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Eine wichtige Entscheidung

Aus der Juli 2015-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Übersetzt aus dem Christian Science Journal, Ausgabe Februar 2015.


 Vor Jahren einmal gingen einige Leute aus meiner Kirche und ich in ein Restaurant. Während wir uns über die Speisen unterhielten, die zur Auswahl standen, fiel mir auf, dass eine Frau ihre Speisekarte fast augenblicklich wieder zugeklappt hatte. Als ich sie auf diese schnelle Entscheidung ansprach, sagte sie, dass sie normalerweise gleich das erste Gericht wählen würde, das ihr zusagte, da sie es eilig hätte, die Unterhaltung wieder auf wichtigere Dinge zu bringen. Ihre Prioritätensetzung machte Eindruck auf mich.

Wir treffen ständig eine Wahl darüber, welchen Dingen wir unsere Aufmerksamkeit schenken. Und angespornt durch unser Bestreben, die Leiden der Welt wirksamer zu heilen, fällen wir zunehmend Entscheidungen, die mehr Gott-bezogen sind. Dieser Paradigmenwechsel ist unvermeidlich, denn Entscheidungen, mit denen wir beabsichtigen, eine Materie-bezogene Existenz zu befriedigen oder abzusichern, werden unseren Wunsch nach beständigem Guten enttäuschen. Mary Baker Eddy fasste dies in einem Gedicht zusammen, das auf die wichtige Wahl abhebt:

Wär die Welt stoffgeboren,
       der Mensch des Staubs Gestalt,
gäb’s, bis die Zeit einst endet,
       hier keinen festen Halt.
Zu den Entwicklungslehren
       drum sprechen wir hinfort:
Durch euch ist nichts gewonnen,
       nichts anzubeten dort.
Meine Welt entsprang dem Geiste,
       am Tag der Ewigkeit;
drum bin ich voller Rühmens,
       zu großem Dank bereit.
       (Vermischte Schriften 1883–1896, Seite vor dem Hinweis)

Welche Sichtweise in Bezug auf die Welt akzeptieren wir als wirklich: die materielle oder die geistige? Für welche entscheiden wir uns? Die Bibel sagt uns, dass wir wählen müssen, wem wir dienen wollen (siehe Josua 24:15). Was immer wir als wahr anerkennen, dem dienen wir bzw. ordnen uns ihm unter. Es mag häufig normal und notwendig erscheinen, mit dem Strom zu schwimmen, d. h. mit der allgemeinen Auffassung von Leben als im Grunde materiell konform zu gehen, doch sich zunehmend dessen bewusst zu werden, dass man tatsächlich eine Wahl hat, ist ein Fortschritt. Wählt man die Materie als die zugrundeliegende Realität, so nimmt man zugleich mit dem Guten, das man anstrebt, auch Zufall, Unheil und Verlust in Kauf. Wenn man hingegen Geist als die Realität wählt, so akzeptiert man die geistige Tatsache – oder man betet darum, sie zu akzeptieren –, dass alles einem göttlichen, allliebenden Gemüt entspringt und auf ewig von diesem Gemüt gesegnet ist.

Allerdings müssen wir „zu großem Dank bereit“ sein, um die Herrlichkeit und Freiheit der Welt des Geistes zu erleben. Christus Jesus sagte: „Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir“ (Markus 8:34). Die Entscheidung für Geist beinhaltet, dass wir lernen, dem Missverständnis und dem Hass, denen wir uns bei unseren Bemühungen geistigen Idealen gemäß zu leben, so häufig ausgesetzt sehen, mit Liebe zu begegnen. Des Weiteren erfordert es unsere ständige Bereitschaft, zu bestreiten, dass Furcht und Selbstzweifel Macht hätten, sowie die feste Entschlossenheit, zum Nutzen Anderer als auch unserer selbst unermüdlich den Beweis zu erbringen, dass Gottes Liebe die Macht hat, Sünde und Leid zu heilen.

