Mehr als 15 Jahre lang litt ich unter lähmenden Menstruationsbeschwerden. Wegen der starken Schmerzen musste ich oft dem Unterricht, der Arbeit bzw. anderen Pflichten fernbleiben, wenn ich meine Regel hatte. Einige Male waren die Schmerzen so schlimm, dass ich das Bewusstsein verlor.
Als ich Ende zwanzig war, beschloss ich, den Glauben an diese Beschwerden ein für alle Mal zu überwinden. Ich wollte nicht mehr länger Angst vor den starken Schmerzen haben, die mit meiner Regel einher gingen. Ich hatte jahrelang über dieses Problem gebetet und gelegentlich die Hilfe von Praktikerinnen und Praktikern der Christlichen Wissenschaft in Anspruch genommen, sodass ich geistig sehr gewachsen war. Diese Praktikerinnen und Praktiker hatten mir geholfen, die wahre Idee von Weiblichkeit zu erfassen, jeden Glauben an einen Fluch über die Frauen abzulegen und meine sündlose Identität als Tochter Gottes zu bekräftigen. Obwohl diese geistigen Wahrheitsgedanken die Schmerzen gelindert und mein Denken auf Geist gerichtet hatten, waren die Beschwerden jeden Monat zurückgekehrt. Ich hatte das Gefühl, dass noch etwas anderes in meinem Bewusstsein aufgedeckt und geheilt werden musste, und betete aus ganzem Herzen, um wahrzunehmen, was Gott, das göttliche Gemüt, mir offenbarte.
Eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft, mit der ich damals arbeitete, gab mir eine schöne Analogie, die die geistige Identität des Menschen illustrierte. Sie schickte mir zwei Fotos, die an derselben Stelle auf einer Bergspitze aufgenommen worden waren. Das erste war an einem wolkenfreien Tag aufgenommen worden. Man sah bis in den Horizont hinein hübsche grüne Baumwipfel unter blauem Himmel. Das zweite Foto, an derselben Stelle, aber an einem bewölkten Tag aufgenommen, zeigte nichts als grau.
Wir waren uns einig, dass die Bäume und der Himmel unverändert waren, auch wenn man auf dem Foto wegen der undurchdringlichen Wolken nichts als grau sah. In ähnlicher Weise wissen wir, dass unsere geistige Identität selbst angesichts eines Schleiers vor unserem Denken unberührt und dauerhaft intakt ist. Lied Nr. 51 im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft verdeutlicht dies: „Wenn du den Sinnestrug durchdringst, / schaust du das eig’ne Ich“ (Mary Alice Dayton, Übers. ©CSBD). Wenn man den Sinnestrug, ob Wolken oder Schleier, durchdringt (nicht glaubt) und nur seinen gottgegebenen geistigen Sinn nutzt, hat man die Freiheit, sich so zu sehen, wie Gott dies tut – „das eig’ne Ich“ (harmonisch, unberührt, frei von Schmerzen).
Als Christliche Wissenschaftlerin habe ich durch Gebet viele dauerhafte Heilungen erlebt, darunter von Warzen, Migräne, Grippesymptomen und sogar von einer schweren Verletzung bei einem Bootsunglück. Ich war sicher, dass hingebungsvolles Gebet meine Menstruationsbeschwerden ein für alle Mal heilen würde. Doch ich war nicht recht sicher, wo ich mit meiner Behandlung durch Gebet ansetzen sollte. Daher bat ich Gott, das göttliche Gemüt, um Führung. Mein demütiges Gebet verlief ungefähr so:
„Vater, ich weiß, dass Du der allwissende, allsehende, all-liebende ewige Gott bist. Als Dein Bild und Gleichnis bin ich nie von Deiner Liebe und göttlichen Weisheit getrennt. Ich weiß, dass Du immer Gedanken des Friedens und der Aufrichtigkeit an alle Deine Kinder weitergibst. Als Deine gehorsame Tochter höre ich auf alles, was Du über die Wahrheit meiner geistigen Identität offenbarst.“
Obwohl ich mir einer geistigen Antwort nicht sofort bewusst war, fühlte ich mich durch mein Gebet erfreut und erhoben. Ich war sicher, dass Gott mir offenbaren würde, was ich im Gebet handhaben musste, um den Glauben an Menstruationsprobleme zu heilen, solange ich wachsam für Seine Mitteilungen war.
Kurz darauf traf ich mich mit einer Verwandten, die keine Christliche Wissenschaftlerin ist, zum Mittagessen. Scheinbar zusammenhangslos erklärte sie, wie glücklich ich mich schätzen konnte, dass ich nicht mit derselben schrecklichen Krankheit auf die Welt gekommen war, an der meine Mutter und Großtante gelitten hatten. Die genannte Krankheit wirkte sich auf die Menstruation aus, und die Symptome stimmten mit denen überein, die ich jeden Monat erlebte.
