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Original im Internet

Ich hoffte auf ein weiteres Mädchen

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 11. November 2024


Ich dachte immer, dass die „perfekte“ Familie aus zwei Jungen und zwei Mädchen bestehen würde. Jedenfalls bestand die Familie meines Vaters, die meiner Mutter und die, in der ich aufgewachsen war, aus jeweils zwei Jungen und zwei Mädchen. Es wirkte ausgewogen, fröhlich und in jeder Weise genau richtig. Genauso erhoffte ich das für meine Familie. Und als mein Mann und ich bereits zwei Jungen und ein Mädchen hatten, rechnete ich mir aus, dass alles, was ich tun musste, war, ein zweites Mädchen zu bekommen. Klingt das ein wenig eigenwillig? 

Nun, aus unserem „zweiten Mädchen“ wurden Zwillinge – zwei Jungen! Und das ist nicht alles – später bekam ich noch einen weiteren Jungen, bevor ich eine wichtige geistige Lektion über Familie lernte: dass Eigenwillen weder gesteigertes Glück noch Zufriedenheit in unser Leben bringt.

Nachdem ich im Laufe der Jahre bezüglich Familie gebetet habe, kann ich klarer erkennen, dass wahre Familie die innewohnende geistige Beziehung von Gott zu Seinen Kindern ist. Sie ist die zärtliche Einheit von unserem all-liebenden Vater-Mutter-Gott zu Seinen geliebten Töchtern und Söhnen, auf ewig in einer Beziehung der Liebe miteinander verbunden. Diese göttliche Idee von Familie, die Heim und Harmonie einschließt, tröstet, stärkt und umfängt jeden Mensch.

Gott, das göttliche Gemüt, erschafft, erhält und regiert uns alle. Jede und jeder von uns ist ein geistiger Nachkomme Gottes, immer eins mit dem göttlichen Gemüt. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, schreibt: „Vater-Mutter ist der Name für die Gottheit, der auf Ihr inniges Verhältnis zu Ihrer geistigen Schöpfung hinweist“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 332). Und später im selben Buch erklärt sie: „Mensch ist der Familienname für alle Ideen – die Söhne und Töchter Gottes“ (S. 515).

Mit dem ewigen Vater-Mutter-Gott, der, wie die Bibel sagt, die Liebe selbst ist, und den Menschen als Söhnen und Töchtern der Liebe, ist Familie intakt und vollständig. Wir sind alle in der Verbindung, die aus „dem einen Vater mit Seiner universalen Familie“ besteht, eingeschlossen und „im Evangelium der Liebe geborgen“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 577).

Christus Jesus verstand Familie als geistig. Als er einst predigte, wurde ihm mitgeteilt, dass seine Mutter und Brüder versuchten, zu ihm zu gelangen. Er antwortete: „Wer den Willen Gottes tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter“ (Markus 3:35). Und obwohl er nie heiratete, zeigen die Evangelien, dass Jesus enge und bedeutsame Beziehungen mit anderen hatte, einschließlich des fröhlichen Kontaktes zu Kindern, die glücklich waren, Zeit mit ihm zu verbringen (siehe Markus 10:13–16).

Dieses allumfassende geistige Konzept von Familie, von Vater-Mutter und geliebtem Kind, wird in den einzelnen menschlichen Familien zum Ausdruck gebracht. Aber begrenzende Konzepte wie Geschlecht und Anzahl sind kein Teil dieser Gleichung.

Nehmen wir zum Beispiel Geschlecht. Wenn man meint, dass eine Tochter wünschenswerter sei als ein Sohn, oder ein Sohn als eine Tochter, kann Geschlecht zu einer Obsession werden. Wenn wir jedoch verstehen, dass die wahre Natur des Menschen geistig ist, nicht materiell, und den Menschen als Nachkommen des göttlichen Geistes, nicht der Materie, erachten und erkennen, dass der Mensch die zusammengesetzte Idee des göttlichen Gemüts ist und die volle Bandbreite von Eigenschaften und Qualitäten der göttlichen Liebe besitzt, können wir über die Stereotypen männlicher und weiblicher Rollen und Verhaltensweisen hinauswachsen. Wissenschaft und Gesundheit erklärt: „Männliche, weibliche und sächliche Geschlechter sind menschliche Begriffe“ (S. 516) und ferner: „Das Geschlecht ist mental, nicht materiell“ (S. 508).

