Wenn Sie das lesen, ist es wahrscheinlich Adventszeit. Auf der ganzen Welt denken Christen und andere Menschen mit Dankbarkeit und Ehrfurcht an die Geburt Jesu vor mehr als 2000 Jahren und mit großer Vorfreude an ein zweites Kommen Christi, welches sich irgendwann in einer unbekannten Zukunft ereignen soll. Oder wenn das den Menschen zu unfassbar erscheint, dann freuen sie sich einfach über das kommende Weihnachtsfest.
Der Christus wird also mit der Vergangenheit und der Zukunft verbunden, aber wie steht es mit der Gegenwart? Leben wir in einer Zeit ohne den Christus?
Nein, denn im Matthäusevangelium steht die Verheißung: „Seht, ich bin bei euch alle Tage“ (28:20), und im Hebräerbrief heißt es weiter: „Jesus Christus ist derselbe, gestern und heute und auch in Ewigkeit“ (13:8).
In ihrem Hauptwerk Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift geht Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, auf die ewige und geistige Natur Christi ein, die Jesus darstellte. Dort schreibt sie: „Christus ist die wahre Idee, die das Gute verkündet, die göttliche Botschaft von Gott an die Menschen, die zum menschlichen Bewusstsein spricht“ (S. 332).
Wo ist der Christus also heute zu finden? In der Stille. Im vorbehaltslosen Gebet. Da hören wir diese „göttliche Botschaft von Gott“ und erleben die Segnungen, die der Christus der Menschheit durch Jesus brachte und heute weiterhin bringt: Heilung, Friede, Erlösung.
Das Wirken Christi war nie auf einen abgeschlossenen Zeitraum oder eine bestimmte Anzahl Nachfolger Jesu begrenzt. Heute zeigt es sich, wie in dieser Ausgabe des Herold zu lesen ist, in der Überwindung von Sorge und Frust, dem friedensstiftenden Umgang mit politischen Begebenheiten, der Wiederherstellung zwischenmenschlicher Beziehungen und der Heilung von Krankheit.
Der Christus ist die immergegenwärtige Botschaft Gottes an jeden von uns. Feiern wir also die Tatsache, dass er heute bei uns ist!
Christian A. Harder
