Ich habe vor kurzem die längste Reise meines Lebens unternommen, und sie hat mein Verständnis von und Vertrauen auf Gott noch verstärkt. Ich war mit einem Kumpel auf dem Weg in einen anderen Teil des Landes, um einem gemeinsamen Freund bei der Beerdigung eines Angehörigen beizustehen. Unterwegs mussten wir per Wasserbus eine knapp 17 km breite Lagune überqueren.
Als wir an dem Ort ankamen, von wo wir den Wasserbus nehmen sollten, erfuhren wir, dass der letzte 14 Stunden zuvor abgefahren war und niemand wusste, wann der nächste kommen würde.
Wir hatten uns mit Psalm 121 auf diese Reise vorbereitet, und als wir nun vor dieser Schwierigkeit standen, hielten wir mit ehrlicher Überzeugung an der Tatsache fest, dass Gott für uns sorgte; auf diese Weise verstanden wir, dass wir eins mit Gott waren. Geist, nicht Materie und Begrenzung, wird wahrhaft durch Gottes Kinder repräsentiert.
Das half uns, die Zweifel zu vertreiben, die anfingen, uns zu übermannen, und gab uns innere Ruhe. Ja, wir wussten, dass das göttliche Gemüt, das das Universum regiert, auch unsere Abreise gesteuert hatte und jeden Augenblick der Reise bis zu unserer Ankunft regieren würde.
Eine Stunde später kündigte Motorengeräusch die Ankunft eines Wasserbusses an. Einige Passagiere stiegen aus und wir stiegen ein. Das Innere des Busses war unbeleuchtet, und der Fahrer hielt eine große Fackel in der Hand. Draußen war es stockdunkel.
Wir nahmen unsere Plätze ein und fühlten die Gegenwart Gottes mit dem Wissen, dass Er dort mit uns im Wasserbus war, denn Gott ist überall. Es war bereits spät. Die eben noch am Himmel sichtbaren Sterne verschwanden aufgrund eines Sturms, doch trotz allem spürten wir Gott bei uns.
Folgende Stelle stärkte und beruhigte unser Herz: „Für alle, die sich auf den erhaltenden Unendlichen verlassen, ist das Heute reich an Segnungen“ (Mary Baker Eddy, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. vii). Ein verständiges Vertrauen auf Gott ermöglicht es uns, Herrschaft über alles zu haben, was Seinem Guten entgegengestellt zu sein scheint.
Der Wasserbus überquerte die kilometerlange Lagune in völliger Dunkelheit und erreichte dann das andere Ufer. Der Sturm und seine Auswirkungen beeinträchtigten die Besatzung nicht, und wir kamen sicher an. Ich dachte die ganze Zeit ununterbrochen an „die wissenschaftliche Erklärung des Seins“ (ebd., S. 468).
Letztendlich erreichten wir unseren Zielort um kurz vor zwei Uhr morgens und wurden zur Trauerfamilie gebracht. Alles ging glatt; selbst der starke Regen hörte auf, kurz bevor wir ankamen.
Unser Freund war sehr überrascht, uns zu sehen. Wir dankten alle unserem Vater-Mutter-Gott, der immer für Seine geliebten Kinder – uns alle – gesorgt hat und sorgen wird und der uns befähigt hat, gestärkt aus einer schwierigen Situation hervorzugehen.
Wir können uns immer auf diese Verheißung des Propheten Jesaja stützen: „Verlasst euch auf den Herrn für immer; denn Gott der Herr ist ein ewiger Fels“ (26:4).
Kouakou Yao Augustin