Dieses höhere Verständnis von Identität befreit uns von den Enttäuschungen, die daher rühren können, dass wir in unseren Familien nicht die vorab ausgemalte Geschlechterverteilung haben. Dadurch, dass wir die vollständige Natur von jeder Idee Gottes verstehen, können wir anerkennen, dass jedes Kind Gottes – Junge oder Mädchen – Liebe, Freude, Fürsorge, Stärke und Ausgewogenheit in die Familie einbringt.

Als ich mich aus meiner anfänglichen Enttäuschung herausarbeitete, betete ich darum, die geistige Bedeutung vom Menschen besser zu verstehen, so wie sie in Mrs. Eddys Weihnachtspredigt dargestellt wird, wo sie das „Kindlein“ der Christlichen Wissenschaft beschreibt: „Ist das Kindlein ein Sohn oder eine Tochter?

Beides, Sohn und Tochter, ja die zusammengesetzte Idee alles dessen, was Gott gleicht“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 167).

Das heißt aber nicht, dass unsere Kinder eine Art Mischung aus männlich und weiblich sein könnten, sondern dass wir jedes Gotteskind als den vielseitigen, geistigen Ausdruck seines himmlischen Vater-Mutter-Gottes sehen, jeweils im Besitz von Qualitäten, die generell als maskulin gelten wie auch jene, die als feminin angesehen werden. Das ist für alle befreiend und erfüllend.

Die Bibelgschichte von Rut ist ein gutes Beispiel dafür. Während die jüdische Kultur den Söhnen, die sich später um ihre betagten Eltern kümmern würden, einen höheren Stellenwert einräumte, sagten Noomis Freundinnen zu ihr, dass die Art, wie ihre Schwiegertochter sie liebe, besser sei als sieben Söhne zu haben. Ruts Liebe und Hingabe zu ihrer Schwiegermutter nach dem Tod ihrer beider Ehemänner waren tatsächlich ein Segen für beide. Rut wurde dadurch zu einer zweiten Ehe geführt, die beide Frauen segnete und einen vollständigen und liebevollen Ausdruck von Familie für die weiteren Jahre begründete.

Was wir wirklich benötigen, um eine glückliche und harmonische Familie zu haben, ist das Verständnis der Eigenschaften des Geistes wie Harmonie, Gnade und Freude, die unsere Erfahrung unweigerlich bereichern. Indem wir die Eigenschaften der Liebe in jedem Kind Gottes ausgedrückt sehen, erkennen wir, dass unsere Natur, unser Leben und unsere Familie immer vollständig und gesegnet sind, unabhängig von Anzahl oder Geschlecht. Wir sind Teil von Gottes Familie, die immer intakt, harmonisch und genau richtig ist.

Meine „perfekte Familie“ mit fünf Jungen und einem Mädchen war alles, was ich mir von einer Familie je erhofft hatte. Geschwisterbande, starke Eltern-Kind-Beziehungen und Ausgewogenheit waren immer vorhanden. Zudem heiratete ich später noch einmal und dieser wundervolle Mann brachte vier Kinder in unsere gemeinsame Familie. Keiner von uns hätte sich je vorstellen können, dass unsere endgültige Familie zehn Kinder einschließen würde! Aber ich kann dankbar sagen, dass es beglückender und bereichernder ist als alles, was ich je hätte planen können.

Danke, Vater-Mutter-Gott, für Deine umfassende Güte und Liebe für Deine universale Familie.

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