In einer Zeit, in der jede Kommunikation darauf angelegt wird, uns zu beeindrucken, macht eine ganz schlichte Aussage echten Eindruck. Sie befindet sich im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, und lautet: „Es gibt keine Macht getrennt von Gott“ (S. 228).
Was für ein erhebender Gedanke! Doch angesichts der vielen ungelösten Probleme in unserem Leben, unserem Umfeld und weltweit mag die Behauptung, dass Gott, das Gute, alle Macht innehat, der menschlichen Logik wie Ketzerei vorkommen. Vielleicht wehren wir uns mit Händen und Füßen dagegen: „Wie kann das denn sein, wo doch die ganze Welt Kopf steht?“ Möglicherweise meinen wir, dass solch eine Behauptung der nötigen Empathie oder des Mitgefühls für jene entbehrt, die unter angegriffener Gesundheit, Krieg, Naturkatastrophen, einem unterdrückenden politischen Regime oder Armut leiden.
Doch die Überzeugung, dass materielle Quellen – von Bakterien über Naturgewalt bis hin zu politischer Macht – Herrschaft über uns haben, bewirkt, dass Krankheit, Zerstörung und Machtmissbrauch unumgänglich werden. Lohnt es sich nicht, die Möglichkeit zu untersuchen, dass alle Macht einem Gott zu eigen ist, der vollständig gütig und immer gegenwärtig ist?