Am schlimmsten waren die Nächte. Sobald ich im Bett lag, wurden schmerzliche Erinnerungen schlechter Entscheidungen wach und brachten Selbstvorwürfe und Trauer mit sich. Ich fühlte mich zu dieser nächtlichen Erinnerungsflut verdammt, bei der ich mich immer wieder fragte, was ich anders hätte tun können. Dieses Brüten über der Vergangenheit raubte mir den Schlaf und beeinträchtigte Entscheidungen für mein gegenwärtiges Leben. Durch mein schlechtes Selbstwertgefühl strengte ich mich in der Uni und am Arbeitsplatz nicht wirklich an, und ein überwältigendes Gefühl von Unwürdigkeit führte dazu, dass ich Wachstumsmöglichkeiten und gesunden Beziehungen aus dem Weg ging.
In diesen Jahren redete ich viel mit Gott, obwohl ich Ihm aus Angst vor der möglichen Antwort nicht wirklich zuhörte. Glücklicherweise waren einige Ideen erhalten geblieben, die ich als Kind in der Christlichen Wissenschaft gelernt hatte – zum Beispiel, dass Gott mein göttlicher Vater-Mutter ist und mich heute und immer als Sein-Ihr geistig vollkommenes und unschuldiges Kind kennt, würdig und frei von Niedergeschlagenheit.
Ideen dieser Art wirkten in dieser schweren Zeit wie ein Anker. Doch ich rang damit, wie ich sie praktisch umsetzen konnte. An einem besonders schlimmen Punkt wandte ich mich dem Pastor meiner Kindheit zu, dem Pastor der Christlichen Wissenschaft: der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy. Dort fand ich Antworten.
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