Eines Morgens erwachte ich mit leichten Kopfschmerzen. Da ich mich deswegen aber nicht unwohl fühlte, schenkte ich ihnen keine weitere Beachtung, sondern ging aus dem Haus, um mit einem Freund zusammen einige Besorgungen zu machen. Als wir damit fertig waren, gingen wir zu ihm nach Hause. Unterdessen hatten die Kopfschmerzen allerdings an Intensität zugenommen und mir war mittlerweile so elend, dass ich das Gefühl hatte, als würde ich bald ohnmächtig.
Ich setzte mich aufs Sofa und bat meinen Freund, für mich im Sinne der Christlichen Wissenschaft zu beten. Wir sprachen darüber, was der geistige Mensch – der Gattungsbegriff für alle Männer und Frauen – ist. Mary Baker Eddy beantwortet die Frage: „Was ist der Mensch?“ in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift u. a. wie folgt: „Der Mensch ist nicht Materie; er besteht nicht aus Gehirn, Blut, Knochen und anderen materiellen Elementen. Die Heilige Schrift sagt, dass der Mensch zum Bild und Gleichnis Gottes erschaffen ist. Die Materie ist nicht dieses Gleichnis. Das Gleichnis des Geistes kann Geist nicht so unähnlich sein. Der Mensch ist geistig und vollkommen; und weil er geistig und vollkommen ist, muss er in der Christlichen Wissenschaft so verstanden werden. Der Mensch ist Idee, das Bild der Liebe; er ist kein physischer Organismus“ (S. 475).
Sowie diese Ideen mein Bewusstsein durchfluteten, fühlte ich mich unverzüglich besser und konnte wieder klarer denken.
Ich begann über Gottes Schöpfung nachzusinnen. Ich machte mir klar, dass die göttliche Schöpfung nicht etwas ist, was sich in der Vergangenheit vollzogen hatte und danach der Herrschaft materieller Gesetze ausgeliefert worden war. Gottes Schöpfung ist vielmehr eine kontinuierliche Offenbarung dessen, was Gott von sich selbst weiß, und Er ist all-sehend und all-wirkend (siehe ebd., S. 587). Da Gott gut und Geist ist, sieht er nur die Entfaltung Seiner eigenen Vollständigkeit, die ununterbrochen in geistigen, vollkommenen und reinen Ideen zum Ausdruck kommt. Jeder einzelne von uns ist also eine Idee Gottes. Daraufhin fragte ich mich: „Wie kann ich glauben, dass ich materiell bin? Als Idee Gottes bin ich doch geistig! Gott sieht mich in diesem Moment und allezeit als rein, vollkommen und unschuldig.“ Von daher war es unmöglich, dass ich zu irgendeinem Zeitpunkt weniger als den höchsten Ausdruck des Guten verkörperte. Während ich über diese geistigen Wahrheiten nachdachte, konnte ich spüren, dass mein Freund ebenfalls für mich betete.
Nach wenigen Minuten waren die Kopfschmerzen völlig verschwunden und mein Wohlbefinden wiederhergestellt. Nie zuvor hatte ich Unwohlsein derart schnell überwunden! Ich fühlte mich wie neugeboren und konnte alles erledigen, was für jenen Tag geplant war. Diese Erfahrung trug sich vor anderthalb Jahren zu und seither habe ich nie wieder unter einer ähnlichen Störung gelitten.
Jede Heilung durch Gebet beweist die Wahrheit über die göttliche Schöpfung, die ununterbrochen als die Kundwerdung Gottes offenbart wird, des göttlichen Prinzips, das alles regiert.
Graça de Maria A. Dos Santos, Rio de Janeiro
