Vor langer Zeit gab es eine Varieté-Vorstellung, die die Zuschauer sehr zum Lachen brachte. Varieté war beliebt, bevor es Fernsehen gab. Man ging dazu ins Theater.
Der Star dieser besonderen Vorstellung war ein Hypnotiseur – ein Mann, der bereitwillige Teilnehmer in seinen Bann ziehen konnte. Solange sie in seinem Bann waren, glaubten sie alles, was er ihnen sagte.
Erst bat er um einen Freiwilligen aus dem Publikum, und wenn jemand auf die Bühne kam, hypnotisierte er ihn. Dann setzte er den Teilnehmer auf einen Stuhl, gab ihm eine Angel und einen Eimer und forderte ihn auf, im Eimer zu angeln. Dann rief er, dass ein Wal angebissen hatte, und befahl dem Teilnehmer, den Wal herauszuziehen.
Der arme Mensch kämpfte und stöhnte und schwitzte natürlich gewaltig in der Einbildung, wirklich einen Wal an der Angel zu haben, und versuchte, das riesige Tier aus dem winzigen Eimer zu ziehen.
Die Leute, die bei dieser unsinnigen Vorstellung zusahen, mussten so sehr über den Angler lachen, dass sie nach Luft schnappten! Wenn der Hypnotiseur mit den Fingern schnippte und der Teilnehmer aufwachte, muss der sich ziemlich albern vorgekommen sein. Wie könnte jemals ein Wal in dem Eimer gewesen sein?
Vielleicht lachst du auch über diese absurde Vorstellung. Doch sind wir nicht manchmal genauso närrisch wie der Angler, ohne es zu merken? Manchmal lassen wir uns vom sterblichen Gemüt einreden, dass wir ein Problem haben. Wir meinen, wir müssen schwer arbeiten, um das Problem loszuwerden – genauso wie der Mann schwer daran arbeitete, den Wal aus dem Eimer zu ziehen, wo es doch gar keinen Wal gab!
Du sagst: „Ich habe wirklich ein Problem!“ Du glaubst, dein Freund ist sauer auf dich oder du hast dir das Knie verletzt.
Der Teilnehmer war auch überzeugt, dass er einen Wal an der Angel hatte. Er musste Einsatz zeigen, nicht um einen Wal zu fischen, sondern um aus der Hypnose aufzuwachen, die ihn etwas glauben machte, was nicht stimmte. Und wir müssen in der Christlichen Wissenschaft Einsatz zeigen, nicht um unseren Freund oder den Körper zu ändern, sondern um die Wahrheit über den Freund und den Körper zu erkennen. Dann sind wir frei, befreit durch die Wahrheit, wie es Christus Jesus angekündigt hat.
Im ersten Kapitel des ersten Buches Mose lernen wir, dass alle Dinge, die Gott gemacht hat – Himmel und Erde, die Sterne, Sonne und Mond, Menschen und alle Lebewesen –, Gottes geistige Widerspiegelungen sind. Gott, Geist, sieht alles, was Er macht, als sehr gut an.
Gott erschafft den Menschen nicht mit Problemen. Gott macht den Menschen vollkommen, und wir wissen, „dass alles, was Gott tut, für immer besteht: Man kann nichts dazutun oder wegtun; und Gott tut das, damit man sich vor ihm fürchten soll“ (Prediger 3:14).
Wenn Gott also keine Fehler, Traurigkeit, Schmerzen oder Wut macht, woher kommen diese Probleme dann?
Sie kommen genau daher, wo der Wal im Eimer herkam – nirgendwoher!
Und wo sind sie? Genau da, wo der Wal so wahr erschien – nirgendwo!
Wir können nichts in Gottes Universum hineintun, was Er nicht geschaffen hat. Wo könnten wir es herholen, wenn doch Gott alles macht, was gemacht ist?
Mrs. Eddy schreibt: „Unmögliches kommt niemals vor“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 245). Und sie schreibt: „Es gibt nur einen Schöpfer und nur eine Schöpfung“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 502).
Gott ist alles. Das bedeutet, dass unsere scheinbaren Probleme nicht wahr sind; sie sind ein Irrglaube. Es gibt in Gottes harmonischem Universum keinen Platz für sie. Gott ist Liebe. Alles, was Er macht, muss liebevoll und gut sein. Liebe könnte ganz sicher nichts machen, was uns schaden oder Furcht einflößen soll.
Wie werden wir die Probleme, die wir zu haben meinen, also los?
Wie wurde der Mann den Wal los? Indem er aufwachte! Und das musst du auch tun.
Wenn Gott alles harmonisch gemacht hat und der einzige Schöpfer ist, dann ist es uns nicht möglich, ein echtes Problem zu haben. Stimmt‘s?
Gut, dann können wir aufhören zu versuchen, einen Wal aus einem Eimer zu ziehen.
Wir wachen einfach auf und werden uns Gottes Gegenwart sowie Seiner Liebe und Güte für uns bewusst. Wir wissen, dass Gott und der Mensch vollkommen sind. Wo vorher das Problem zu sein schien, ist nun alles gut.
Wir können über die lächerliche Vorstellung lachen, die der Irrtum uns da gibt. Was nicht wahr ist, glauben wir auch nicht. Wir sind Christliche Wissenschaftler. Wir sind wach!