Obwohl sie schon so alt ist, empfinde ich doch die Bibel immer wieder als eine frische und lebendige Quelle. So oft stoße ich auf Stellen, deren Bedeutung mir plötzlich ganz neu vorkommt und mich inspiriert, obwohl ich die Stellen schon viele Male gelesen habe.
Hier ein Beispiel: Im Ersten Buch der Könige wird berichtet (Kapitel 17:8, 9, 17–23), wie Gott dem Propheten Elia sagte, er solle nach Zarpat gehen, wo er von einer Witwe während der nahenden Hungersnot versorgt werden würde. Elia tat, was Gott ihm geraten hatte. In dieser Zeit in Zarpat wurde der Sohn seiner Hauswirtin krank und starb. Die Mutter war natürlich außer sich vor Kummer und machte dem „Mann Gottes“ Vorhaltungen, weil sie meinte, er habe ihren Sohn getötet als Vergeltung für ihre Sünden. Elia sagte einfach zu ihr: „Gib mir deinen Sohn!“ Er trug den toten Jungen auf dem Arm „in das Obergemach hinauf, wo er wohnte, legte ihn auf sein Bett und … streckte sich dreimal aus über dem Kind und rief den Herrn an.“ Und das Kind wurde wieder lebendig.
Durch diese Stelle fühlte ich mich zutiefst angesprochen, als ich sie vor einiger Zeit las. Elias schlichte Aufforderung „Gib mir deinen Sohn!“ machte mich nachdenklich. Ich hatte damals noch mit einer schwierigen und unangenehmen zwischenmenschlichen Angelegenheit zu tun und damit, was die andere Person mir angetan hatte. Und ich spürte, dass dieser Satz „Gib mir deinen Sohn!“ direkt zu mir gesagt wurde, d. h.: Leg diese Angelegenheit in Gottes Hände!
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