Im Haus meiner Großmutter hing ein Bild mit folgendem Spruch:
Befiel du deine Wege
Und was dein Herze kränkt
Der allertreusten Pflege
Des, der den Himmel lenkt.
Der Wolken, Luft und Winden
Gibt Wege, Lauf und Bahn,
Der wird auch Wege finden,
Da dein Fuß gehen kann.
Als Kind erschienen mir diese Worte (eines geistlichen Liedes von Paul Gerhardt) unverständlich und mysteriös. Als ich ihnen jedoch im Frühjahr seit langer Zeit wieder einmal „begegnete“ – gesungen im Rahmen einer Aufführung der Matthäuspassion –, da berührten sie mich auf ganz profunde Weise. Sie sprachen zu mir von der geistigen Wahrheit, so wie ich sie durch die Christliche Wissenschaft verstehen gelernt habe. Schlicht und doch so poetisch bringen diese Verse die Gewissheit zum Ausdruck, dass wir alles, was unser „Herze kränkt“, Gott anheimstellen können – alles, was uns betrübt, ängstigt, beunruhigt oder verärgert. Indem wir uns an diese höchste Weisheit, das Prinzip des Universums, Gott genannt, wenden, der „den Wind in seine Hände [fasst]“ (Sprüche 30:4), erleben wir, dass wir auf unseren Wegen sicher geführt und zu Lösungen geleitet werden, die auf unsere individuelle Situation und spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Gott sorgt wirklich für einen jeden von uns.
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