Die erschütternden Nachrichten aus meinem Umfeld und der Welt lassen mich nie unberührt. Berichte über betrügerische Praktiken, Autoritarismus und Gewalt erreichen uns von überall her und erfordern die Gebete aller. Allerdings mögen wir meinen, nichts gegen diese Übel bewirken zu können. Manchmal frage ich mich, „ob Gott uns in der Wüste einen Tisch bereiten kann“ (Psalm 78:19). Mit anderen Worten: Ist Gott fähig, uns zu helfen? Kann ich wirklich darüber beten und darauf vertrauen, dass die Lösung einer Situation durch meine Gebete an den Tag gefördert wird?
Vor vielen Jahren erkannte ich, dass wir diese Frage überzeugt und freudig mit ja beantworten können. Ich hatte besorgniserregende Nachrichten gehört, die ein düsteres Bild der Zerrüttung und Gesetzesübertretungen in meinem Bezirk zeichneten. Es hatte Fälle von Vandalismus gegeben, und Graffiti war an den Wänden von Bildungs- und Regierungseinrichtungen aufgetaucht. Alles deutete auf junge Leute aus dem Viertel hin, die unzufrieden mit dem Bürgermeisteramt waren und sich gegen das auflehnten, was sie als Abweichungen von der Regierungspolitik betrachteten, Kindern einkommensschwacher Familien eine gute Bildung und hochwertige Nahrung bereitzustellen sowie Arbeitsmöglichkeiten für junge Menschen zu schaffen.
Als ich diesbezüglich betete, erhellten die geistigen Erkenntnisse, die mir kamen, augenblicklich mein Denken und vertrieben meine Traurigkeit. Ich fühlte mich sicher, dass jetzt und in Zukunft alles in Ordnung war, da Gott, das Gute, sich nicht ändert. Er ist und bleibt dieselbe ewige und unendliche göttliche Liebe, die allgegenwärtige und einzige Macht. Gott hat den Menschen nach Seinem Bild und Gleichnis erschaffen, und der Mensch bringt Gott zum Ausdruck.
Statt besorgt zu sein, bemühte ich mich durchgehend, das zu befolgen, was Christus Jesus als die beiden wichtigsten Gebote bezeichnete: Gott über alles und unseren Nächsten wie uns selbst zu lieben. Ich bestätigte, dass es nur einen unendlichen Gott, Liebe, gibt, der die Gedanken aller in unserem Bezirk – auch die der jungen Protestierenden – mit Licht füllt und dass diese Liebe uns alle mit unendlicher Zärtlichkeit leitet und regiert. Gott erkennt alle Seine Kinder als unschuldig, rein und liebevoll, denn Er hat sie nach Seinem Ebenbild erschaffen und sie sind somit frei von Gewalt, Hass und Rachsucht. Ich hielt an diesen erhellenden Gedanken fest und verstand, dass Dunkelheit und Böses nicht existieren können, denn das Böse hat keinen Platz in der Allheit der allgegenwärtigen Liebe.
Ich wurde mir zunehmend bewusst, dass Gottes Allmacht alle Ungerechtigkeit auf der Welt berichtigt, einschließlich im Bildungswesen und in der Regierung. Und ich war bestrebt, alle Menschen so zu sehen, wie Gott sie sieht – als ehrlich und selbstlos, frei von Unehrlichkeit und unreinen Motiven und als Ausdruck der Eigenschaften Gottes und nichts sonst. Ich erkannte, dass diese geistigen Eigenschaften ein Bestandteil unserer Regierung waren und dass Gottes Macht und Frieden sicht- und fühlbar sind. Ich begriff, dass Unehrlichkeit und selbstsüchtige, unreine Motive menschliche Schwächen sind. Sie existieren weder in Gott noch in Seiner Schöpfung, denn diese sind ausschließlich gut. Gott ist Licht, und Licht birgt keine Dunkelheit in sich. Ich erkannte an, dass Gott, göttliches Gemüt, bereits alles unter Kontrolle hatte und regierte.
Einige Monate später erfuhr ich dankbar, dass die Bürgermeisterverwaltung für ihre Ehrlichkeit und Integrität anerkannt worden war, mit denen sie die Ressourcen der Gemeinde verwaltet und verteilt und die im Budget geplanten Arbeiten durchgeführt hatte. Ich beobachtete und las auch nichts mehr über Gewalt gegen die Bürgermeisterverwaltung, und auf den Straßen kehrte wieder Frieden ein.
Mary Baker Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Der eine unendliche Gott, das Gute, vereint Menschen und Völker, begründet die Brüderlichkeit unter den Menschen, beendet Kriege, erfüllt die Bibelstelle: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst‘, vernichtet heidnische und christliche Abgötterei – alles, was in sozialen, bürgerlichen, strafrechtlichen, politischen und religiösen Gesetzen falsch ist, stellt die Geschlechter gleich, hebt den Fluch über den Menschen auf und lässt nichts übrig, was sündigen, leiden, was bestraft oder zerstört werden könnte“ (S. 340). Diese Stelle hat mir schon mehrmals Vertrauen in Gottes Fähigkeit gegeben, die Menschheit zu vereinen und zu regieren.
In jüngerer Vergangenheit merkte ich ein weiteres Mal, wie Traurigkeit und Enttäuschung verschwanden, diesmal nach einem Problem mit irreführender Werbung am Ort. Es war üblich für Ladenketten und Supermärkte unseres Landes geworden, Vorzüge anzukündigen, aber nicht zu erfüllen. Das hatte ich selbst erlebt.
In meinen Gebeten bekräftigte ich, dass Irreführung und Verlust in der Allgegenwart der allmächtigen göttlichen Liebe unmöglich sind. Das trifft auf mich und alle Menschen zu. Ich dankte Gott und bestätigte, dass Er in Ewigkeit unveränderlich ist, immer die Kontrolle innehat, alles berichtigt, was falsch ist, und den Menschen regiert. Ich betete, dass Angst weder in meinem Umfeld noch sonst nirgendwo auf der Welt die Oberhand gewinnen kann, und bekräftigte, dass „das unsterbliche Gemüt, das alles regiert, ... sowohl im sogenannten physischen Bereich als auch im geistigen als allerhaben anerkannt werden“ muss (Wissenschaft und Gesundheit, S. 427).
Als ich einige Tage später einkaufen ging, sagte mir eine Angestellte des Geschäfts, dass ich an der Kasse ein Geschenk erhalten werde, da ich einen besonderen Gegenstand kaufte. Ich bekam auch noch eine andere Sache kostenlos und erhielt damit etwas von höherem Wert als der Vorzug, der mir in der anderen Situation versprochen, aber nicht gewährt worden war.
Für mich war das wieder einmal ein Beweis dafür, dass Gottes Gesetz der Harmonie und des Friedens immer gegenwärtig und in Kraft ist. Wir können jede Disharmonie und jedes Übel zurückweisen und heilen durch das Verständnis unserer ungebrochenen Beziehung zu Gott und durch Seine intelligente und gerechte Regierung Seiner Schöpfung.
