Auch 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges ist die Frage „Wie können wir wirklich zum Frieden in der Welt beitragen?“ (siehe Artikel auf S. 6 ff.) immer noch aktuell. Trotz all der Fortschritte, die im Bereich der Kooperation und Kommunikation erzielt werden konnten, ungeachtet aller Anstrengungen, die unternommen worden sind, um Respekt, Toleranz und das gegenseitige Verständnis unter Menschen und Nationen zu fördern, ist unser Engagement für den Frieden weiterhin gefragt – sowohl individuell als auch kollektiv. „Wie kann ich mich am besten für den Frieden einsetzen?“ ist eine Frage, die viele Menschen aufrichtig bewegt.
Ich habe in letzter Zeit intensiv über Abraham nachgedacht, der auf ganz besondere Weise Frieden stiftete, als seine Hirten und die seines Neffen in Streit gerieten (siehe 1. Mose, Kap. 13). Was ich dabei beachtenswert finde, sind u. a. folgende Punkte: 1.) Abraham fand sich nicht lediglich mit einer unbefriedigenden Situation ab, sondern er nahm sich des Problems an und suchte nach einer Lösung. 2.) Abraham nutzte die Vorrangstellung, die er gegenüber seinem Neffen Lot besaß, nicht zu seinen Gunsten aus; er jagte Lot und seine Hirten nicht einfach davon. 3.) Ganz im Gegenteil: Großmütig und völlig selbstlos überließ Abraham Lot die Wahl und forderte ihn auf, sich das Land zu erwählen, das ihm am meisten zusagte.
Ich meine, dass Abrahams großes Vertrauen auf Gott und sein hingebungsvoller Gehorsam gegenüber Gott ihn befähigten, als Friedensstifter aufzutreten – liebevoll und großmütig zu reagieren und dadurch eine brenzlige Situation zu entschärfen, die leicht zu einem bitteren Konflikt über knappe Ressourcen hätte eskalieren können.
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