„Seid wie eine Sonnenblume“, postete eine Freundin online – für mich eine Erinnerung, meine Aufmerksamkeit so auf Gott zu richten, wie neu aufgegangene Sonnenblumen der Sonne folgen.
Nicht lange danach war ich auf meinem frühmorgendlichen Hundespaziergang und bewunderte ein großes Feld mit Sonnenblumen, die alle der aufgehenden Sonne zugewandt waren. Der Anblick war schön und inspirierend zugleich.
Vor dem Spaziergang hatte ich an jenem Morgen darüber nachgedacht, was es bedeutet, ohne Unterlass zu beten. Als ich die Sonnenblumen betrachtete, dachte ich, dass ihr natürliches Hinwenden zur Sonne wie beten ohne Unterlass ist – man belässt sein Denken so auf Gott fokussiert, dass nichts einen ablenken kann.
Als ich über die Symbolik der Sonnenblumen nachdachte, hörte ich das entfernte Motorengeräusch eines näherkommenden Lastwagens. Er war das einzige sichtbare Fahrzeug und war noch gut einen Kilometer entfernt. Die Hunde und ich gingen auf der gegenüberliegenden Straßenseite, als mich die klare Aufforderung erreichte: „Mach Platz!“ „Unsinn“, dachte ich. Meine Hunde und ich waren ganz am Straßenrand; das war doch sicher weit genug weg.
Ich kehrte in Gedanken zur sonnenblumenähnlichen Empfänglichkeit zurück, als mir wieder die Botschaft kam: „Mach Platz!“ Diesmal war sie noch dringlicher. Nun verstand ich, dass ich dieser geistigen Intuition folgen musste, also nahm ich beide Hunde und trat in das Feld der Sonnenblumen, ein ganzes Stück von der Straße weg.
Wenige Augenblicke später knatterte der Lastwagen um die Kurve, die er so schnitt, dass er von der Fahrbahn abkam und über den Pfad daneben fuhr, auf dem ich gerade noch gelaufen war. Wenn ich nicht Platz gemacht hätte, hätte der Lastwagen uns überfahren. Der Abdruck der Räder im Sand ging über mehrere Fahrzeuglängen, bevor der Lastwagen auf seine korrekte Seite der Straße zurückkehrte.
Mich überschwemmte eine Welle der Dankbarkeit für die Engelsbotschaften, die meine Hunde und mich in Sicherheit gebracht hatten. Ich bin so dankbar, dass ich ihnen gefolgt war. Das war eine weitere Erinnerung, dass Gott zu folgen so natürlich sein sollte, wie Sonnenblumen sich der Sonne zuneigen.
Wendy Neubert
