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Korruption am Flughafen durch Gebet verhindert

Aus der August 2014-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Übersetzt aus der Onlineausgabe des Christian Science Monitor vom 28. Januar 2014


 Mein Kollege und ich waren gerade in Westafrika angekommen und näherten uns dem Bereich der Passkontrolle zur Einreise nach Togo. Die feuchtwarme Luft war eine willkommene Abwechslung zu den winterlichen Temperaturen zu Hause. Bald jedoch wurde die Freude über unsere Ankunft von Ungewissheit überschattet, denn mein Kollege hatte die gelbe Impfbescheinigung nicht dabei. Vor der Abreise hatte man ihm beim Konsulat versichert, dass er sie nicht benötigen würde. Nun aber wurde er von Männern in weißen Laborkitteln in eine andere Warteschlange eingewiesen, und da er die Landessprache nicht beherrscht, begleitete ich ihn.

Für einen Moment übermannte mich Furcht bei dem Gedanken, dass man ihn nötigen könnte, sich gleich hier auf einem fremden Flughafen impfen zu lassen. Aber fast gleichzeitig kam mir der Gedanke, dass wir ungeachtet der Lage, in der wir uns befanden, das „Reich Gottes“, von dem Jesus in seiner Bergpredigt sprach, nicht verlassen hatten. Nirgendwo auf der Welt konnte es einen Ort geben, der sich außerhalb von Gottes Herrschaft und Segen und außerhalb vom Geist des Christus befindet. Dieses Reich, das, wie Christus Jesus sagte, in uns ist, umgibt uns auch. Es ist unsere einzig wahre Umgebung. Es ist die einzige Region, Gegend, der einzig Ort, wo wir uns befinden können.

Nirgendwo auf der Welt konnte es einen Ort geben, der sich außerhalb von Gottes Herrschaft und Segen und außerhalb vom Geist des Christus befindet.

Während wir in der Schlange warteten und beteten, fragte ich mich, ob die Menschen vor uns, die den Raum betreten und wieder verlassen hatten, tatsächlich auch geimpft worden waren. Es sah mir nicht danach aus; außerdem hatten sie immer noch keine gelbe Impfbescheinigung. Da begriff ich plötzlich, dass wir nicht zur Impfung in den kleinen Raum geschickt wurden, sondern als Vorwand, damit man ein Schmiergeld von uns verlangen konnte.

Ich begann dann eine Unterhaltung mit einem europäischen Reisenden vor uns in der Schlange, der wegen dieser Verzögerung schon ganz ärgerlich war. Er sagte, dass er regelmäßig mehrmals pro Jahr nach Togo reise und noch nie wegen einer fehlenden Impfbescheinigung aufgehalten worden sei. Er sprach aus, was ich dachte, nämlich dass dies ein Vorwand für eine Schmiergeldforderung war. Das Gespräch half mir klar zu erkennen, worauf ich mein Gebet richten musste. Durch Korruption fühlt man sich leicht als Opfer. Die Aussicht bestochen zu werden gab dem Mann vor uns das Gefühl, den Behörden ausgeliefert zu sein. Diejenigen, die Schmiergelder verlangen, tun dies wiederum oft aus Hilflosigkeit, weil sie ein von Ungleichheit und Willkür geprägtes System nicht zu ändern vermögen, in dem Korruption an der Tagesordnung ist.

In dem Bewusstsein, dass Gottes Liebe gegenwärtig und bei jedem ist, dachte ich daran, wie oft ich schon mit Menschen in verschiedenen Teilen Afrikas über die Notwendigkeit gesprochen hatte, Korruption durch Gebet zu heilen. Bei diesen Gesprächen brachen Resignation und Hoffnungslosigkeit jedes Mal ein wenig mehr auf, um die Allmacht von Gottes Güte und Fähigkeit, für Seine Kinder zu sorgen, einzulassen.

Ich merkte, wie sich in mir eine starke Überzeugung von der geistigen Gleichwertigkeit und Liebe zwischen Völkern und Nationen zu regen begann. Weder Sprache, Volkszugehörigkeit noch wirtschaftliche Lage kann Herzen trennen, die wissen, dass sie eine gemeinsame göttliche Quelle haben. Ich weigerte mich gedanklich, der Schikane durch Korruption, die durch Mangel und Verletzlichkeit bedingt scheint, zuzustimmen. Ganz gleich wie fest Korruption im Denken verwurzelt sein mag, sie kann sich dem Licht christusgleicher Liebe und Gleichwertigkeit nicht widersetzen, das die Wolken von Dunkelheit und Machtlosigkeit durchbricht. Ich wusste, dass diese Männer in Laborkitteln hier am Flughafen ebenso wie die Menschen in jedem Land, in dem Korruption anscheinend üblich ist, sich nicht außerhalb der göttlichen Sicherheit und Stabilität befinden, die aus einer Kenntnis Gottes erwachsen.

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich immer noch nicht, was uns auf der anderen Seite der Tür erwartete, aber mir war ganz klar, dass wir nur Anzeichen für die Gegenwart von Güte und Liebe sehen würden. Kurz darauf wurden wir in den Raum geführt.

Ganz gleich wie fest Korruption im Denken verwurzelt sein mag, sie kann sich dem Licht christusgleicher Liebe und Gleichwertigkeit nicht widersetzen, das die Wolken von Dunkelheit und Machtlosigkeit durchbricht.

Die Männer forderten uns auf, ihnen die gelbe Bescheinigung zu zeigen; andernfalls müssten wir ihnen Geld geben, damit sie uns einreisen ließen. Ich sagte zu ihnen, dass wir als Vertreter einer Kirche unterwegs seien, dass wir an Heilung durch Gebet glaubten und dass wir ihnen kein Geld geben könnten. Als ich hinzufügte, dass wir zu einer christlichen Kirche gehörten, brachen die Männer in herzhaftes Gelächter aus und fragten: „Gibt es denn überhaupt irgendeine andere Kirche?“ Durch das Lachen entspannte sich die Atmosphäre in dem Raum und ein Gefühl von Einheit und Eintracht breitete sich aus.

Nachdem wir miteinander gelacht hatten, befragten uns die Männer weiter zu unseren Gebeten. Sie sagten: „Glauben Sie wirklich, dass Gebet wirkt?“ Auf meine Bejahung hin fragten sie uns, ob wir für sie beten würden. Nachdem mein Kollege und ich uns dazu bereit erklärt hatten, begleiteten sie uns aus dem Raum mit der Bemerkung: „Machen Sie sich an Ihre Gebetsarbeit! Und vergessen Sie nicht für uns zu beten!“ Wir nahmen ihre Aufforderung ernst und beteten, um zu erkennen, dass Gottes Herrschaft über Korruption spürbar würde.

Wir wurden an den Anfang der Warteschlange gerufen und konnten die restlichen Schritte vor Verlassen des Flughafens reibungslos hinter uns bringen. Ich dachte noch weiter über diese Begegnung nach und darüber, wie Korruption durch Liebe und Eintracht ausgeschaltet werden kann.

Ganz gleich wie tief Korruption in einigen Teilen der Welt auch verwurzelt sein mag, sie wird dadurch bekämpft, dass jeder Einzelne sich in seinem Herzen und Gemüt einem tieferen Geist der Einheit zuwendet, der uns alle miteinander verbindet. Jede noch so geringfügige Handlung, die sich der Korruption widersetzt, sät den Samen für das Gedeihen kommender Generationen auf der Grundlage von Ehrlichkeit und Gleichwertigkeit.

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