Früher hatte ich viel Angst. Ich hatte Angst, die Treppe in meiner Schule hochzugehen, wenn keiner mit mir ging, und allein auf die Mädchentoilette zu gehen. Ich hatte auch Angst, allein nach oben in mein Zimmer zu gehen, und im Dunkeln einzuschlafen, nachdem meine Eltern mir Gute Nacht gesagt hatten. Unser Haus und meine Schule kamen mir groß und unheimlich vor, und ich glaubte, überall von Monstern verfolgt zu werden.
Dann kam mir eines Tages der Gedanke, ein kleines Gebet für mich selbst aufzusagen. Ich hatte in der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft gelernt, dass Gott Liebe ist und allen Raum erfüllt. Also betete ich: „Gott ist bei mir. Gott ist bei mir.“
Als meine Mutter mich abends ins Bett brachte, beteten wir zusammen das Gebet des Herrn und sagten noch etwas, das ich in der Sonntagsschule gelernt hatte: „Es gibt keinen Ort, wo Gott wäre fort.“
Ich verstand, dass Gott überall bei mir ist, und weil Gott immer da ist, gibt es keinen Platz für schlechte Gedanken – oder unheimliche Monster!
Als ich am nächsten Tag in der Schule war, ging ich auf die Mädchentoilette, als niemand sonst da war. Ich hatte keine Angst. Ja, ich hatte sogar vergessen, dass ich jemals Angst gehabt hatte. Jetzt kann ich die dunkle Treppe nach oben gehen und in meinem Zimmer spielen oder abends einschlafen, ohne Angst zu haben, auch wenn ich allein bin, denn ich weiß, dass Gott mir die Hand hält und mich überall beschützt, wo ich bin.
Ich bin Gott so dankbar, dass ich keine Angst vor dem Alleinsein mehr habe.