Auf dem Wochenendgrundstück unserer Familie gab es einen Teich, der rundum zugewachsen war. Der Weg führte geradewegs durch den Teich hindurch. Er endete schließlich an einem wunderbaren Plätzchen, von wo aus sich ein atemberaubender Blick in ein Tal mit weiten Feldern, Wiesen, einem kleinen Dorf, umsäumt von herrlichen Wäldern, eröffnete. Es lohnte sich also unbedingt, den Teich zu durchqueren.
Dafür lagen einige dicke Steine im Wasser. Jeder für sich genommen bot, wenn man nach einem großen Schritt auf ihm stand, einen hübschen Blick auf die lauschigen Uferzonen mit allerlei Gräsern und Sträuchern im Schatten einer Birke. Aber insgesamt war ich immer dankbar, wenn ich am andern Ufer wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Obwohl ich wusste, dass die Steine stabil lagen, hielt ich mich nie länger als nötig dort auf.
Als wir Heroldredakteure vor einiger Zeit an einer kniffligen Übersetzung ganz schön zu tüfteln hatten, musste ich an diese Schrittsteine in unserem Teich denken. Im Laufe dieser regelrechten Forschungsarbeit u. a. zu einem Zitat von Mary Baker Eddy haben wir Fachleute von verschiedenen Abteilungen der Verlagsgesellschaft hinzugezogen. Jede(r) brachte einen weiteren Aspekt in die Diskussion, manche Übersetzungsmöglichkeit wurde ausgeschlossen und ein neuer Vorschlag beigesteuert. Jeder Schritt brachte uns voran, weil das Verständnis der Textstelle sich jedes Mal erweiterte. Aber bis zum letzten, entscheidenden Schritt waren wir alle noch nicht ganz sicher, ob die beste nur denkbare Übersetzung schon gefunden war. Doch dann tauchte eine Formulierung auf, von der alle sofort wussten: „Das ist es!“
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