Als ich eines Tages einen nachmittäglichen Ausritt genoss, rutschte mein Pferd von einem niedrigen Steg ab, und wir fielen beide in das schlammige Flussbett. Bevor ich mich aufrichten konnte, trat das Pferd auf meinen Unterschenkel, um auf den Steg zurückzuklettern. Ich trug kurze Hosen, und die Verletzung, die sein Huf hinterließ, war ziemlich tief.
Meine Reitbegleitung, ebenfalls eine Christliche Wissenschaftlerin, bot mir Gebet und physische Unterstützung an. Ich konnte nicht laufen, deshalb half sie mir auf ihr Pferd, um zurückzureiten, und teilte mir einige heilende Gedanken mit. Es war sehr tröstlich zu wissen, dass wir beide bestrebt waren, uns nur Gott und Seiner ständigen Kontrolle über Seine gesamte Schöpfung, einschließlich meines Pferdes und meiner selbst, bewusst zu sein. Bevor wir den Stall erreichten, war der Schmerz verschwunden.
Als ich nach Hause kam, half mir mein Mann, die Wunde zu reinigen und zu verbinden, und ganz wichtig war, dass er mit mir betete. Dieser Satz auf Seite 125 im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, beschreibt genau die vollständige Heilung, die folgen sollte: „Wenn das menschliche Denken von einer Stufe des bewussten Schmerzes und der bewussten Schmerzlosigkeit, des Leides und der Freude zu einer anderen übergeht – von Furcht zur Hoffnung und vom Glauben zum Verständnis –, dann wird die sichtbare Manifestation schließlich der von Seele und nicht vom materiellen Sinn regierte Mensch sein.“
Indem ich ausschließlich zuließ, dass Gottes Gleichnis mein Denken erfüllte, und mich selbst als Gottes schmerzlose und vollkommene Widerspiegelung sah, hatte ich bereits Befreiung vom Schmerz erfahren. Jetzt überlegte ich, was es hieß, dass das Denken vom Leid zur Freude übergeht. Die Definition für Leid in einem Wörterbuch ist „Qual, die durch Verlust, Gebrechen, Enttäuschung. etc. ausgelöst wurde; Kummer, Traurigkeit oder Bedauern“. Ich stellte fest, dass ich tatsächlich Gedanken von Enttäuschung und Bedauern gehegt hatte, wie z. B.: „Dieser Unfall war vorhersehbar, da mein Pferd und ich diese Art von Brücken nicht lange genug trainiert haben“ (das andere Pferd war wunderschön über die Brücke gegangen). Und: „Mein Pferd hat sich schwierig und ungehorsam verhalten.“
Ich wusste, dass ich mich entscheiden musste, mein Denken Gott zu widmen, statt über das bekümmert zu sein, was menschlich hätte besser gemacht werden können. Sobald ich versucht war zu glauben, es könne irgendeine Wirkung von einer anderen Ursache als Gott geben, oder dass irgendetwas Gottes Kontrolle aushebeln könne, ersetzte ich sorgfältig diese falsche Suggestion mit der Wahrheit, dass Gott allmächtig und ausschließlich gut ist.
Als ich treu darauf beharrte, das zu bejahen und jeden Gedanken Gott, dem göttlichen Gemüt, unterzuordnen, erlangte ich schnell mehr Beweglichkeit. Statt unglücklich oder ungeduldig zu sein, weil die vollständige Heilung noch nicht eingetreten war, beschloss ich, mich vom Körper abzuwenden und für den geistigen Fortschritt, dass Gott für mich wirklicher geworden war, dankbar zu sein.
Als mein Bein Anzeichen einer Infektion aufwies, setzte ich mich im Gebet mit der hartnäckigen Angst auseinander, die Wunde sei so tief, dass nur eine medizinische Behandlung den Schaden beheben könne. Ich ging gedanklich zurück zu Mrs. Eddys Aussage und dachte über die Notwendigkeit nach, Furcht mit Hoffnung zu überwinden. Trotz des scheinbar unwiderlegbaren materiellen Beweises, dass ich ein beschädigtes Stück Materie sei, das der Reparatur bedurfte, schenkte ich meine Aufmerksamkeit Gott und meiner Vollständigkeit als Seiner geistigen Schöpfung. Ich wusste, dass das nicht ein Ignorieren des körperlichen Zustands war, sondern dass ich ihn auf die wirksamste Weise behandelte. In der Bibel heißt es: „Dich will ich wieder gesund machen und deine Wunden heilen, spricht der Herr“ (Jeremia 30:17).
Und in Wissenschaft und Gesundheit fand ich diese hilfreiche Aussage auf Seite 447, die spezifisch den Glauben widerlegt, dass wir Materie in Ordnung bringen müssten oder dass der Körper selbst wiederherstellende Fähigkeiten hätte: „Die wiederherstellende Tätigkeit des Organismus vollzieht sich natürlich, wenn sie durch Wahrheit mental unterstützt wird.“
Die Christliche Wissenschaft erklärt, dass Zeit in der Wiederherstellung keine Rolle spielt, da Gott und Mensch bereits jetzt und ewig vollkommen sind. Sobald der Glaube verschwand, dass Zeit eine entscheidende Rolle in der Heilung spiele, verbesserte sich die körperliche Lage. Innerhalb weniger Tage bildete sich eine weiche, rosige Haut und ich konnte mein Bein wieder voll und ganz nutzen.
Doch eine Sache blieb. Es schien eine Nervenschädigung vorzuliegen, denn ich konnte nichts in meinem Unterschenkel fühlen. Über Mrs. Eddys Aussage, dass sich das menschliche Denken zum geistigen Verständnis entwickelt, und das Versprechen, dass „die sichtbare Manifestation schließlich der von Seele und nicht vom materiellen Sinn regierte Mensch sein“ wird, dachte ich erneut nach.
Es war mir klar, dass die Suggestion eines tauben Gefühls eine Lüge war, und ich vertraute darauf, dass Gott mich wie versprochen den ganzen Weg bis zur „sichtbaren Manifestation“ führen würde. Ich hielt mich an die Tatsache, von der göttlichen Seele regiert zu sein, und an einem der nächsten Tage bemerkte ich, dass das Bein vollständig normal war. Seit dem vor Jahren geschehenen Vorfall kann ich mein Bein vollständig und ohne jede Einschränkung gebrauchen.
Ich bin sehr dankbar für diese Heilung, aber ich schätze besonders das damit einhergehende geistige Wachstum. Ich bin auch tief dankbar für das Opfer, das unser Meister, Jesus Christus, brachte, indem er für uns demonstrierte, wie wir in Harmonie mit Gottes Gesetzen leben können; und für Mrs. Eddys sanftmütige und unermüdliche Hingabe, den Fußstapfen des Meisters zu folgen.
Chérie Hafford
Holliston, Massachusetts, Vereinigte Staaten
