht gar Wochen, um zu verheilen.
Doch ich machte weiter mit, da ich der restlichen Familie nicht den Spaß verderben wollte. Als wir wieder zu Hause waren, war die betroffene Stelle allerdings sehr schmerzhaft.
Ich beschloss, die Verletzung so zu behandeln, wie ich es in der Christlichen Wissenschaft gelernt hatte – indem ich zu Gott betete. Ich musste an einen Artikel auf JSH-Online denken, den ich an jenem Morgen gelesen hatte. Der Verfasser hatte betont, wie wichtig es ist, den Glauben, wir besäßen ein von Gott getrenntes Leben, von sich zu weisen. Folgende Stelle hatte mich besonders beschäftigt:
„Wenn ein Angeklagter vor Gericht sein Alibi nachweisen kann, ist er sofort frei, denn es ist klar, dass niemand an zwei Orten gleichzeitig sein kann. Lassen Sie uns auf dieser Grundlage unser Alibi durch geistiges Verständnis etablieren und wissen, dass wir nicht da waren, als die angebliche Tat verübt wurde; wir waren bei Gott und zwar schon immer: ‚Denn in ihm leben, weben und sind wir‘ (Apostelgeschichte 17:28). Um frei von sterblichen Überzeugungen zu sein, sollten wir keine falschen mentalen Geständnisse ablegen; wir dürfen dem Irrtum nicht mehr Wirklichkeit in der sogenannten Vergangenheit zugestehen als in der Gegenwart ...“ (Ira W. Packard, „Rechtfertigung“, Herold-Online, 14. Juni 2021).
Beim Beten kehrte ich zu dieser Stelle zurück. Da ich Jura studiert habe, hat mich diese Analogie angesprochen, und es kam mir vor, als würde mir buchstäblich ein Licht aufgehen! Ich konnte klar erkennen, dass ich mich während einer angeblich in einer materiellen Existenz stattgefundenen Aktivität keineswegs verletzt hatte. Ich hatte ein hieb- und stichfestes Alibi für die falsche Anschuldigung, ich hätte eine Verletzung erlitten: Als Schöpfung des Geistes, Gottes, bin ich vollständig geistig, und somit war ich nie von etwas beeinträchtigt, das sich in einer vorgeblichen materiellen Existenz abgespielt haben sollte. Stattdessen hatten sich mein Leben, jede Bewegung und mein ganzes Sein wie vom Apostel Paulus erläutert immer in meinem Vater-Mutter-Gott zugetragen.
Und ich dachte immer wieder an diesen Satz aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy (S. 200): „Leben ist und war immer von der Materie unabhängig und wird es immer sein; denn Leben ist Gott und der Mensch ist die Idee Gottes, er ist nicht materiell, sondern geistig gestaltet und unterliegt nicht dem Verfall und dem Staub.“
Ich fühlte mich sofort befreit und dachte weiter über andere hilfreiche geistige Wahrheitsaussagen nach, darunter über die, dass „wir uns hier und jetzt dessen bewusst werden können, dass Tod, Leid und Schmerz aufhören“ (ebd., S. 573).
Am Abend schlief ich sehr beruhigt ein. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, empfand ich nicht den geringsten Schmerz in meinem Bein. Ich konnte aufstehen und den ganzen Tag über und für den Rest unseres Besuchs aktiv sein.
Ich berichte aus Dankbarkeit für Jesu unaufhörliches Versprechen über diese Heilung (Johannes 8:32): „[Ihr] werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“
Tim Terry
Bandon, Oregon, Vereinigte Staaten
