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Titelartikel

„Ihre Tochter ist nicht hilflos“

Aus der September 2015-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Original in Spanisch


Als ich im siebten Monat mit unserem jüngsten Kind schwanger war, erreichte uns die traurige Mitteilung, dass der kleine Neffe meines Mannes verstorben war. Diese Nachricht machte mich zutiefst betroffen, und neben der Trauer, die ich über diesen Verlust empfand, begann ich mich um die Gesundheit meines Babys zu sorgen. Diese Gedanken waren wie Gespenster, die ständig durch mein Denken geisterten, sodass es mir immer schwerer fiel, geistig und körperlich zur Ruhe zu kommen.

Die Familie machte sich große Sorgen um meine Gesundheit. Meine Eltern kannten die Christliche Wissenschaft bereits und studierten eifrig das Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy. Ich hatte begonnen, einige Ausgaben des Herold zu lesen, und war sehr angetan von dem, was ich darin las; die Ideen vermittelten mir ein großes Gefühl des Friedens.

Dennoch gelang es mir kaum, Ruhe zu finden. Ich hatte bereits einen dreijährigen Sohn zu versorgen und war außerdem berufstätig, und es war sehr schwer, meinen Aufgaben gerecht zu werden, ohne den nötigen Schlaf zu bekommen.

Meine Eltern rieten mir, eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft um Unterstützung durch Gebet zu bitten. Als ich sie anrief, teilte sie mir nur einen kurzen, aber grundlegenden, Gedanken mit. Sie sagte: „Ihre Tochter ist nicht hilflos.“ Diese Worte drangen tief in mein Bewusstsein ein. Sie hatte das mit solcher Sicherheit und Überzeugung gesagt, dass ich ganz ruhig wurde.

Ich fing an Wissenschaft und Gesundheit zu lesen und meine Aufmerksamkeit wurde auf folgende Stelle gelenkt: „Denke daran, dass der Buchstabe und das mentale Argument nur menschliche Hilfsmittel sind, die dabei helfen, das Denken mit dem Geist der Wahrheit und Liebe, der die Kranken und die Sünder heilt, in Einklang zu bringen“ (S. 454 f.). Mir wurde klar, dass es in meiner Situation nicht so sehr auf die Worte ankam als viel mehr auf das Gefühl des Friedens und der Zuversicht, das mir die Praktikerin vermittelt hatte, und ich sah, dass Gott derjenige ist, der unsere wahre Individualität zu Seinem Ebenbild formt und regiert. Wenn wir innehalten und uns dessen bewusst werden, können wir jede Herausforderung meistern.

Nach und nach gelang es mir meinen inneren Frieden zurückzugewinnen und zur Ruhe zu kommen, und ich konnte meinen Alltag wieder bewältigen. Als die Zeit der Entbindung nahte, brauchten keine Medikamente verabreicht zu werden. Als der behandelnde Arzt sagte, er habe vorsichtshalber einen Platz in der Neonatologie reserviert, weil meine Tochter aller Voraussicht nach zu klein sein werde, da musste ich wieder an die Worte denken, die die Praktikerin zu mir gesprochen hatte: „Ihre Tochter ist nicht hilflos.“ Ein großes Gefühl des Friedens kam über mich, und die Entbindung verlief völlig normal, ohne den Einsatz von Schmerz- oder Betäubungsmitteln irgendwelcher Art. Unsere Tochter wog fünf Pfund, und dieses Gewicht war völlig ausreichend – sie brauchte nicht stationär behandelt zu werden und wir durften sie mit nach Hause nehmen.

Nach dieser Erfahrung fing ich an, die Gottesdienste zu besuchen und regelmäßig die Bibellektionen aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft zu lesen. Mittlerweile gehen meine Kinder ebenfalls in die Sonntagsschule, und das ist mir bei der Erziehung eine große Hilfe.

Was mich am tiefsten beeindruckt hatte, nachdem ich begann, mich der Lektüre von Wissenschaft und Gesundheit zu widmen, war das Konzept von Gott als Gemüt, als die eine unendliche Intelligenz, die das gesamte Universum des Gemüts, das geistig ist, regiert. In den Blumen, Sternen und Sternformationen können wir bisweilen Hinweise auf die geistige göttliche Schöpfung erkennen. Ich hatte stets nach einer höheren Erklärung für das, was das Universum regiert, geforscht und ich fand sie, als ich erkannte, dass Gott Gemüt ist. Gott ist Intelligenz, der keine Einzelheit entgeht.

