Im Verlauf der Jahre habe ich viele Beispiele für Gottes liebevolle Fürsorge erlebt. Ich habe festgestellt, dass Gott jeden Bedarf deckt, selbst wenn uns die Umstände rettungslos verloren erscheinen. Es ist so wichtig, ein begrenztes, materielles Bild loszulassen, Eigenwillen abzulegen und die beständige Verfügbarkeit von Gottes unendlichen Segnungen zu erkennen.
Eines meiner Lieblingslieder ist „‚Weide meine Schafe‘“ von Mary Baker Eddy (Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 304). Es gefällt mir sehr, dass die ersten Zeilen – „Hirte, über Berge steil zeig den Weg mir klar“ – nicht besagen, dass ich Gott zeigen muss, was ich brauche, selbst wenn ich auf unwegigem Gelände bin. Wenn der Weg „rau“ wird und wir uns an Gott wenden in dem Vertrauen, dass Er alles bereitstellt, was wir wirklich brauchen, werden wir feststellen, dass Seine liebevolle Fürsorge uns umgibt und geborgen hält. Wir folgen der Liebe bescheiden, aber nicht blind, auf dem Weg zur Heilung.
Vor vielen Jahren half mir eine Engelsbotschaft von Gott, einige schwere Entscheidungen zu treffen, doch dann war ich von Furcht und Sorge überwältigt. Ich hatte ein sehr erfolgreiches Architekturbüro im Mittleren Westen der USA, war dann aber der Führung gefolgt, mein Büro zu schließen, meine Sachen zu packen und in meine Heimat Neuengland zurückzukehren, um für einen geliebten Menschen sorgen zu können. Ich fühlte mich ein wenig wie Mose, als er den Auftrag bekam, die Kinder Israel aus Ägypten zu führen. Meine Situation war natürlich nicht so folgenschwer wie seine, aber sie erforderte dasselbe Lauschen und Vertrauen auf Gott. Es dauerte ein paar Monate, alle meine Sachen zu packen und die fast 2000 km Richtung Osten zurückzulegen. Als ich ankam, hatte ich keine Arbeit, keine Bleibe und keine Finanzreserven, auf die ich mich hätte stützen können.
Bevor ich mich mit zwei Hunden in einem gemieteten Lieferwagen auf den Weg machte, wusste ich, dass ich keine Wahl hatte, als Gott, meinem Hirten, zu folgen, und ich legte meine Hand in Seine. Das gab mir Trost und die Zuversicht, dass alles in Ordnung kommen würde. Als ich losfuhr, war ich gelassen und sicher, dass Gott mich zum Ziel führen würde.
Nach meiner Ankunft erfuhr ein ehemaliger Kunde meines Architekturbüros, mit dem ich mich angefreundet hatte, von meiner Situation und bot mir und meinen Hunden eine Wohnung an, die ich Jahre zuvor für ihn gestaltet hatte; ich durfte so lange kostenlos dort wohnen, wie nötig. Ich nahm dankbar an und machte mich auf die Suche nach Räumen, in denen ich mein Architekturbüro unterbringen konnte. Ich fand etwas, das ich für eine perfekte Lösung hielt, doch als ich die Eigentümerin kontaktierte, sagte sie mir, dass die Räume nicht passend für mich waren. Sie bot mir einen anderen bezugsfähigen Standort an, der ihrer Meinung nach besser zu mir passte. Erst war ich nicht überzeugt und etwas enttäuscht, doch ich betete darum, nicht mehr selbst und aus meiner Sicht zu planen, sondern Gottes und nicht meinen Willen geschehen zu lassen. Ich musste darauf vertrauen, dass Gott mich nicht auf halbem Weg verlassen, sondern bis ans Ziel bringen würde.
Die nächste Sorge war, ob ich mir diesen neuen, größeren Standort angesichts meiner knappen finanziellen Lage leisten konnte. Als ich nach der Miete fragte, stellte sich heraus, dass sie genau dem Betrag entsprach, den ich eingeplant hatte. Das war nicht das einzige, was sich perfekt ergab, sondern die Vermieterin erbot sich zusätzlich, auf ihre Kosten neue Teppichböden zu verlegen. Innerhalb weniger Wochen kamen die ersten Kunden, die das Schild an meinem Büro auf ihrem täglichen Fahrweg gesehen hatten.
Nun brauchte ich nur noch einen Arbeitsplatz, um mein Einkommen zu ergänzen, bis sich mein Architekturbüro etabliert hatte. Ich wurde dazu geführt, mich an den Dekan der Universität zu wenden, an der ich fünf Jahre zuvor unterrichtet hatte, in der Hoffnung, wieder eine Stelle als Dozent zu bekommen. Er war so dankbar, dass ich anrief, und sagte mir, dass er eine offene Stelle habe, die ich im folgenden Semester antreten könne, was ich auch tat. Ein Jahr später kam ein für mich erschwingliches Haus in einer ruhigen Gegend auf den Markt, das auch noch neben der Kirche Christi, Wissenschaftler, war, in der ich nun seit über fünfzig Jahre die Gottesdienste besuche.
Jedes Bedürfnis wurde auf eine Weise gestillt, die ich mir nie hätte vorstellen können. Ich war der ursprünglichen Anweisung, für einen geliebten Menschen zu sorgen, gehorsam, und alles, was folgte, zeigte mir, dass Gott, die göttliche Liebe, jede Einzelheit vollständig unter Kontrolle hat und regiert und lenkt. Auf Gottes Führung zu lauschen hat mir und allen, die in meinen Gedanken eingeschlossen waren, großen Segen gebracht.
David MacLean