Christus Jesus zeigte uns, welch unvergleichliche Freude diese Arbeit mit sich bringt. Es gibt schlicht und ergreifend nichts Lohnenswerteres als jemandem zu helfen oder sich für eine Sache zu engagieren, die das Leben der Menschen verbessert. Genauer gesagt, indem wir durch das Erfassen der geistigen Vollkommenheit sowohl selbst Heilung erfahren als auch andere heilen wird Gottes Liebe für uns so wirklich, dass es eine Erleichterung ist, sich der materiellen Bürden zu entledigen. Eine Frage, die wir uns immer wieder stellen sollten, lautet daher: „Welche Entscheidungen kann ich heute treffen, die mich dieser Freude näher bringen?“

Mary Baker Eddy führte dies in einer Ansprache aus, die sie 1887 hielt. Sie schrieb jemandem, der nicht anwesend sein konnte:

„Die ‚Botschaft‘ war ein Appell an meine Schüler, ihre Gedanken zu ergründen und ihre Wünsche zu prüfen, um herauszufinden, worauf sie sich richten. Ich stelle fest, dass ihre Wünsche nicht so heilig sind wie ihre Worte und Werke; dass sie gereinigt und geläutert werden müssen. Dieser Egoismus wiegt zu schwer in der Waagschale der Taten, und diese Eigenliebe muss ausgemerzt werden, sonst wird unsere Bewegung in die falsche Richtung abdriften.

Um dies zu vollbringen, habe ich ihnen geraten, im Stillen darum zu beten, dass ihre Wünsche erhoben und vergeistigt werden mögen. Dies muss durch tägliches Gebet und beständige Wachsamkeit geschehen, durch sorgfältige Selbstprüfung sowie dadurch, dass man die rechten von den falschen Beweggründen trennt und sich in seinen Handlungen nur von rein selbstlosen Motiven leiten lässt.

Ich weiß, dass meine Schüler gegenwärtig dieses Wachstums in der Gnade bedürfen, um ihrem Heilen und Lehren mehr Macht zu verleihen. Die Zeit ist gekommen, wo sie alle stärker und beherzter die Wahrheit vertreten müssen“ (Robert Peel, Mary Baker Eddy – The Years of Trial, S. 224).

Die Entscheidung, bewusster im Geist zu leben, trifft unweigerlich auf den Widerstand des Materialismus, der uns einredet, dass wir es nicht schaffen werden – der Widerstand, der beansprucht, dass die Furcht vor materiellem Leiden sowie das Verlangen nach materiellen Freuden unsere Wahl bestimmt. Aber diese Lüge kann die bewiesene Tatsache unserer natürlichen Geistigkeit nicht umstoßen. Es gibt zu viele Heilungen von Krankheit und Sünde, die sich auf keine andere Weise erklären lassen außer damit, dass alle Unvollkommenheit völlig verschwindet, wenn man einen Schimmer von der vollkommenen Welt des Geistes erhascht und versteht, dass diese die einzige Wirklichkeit ist.

Während wir wachen und beten, um unnützen Wünschen zu entsagen, ist es allerdings wichtig, dass wir dabei nicht vergessen, für jedes rechte Verlangen dankbar zu sein. Ganz gleich wie viel der Läuterung ein jeder von uns noch bedarf, wir dürfen dennoch „voller Rühmens“ sein, denn überall entscheiden sich Menschen täglich für Mut anstatt Furcht, Liebe statt Hass, Ehrlichkeit anstelle von Korruption. Diese Entscheidungen führen dazu, dass die Welt anfängt, das Vertrauen in Geist zu setzten, statt auf Materie zu bauen. Sie beweisen in zunehmendem Maße, dass die Wirklichkeit geistig und gut ist. Und daher ist Heilung etwas Natürliches und Unaufhaltsames.

Margaret Rogers

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