Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Dem Leben vertrauen

Aus der August 2015-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Übersetzt aus dem Christian Science Sentinel, Ausgabe 27. Oktober 2014.

(Erweiterte Fassung eines Artikels, der erstmals am 20. August 2014 im Christian Science Monitor veröffentlicht wurde.)


Die Tatsache, dass allzu viele Menschen meinen, dass sie nichts mehr vom Leben haben und keinen anderen Ausweg sehen,  als sich das Leben zu nehmen oder es mit medizinischer Hilfe zu beenden, deutet auf eine fundamentale, oft tragische, Fehleinschätzung dessen hin, was das Leben ausmacht.

Wenn das Weltall wirklich mit dem Urknall begonnen hätte – egal wie komplex seine Entwicklung seither auch gewesen sein mag –, dann wäre Leben im Grunde ein Zufallsprodukt und nahezu sinnlos. Wie könnte es dann die Quelle wahrer Freude oder Gesundheit sein? Oder wenn das Leben, ganz unabhängig davon, was unserer Meinung nach zu seiner Entstehung geführt hat, von Materie abhängig und der Tyrannei von Krankheit, Kummer und Entbehrungen unterworfen wäre, dann dürfte man ebenfalls hinterfragen, was das Leben zu bieten hat und welchen Sinn es erfüllt.

Aber die eigentliche Frage lautet: Existieren wir aufgrund eines Zufalls der Evolution oder leben wir aufgrund unserer ewigen Beziehung zu Gott?

Von Christus Jesus stammt diese hoffnungsvolle Verheißung: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben und volle Genüge haben sollen“ (Johannes 10:10). Das Kommen des Messias – des Erlösers – war die Folge von Gottes immenser Liebe zur Menschheit. Seine Mission war daher nicht, uns unabänderliches Leid aufzuerlegen, sondern uns aus allem Leid und dessen Ursachen herauszuheben. Wie die Christliche Wissenschaft lehrt, ist Jesus gekommen, um uns die harmonische, beglückende Realität des Lebens in Gott zu vermitteln, eines Lebens, das nicht lediglich mit der Hoffnung auf ein Jenseits verbunden ist, sondern im Hier und Jetzt eine harmonische, beglückende Realität darstellt, die nachvollzogen, bewiesen und zunehmend gelebt werden kann.

Gott, unser liebevoller Vater-Mutter, ist das Leben selbst – Leben, das Geist ist, nicht Materie; Leben, das Liebe ist, nicht Böses, Kummer oder Hass; Leben, das sich in der Freiheit der Seele ausdrückt anstatt in der Sklaverei der körperlichen Sinne. Als Widerspiegelung Gottes spiegelt jeder von uns die Freiheit, Freude und den beständigen Erfolg des Lebens wider. Nichts von dem Guten, das unser Vater-Mutter Gott für uns bereithält, kann uns vorenthalten werden, da wir eins mit Gott, dem unendlichen Guten, sind.

Jeder von uns kann sein wahres Leben in Gott finden, das schon jetzt besteht und unser wahres Sein ausmacht. Diese Entdeckung erfordert allerdings, dass wir uns Gedankenströmungen entziehen, die zu einer materiellen Auffassung vom Leben führen, unseren Fokus zunehmend nach innen richten möchten und die uns davon zu überzeugen suchen, dass wir unseren Problemen nur entrinnen können, indem wir das Dasein selbst hinter uns lassen. Doch kein einziges Problem wird dadurch gelöst, dass wir Hand an uns legen. Ein solcher Schritt lässt einen nur noch tiefer in die irrtümliche, unglückselige Auffassung sinken, dass Leben völlig in der Materie, einer materiellen Vergangenheit, Persönlichkeit und materiellen Umständen eingeschlossen sei.