Die Erkenntnis, dass Gott Gemüt ist, sorgte für einen Paradigmenwechsel in meinem Denken. Für mich als studierte Biochemikerin war die Erkenntnis, dass die Ordnung, die wir in der Natur wahrnehmen, in Wirklichkeit nur ein Abglanz der göttlichen Intelligenz ist, die das wahre, geistige Universum regiert, die endgültige Antwort – eine Schlussfolgerung, zu der die Naturwissenschaften m. E. niemals gelangen werden.

Die folgenden drei Grundgedanken in der Christlichen Wissenschaft sind für mich eine beständige Quelle der Stärke:

1. Gott als Gemüt.

2. Gott als Vater und Mutter und daher als Ursprung von Eigenschaften wie Stärke und Intelligenz, Zärtlichkeit, Verständnis und Liebe, die einander ergänzen und alles ausmachen, was besteht.

3. Gott als Prinzip, als der geistige Gesetzgeber, der das gesamte Universum regiert.

Wenn unser Denken mit diesen Gesetzen – mit der Wahrheit des Seins – in Einklang ist, kommt das Gute in unsere Erfahrung. Wir dürfen uns also voller Zuversicht an die göttliche Liebe wenden und ihr vertrauen.

Das Studium der Christlichen Wissenschaft hat mein Leben verändert und einen neuen Menschen aus mir gemacht. Ich bin aufgeschlossener und vorurteilsfreier geworden, geduldiger und verständnisvoller. Wenn wir uns „auf den erhaltenden Unendlichen verlassen“ (ebd., S. vii), dann eröffnen sich uns nach meiner Erfahrung unendliche Möglichkeiten zum Guten sowie neue Gelegenheiten, Gottes große Liebe zu uns zu entdecken – und wiederzuentdecken.

Die Sonntagsschule ist eine unermessliche Hilfe für mich, denn was meine Kinder dort jeden Sonntag lernen, befähigt sie ihren Alltag besser zu bewältigen. Es ist meiner Meinung nach der Sonntagsschule zu verdanken, dass es bei der Erziehung meiner Kinder keine größeren Probleme gegeben hat.

In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an folgende Begebenheit: Mein Sohn wachte eines Nachts mit starken Ohrenschmerzen auf. Ich hatte zuvor in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit gelesen und mein Denken war von der unauflöslichen Einheit des Menschen mit Gott erfüllt. Als Sonntagsschullehrerin bin ich stets bemüht, meinen Schülern ein Verständnis davon zu vermitteln, dass Gott und Mensch eins sind, wie das Meer und ein Wassertropfen (siehe ebd., S. 361), und wir überlegen uns immer neue Beispiele dafür. Mein Sohn und ich lasen gemeinsam das Lied Nr. 135, das mit den Worten beginnt: „Ich weiß von keinem Leben / Getrennt, mein Gott, von Dir ...“ Wir spürten die Gewissheit, dass diese Einheit des Lebens intakt war und dass es darin weder einen Unfall noch eine Ansteckung geben konnte, die die Fülle des Lebens, die meinem Sohn von Gott verliehen worden war, beeinträchtigen könnte. In der zweiten Strophe des Liedes heißt es: „Ich weiß von keinem Leiden, / Denn alles Kreuz und Leid / Kann mich von Dir nicht scheiden, / Du Quell der Seligkeit“ (Carl J. P. Spitta und Richard Massie, Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 135, deutsche Übersetzung © CSBD). Mein Sohn schlief daraufhin sehr schnell ein und am nächsten Tag ging es ihm wieder gut. Das Bewusstsein der Einheit des Menschen mit Gott vollbringt die Heilung.

Dank meiner intensiven Beschäftigung mit Wissenschaft und Gesundheit hat sich in meiner Erfahrung vieles zum Guten gewandelt. Dafür bin ich zutiefst dankbar.

Claudia de León, Rosario, Santa Fe

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