Anstatt von dieser Information angstvoll beeindruckt zu sein, war ich dankbar für das, was diese Unterhaltung ans Licht gebracht hatte! Nun war mir klar, dass der sterbliche Glaube, der metaphysisch berichtigt werden musste, der an Vererbung war. Ich konnte bekräftigen, dass mein einzig wahres Erbe als Kind Gottes göttlich ist, und dazu gehören Vollkommenheit und Gesundheit.
Ich machte mich sofort an die Arbeit zu erkunden, was Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, über den geistigen Ursprung des Menschen sagt. Statt unsere Identität als sterbliche Nachkommen unserer Vorfahren mit materieller DNA zu betrachten, schreibt Mrs. Eddy: „In der Wissenschaft ist der Mensch der Sprössling des Geistes. Das Schöne, das Gute und das Reine sind seine Ahnen. Sein Ursprung liegt nicht wie der der Sterblichen im tierischen Instinkt, noch geht er durch materielle Umstände hindurch, bevor er Intelligenz erlangt. Geist ist seine ursprüngliche und endgültige Quelle des Seins; Gott ist sein Vater, und Leben ist das Gesetz seines Seins“ (S. 63).
Wie tröstlich ist es zu wissen, dass die einzigen Ahnen des Menschen das Schöne, das Gute und das Reine sind! Ich dachte tief über jede dieser Eigenschaften nach. Da ich vom Schönen abstamme, so begriff ich, kann ich nur Lieblichkeit, Herrlichkeit und Glanz ausdrücken und muss frei von Unwohlsein und Unbehagen sein. Da ich vom Guten abstamme, bin ich natürlich harmonisch und rechtschaffen, und mir kann keine Last auferlegt werden. Und da Gott mich rein erschaffen hat, bin ich durch und durch unschuldig, unzerstörbar und frei von jeglicher sterblichen Kontaminierung.
Als ich diese geistigen Wahrheitsgedanken mein Bewusstsein erfüllen ließ, kam es mir vor, als ob die tiefe Liebe Gottes mich durch und durch mit göttlichem Licht umgab. Ich ließ mich durch Gebet immer tiefer leiten, bis mir meine wahre Identität und die Identität aller Frauen als die geistige Widerspiegelung der göttlichen Liebe klarer wurde als je zuvor und die Behauptung von Menstruationsbeschwerden völlig aus meinem Denken entfernt wurde. Ich war so glücklich über diese Freiheit! Ich wusste, dass der Glaube an Menstruationsbeschwerden mich verlassen hatte.
Als ein paar Wochen später meine Monatsblutung einsetzte, merkte ich, dass dies meine erste schmerzfreie Periode war. Obwohl ich keine Schmerzen hatte, zeigte sich sofort große Angst, dass sie zurückkehren könnten, und ich rief die Praktikerin der Christlichen Wissenschaft an, mit der ich zusammengearbeitet hatte. Ich kam mir albern vor, sie anzurufen, wo es doch nur darum ging, dass mich die Angst vor Schmerzen belastete. Einfühlsam und mit Humor erinnerte mich die liebevolle Praktikerin an meine Einheit mit der göttlichen Liebe. Zusammen verneinten wir Vererbung noch einmal und leugneten jede Suggestion eines Rückschritts in Gottes Reich. Gleichzeitig bekräftigten wir Gottes allmächtige Herrschaft und die Tatsache, dass alle Menschen in diesem Reich enthalten sind. Wir bestätigten, dass diese Heilung vollständig und von Dauer war. Was auf eins von Gottes Kindern zutrifft, trifft auf alle Seine geistigen Ideen zu. Daher wusste ich, dass eine wahre christlich-wissenschaftliche Heilung dauerhaft und endgültig ist und alle einschließt. Auf diese Weise trägt sie zur Heilung aller bei. Alle Furcht löste sich auf und meine Monatsblutung war nie wieder von Schmerzen begleitet.
Als meine Regel harmonisch und normal wurde, verschwand auch meine Furcht davor, ein Kind zu gebären. Diese Sorge hatte meine schmerzhaften Menstruationsbeschwerden immer begleitet. Später bekam ich zwei Kinder und hatte harmonische Schwangerschaften und Entbindungen. Seit dieser Heilung habe ich nie wieder Menstruationsbeschwerden gehabt. Ich bin tief dankbar für diese Heilung und alles, was ich durch mein Studium der Christlichen Wissenschaft gelernt habe und weiter lerne.
Heather Goldsmith
Kirkland, Washington, Vereinigte Staaten