Doch selbst in den Tiefen dieser irrigen Auffassung vom Leben – mit all den äußerlichen Hinweisen, die sie zu belegen scheinen – haben wir es mit nichts anderem zu tun, als lediglich mit einer falschen Sichtweise, die sich als unsere Erfahrung ausgibt. Es handelt sich dabei aber nicht um die Wirklichkeit, sondern sie ist ebenso irreal wie ein Albtraum. Tatsächlich haben wir die Fürsorge der göttlichen Liebe nie verlassen und wir befinden uns niemals außerhalb der Reichweite der Liebe, die uns versteht, zu uns durchdringt und uns beisteht, denn Liebe ist unendlich. Sie gibt jedem von uns Geborgenheit und sie stillt jeden Bedarf.

Die Lösung für unsere Probleme finden wir, wenn wir geistig zu unserem Leben in Christus erwachen. Paulus schreibt: „... was ich jetzt im irdischen Leib lebe, das lebe ich im Glauben des Sohnes Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich dahingegeben hat“ (Galater 2:20). Hier und jetzt, selbst während wir noch in diesem scheinbaren „irdischen Leib“ leben, dürfen wir alle die Tatsache entdecken, dass unser wahres Leben nicht irdisch, nicht körperlich ist, sondern die absolute Manifestation des einen Lebens, Gottes, der Geist ist. Sind wir imstande dieses Leben zu leben? Ja, und zwar indem wir unser Vertrauen auf den Sohn Gottes, die wahre Idee des Lebens, das Jesus verkörpert hat, in die Tat umsetzen.

Unser wahres Leben ist aktive Selbstlosigkeit, denn unser Leben ist die göttliche Liebe. Unser wahres Leben ist lebendige Reinheit, denn unser Leben ist Seele. Sowohl Selbstlosigkeit als auch Reinheit bringen eine ihnen innewohnende Freude mit sich, denn beide gehen aus Gott hervor. Gesundheit entspringt ebenfalls aus Gott. Somit ist unser wahres Leben harmonisch, stark und intakt, denn unser Leben ist Geist.

Und nicht weniger atemberaubend ist die Tatsache, dass unser wahres Leben die unaufhörliche Entfaltung von Güte und sinnvoller Tätigkeit darstellt, von der göttlichen Liebe und ihren vielfältigen Manifestationen begleitet, die menschlich erkennbar sind.

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, schreibt: „Das holde und heilige Bewusstsein von der ununterbrochenen Einheit des Menschen mit seinem Schöpfer kann unser gegenwärtiges Sein mit einer immerwährenden Gegenwart und Macht des Guten erleuchten, indem es das Tor vom Tode zum Leben weit öffnet; und wenn dies Leben erscheinen wird, ‚werden ... wir Ihm gleich sein‘, und wir werden zum Vater gehen, nicht durch den Tod, sondern durch Leben; nicht durch den Irrtum, sondern durch Wahrheit“ (Die Einheit des Guten, S. 41).

Wir können dem Leben tatsächlich vertrauen, denn unser Leben ist Gott, der durch und durch gut ist und weder Böses noch Kummer einschließt. Die Ströme der Verzweiflung versiegen allmählich, wenn wir uns mithilfe selbstlosen Gebets den himmlischen Strömen des Christus und des Heiligen Geistes öffnen – dem Wirken der Wahrheit und der göttlichen Wissenschaft unseres Seins, die in uns agieren, um uns umzuwandeln.

Gebet, mit dem wir uns nach der Wahrheit unseres Seins ausstrecken, befähigt uns, verstärkt darauf zu vertrauen, dass Geist in der Lage ist, unsere Harmonie aufrechtzuerhalten. Wir hegen ein größeres Vertrauen in den Sinn unseres Lebens, der darin besteht, Gott zum Ausdruck zu bringen. Und wir können dieses Leben, das von Gott erhalten wird, auch wirklich leben! Es beinhaltet die Liebe zu unseren Mitmenschen ebenso wie die Freude darüber, nützlich zu sein, sowie die Freiheit der Gesundheit.

Kein geringerer Lebenszweck oder Daseinszustand könnte unser sein, da wir die geliebten Kinder unseres lieben Vater-Mutter Gottes sind.

David C. Kennedy

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / August 2015

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.