Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Den Saum des Christus-Gewandes berühren

Aus der März 2015-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Übersetzt aus dem Christian Science Sentinel, Ausgabe 20. Oktober 2014.


Heilung zu finden ist seit jeher etwas, wonach sich viele Menschen sehnen. Eine Frau, die verzweifelt Hilfe suchte, sagte sich, als sie Christus Jesus vorübergehen sah: „Wenn ich nur sein Gewand anrühre, dann werde ich gesund“. Genau das tat sie: sie berührte den Saum seines Gewandes – und wurde gesund (siehe Matthäus 9:2022). Nach dem heilenden Saum des Christus-Gewandes zu greifen und ihn zu berühren bedeutet, dass wir zu unserem wahren geistigen Selbst erwachen. Dadurch werden wir geheilt und wiederhergestellt.

Wer hat in Zeiten der Not nicht schon einmal nach diesem Saum des Gewandes Christi „gegriffen“? Der Christus, die wahre Idee Gottes, ist die Grundlage, von der wir ausgehen, um den „Drang und Druck“ der Materialität zu überwinden (siehe Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 49). Diese wahre Idee Gottes, die den zu Seinem Bild und Gleichnis geschaffenen Menschen offenbart, ist ein Fels, auf den wir uns gründen können. Und selbst inmitten tobender Stürme und brausender Wellen sind wir dort sicher, denn diese wahre Idee ist unsere gegenwärtige Vollkommenheit.

Der Apostel Johannes schreibt: „Geliebte, wir sind nun Gottes Kinder; ...“ (1. Johannes 3:2). Wir mögen uns bisweilen schwer damit tun, diese Stufe des Verständnisses zu erreichen – die klare geistige Vision unserer gegenwärtigen Vollkommenheit zu erlangen –, doch in Wirklichkeit besteht diese Vollkommenheit bereits, und dank Gottes großer Liebe zu uns sind wir in der Lage, sie zu erfassen. Die Vollkommenheit bestand in Gott, lange bevor es die Welt gab. Und sie bleibt unveränderlich bestehen, denn man kann ihr weder etwas nehmen noch etwas hinzufügen.

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, schreibt dazu: „Wer den Saum des Gewandes Christi berührt und seine sterblichen Auffassungen, seine tierische Natur und den Hass besiegt, der erfreut sich am Beweis des Heilens – an einem lieblichen und sicheren Empfinden, dass Gott Liebe ist“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 569). Unsere sterblichen Auffassungen zu besiegen erfordert, dass wir uns gedanklich von der Materie und ihrem Gewese ab- und der göttlichen Liebe, Gott, zuwenden.

Indem wir uns im Gebet von der Materie zu Liebe, von Sterblichkeit zu Leben und vom Materialismus zu Geist wenden, erringen wir den Sieg über alle materiellen Probleme. Wir gelangen zu der sicheren Grundlage der Gegenwart Gottes und sind daheim bei dem Herrn (siehe 2. Korinther 5:8). Eine solche Umwandlung unseres Denkens bewirkt, dass die sterblichen Auffassungen von Furcht, Hass, Sinnlichkeit, Verbitterung und anderer niederer sterblicher Elemente sich in das Nichts auflösen, aus dem sie ihre vorgebliche Existenz gewonnen haben.

Bisweilen mag der Weg zur Heilung großes geistiges Wachstum erfordern, für das man beten und fasten muss (siehe Markus 9:29). Um den Saum des Gewandes Christi berühren zu können, bedarf es aufrichtiger Selbstprüfung und Wachsamkeit. Es mag erfordern, dass wir menschlichen Willen, Stolz, Selbstrechtfertigung, Feindseligkeit – jeden Anflug des Bösen – ablegen.

Aber wir sind dabei nicht auf uns selbst gestellt, denn Gott ist an unserer Seite. Er ist uns immer nahe; er führt und unterstützt uns, er leitet uns und lässt uns unsere gegenwärtige Vollkommenheit erkennen – so wie Er uns sieht und kennt. Selbst wenn es so aussehen mag, als sei der Weg zur Heilung lang und beschwerlich, so gibt es doch immer Augenblicke, in denen der Christus uns berührt und sich unser Bewusstsein vergeistigt. Dies führt dazu, dass schließlich alle materiellen Symptome vergehen, weil die falschen Auffassungen über uns selbst aus unserem Denken verschwunden sind.

Mrs. Eddy bezieht sich auf materielle mentale Systeme, die den Anspruch erheben, zu heilen, wenn sie schreibt: „Es gibt manchen falschen Christus, solche, die, ,wenn es möglich wäre, auch die Auserwählten‘ verführen möchten, indem sie die Materie und ihre Methoden an die Stelle Gottes, des Gemüts, setzen. Sie setzen voraus, dass es noch andere Gemüter gebe als das Seine, dass ein Gemüt das andere beherrschen, dass eine Annahme an die Stelle der anderen treten könne. Aber dieser Ismus unserer Tage hat nichts mit der Wissenschaft des mentalen Heilens zu tun, die uns mit Gott vertraut macht und das eine vollkommene Gemüt und Seine Gesetze offenbart“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 175). Dieses „eine vollkommene Gemüt und Seine Gesetze“ ist die einzige Quelle wahrer Heilung, deren Wirkung wir durch das Berühren des heilenden Saumes des Gewandes Christi verspüren.

Die Menschen strecken sich förmlich nach der Christus-Kraft aus, die Jesus demonstrierte, in dem innigen Wunsch, sie zu erreichen und zu berühren. Glauben wir, dass es sich hierbei um eine Berührung im physischen Sinne handelt? Beruht sie auf der Materie? Nein, es ist eine geistige Berührung, ein mentaler Ruf. Wenn wir uns nach dem Christus ausstrecken, erfahren wir augenblicklich Heilung; es erneuert unser Denken und unseren Körper. Das ist die göttliche und menschliche Koinzidenz – Wahrheit, die uns mit Heilung umfasst (siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. 561) – und sie führt zu vollständiger und umfassender Erneuerung.

Und wir lernen noch mehr. Wir lernen, wonach wir uns nicht ausstrecken sollen. Der Glaube, dass wir auf materielle Mittel zurückgreifen müssten, um Heilung zu finden oder Schmerzen zu lindern, ist ein unnatürlicher Zweifel an dem stets aktiven Christus, der Wahrheit. Wir können uns hinsichtlich aller unserer Bedürfnisse völlig auf Gott verlassen. Diese Haltung zeugt weder von Naivität noch von Gleichgültigkeit. Sie bedeutet nicht, dass wir den Irrtum und seine Machenschaften einfach ignorieren; vielmehr sind wir uns bewusst, dass der Irrtum keine Macht und auch keine Autorität besitzt. Auf diese Weise berühren wir den heilenden Saum des Gewandes Christi.

Durch diese Berührung werden wir wiederhergestellt, und sie öffnet uns die Augen für die Tätigkeit des Christus in unserem Bewusstsein. Mary Baker Eddy bezieht sich auf das Erwachen aus dem sterblichen Traum von Sünde und Krankheit, wenn sie schreibt: „Dieses Erwachen ist das immerwährende Kommen des Christus, das fortgeschrittene Erscheinen der Wahrheit, die Irrtum austreibt und die Kranken heilt“ (WuG, S. 230). Der Christus, der zum individuellen Bewusstsein spricht, offenbart, dass Gott uns immerdar als Seine eigene geistige Idee – die Widerspiegelung des Lebens, den Ausdruck des Geistes – im Zustand der Vollkommenheit erhält. Dies ist die Mission des Christus, mit der er jeden von uns erreicht. Der Christus kommt „zum Fleisch ..., um den fleischgewordenen Irrtum zu zerstören“ (ebd., S. 583) und um uns zu einer korrekten Anschauung über unsere Beziehung zu Gott zu verhelfen.

Wenn wir beten, ist der Christus ständig gegenwärtig und spricht zu uns. Er enthüllt uns unser wahres, vollkommenes Sein, wie Gott es geschaffen hat. Im Reich der geistigen Wirklichkeit spüren wir, dass wir immerdar in der Liebe geborgen sind. Wir bemühen uns nicht um Wissen, sondern wir wissen ganz einfach. Wir befinden uns in der unmittelbaren Gegenwart Gottes, sonnen uns in Seinem heilenden Licht.

Das Kommen des Christus in unser Bewusstsein mag sich wie ein sachter Anstoß anfühlen, der uns dazu bewegt, die richtige Richtung einzuschlagen. Oder wir mögen einen Drang zum Guten, zu Gott hin, verspüren, dem wir nicht widerstehen können. Es ist das Erleben von Frieden und Ruhe inmitten des Sturms. Es tut sich uns kund wie das Brüllen eines Löwen oder wie das Wispern eines Engels. Im geistigen Reich der Wirklichkeit, dem Reich, in dem Sie und ich leben, gibt es keine Furcht. Dort erfüllt Frieden allen Raum, und Reinheit regiert.

Lynn Jackson

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / März 2015

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.