Eines schönen Vormittags vor nicht allzu langer Zeit saß ich auf dem Sofa, um mir vor dem Mittagessen ein wenig Ruhe zu gönnen. Als ich dort saß, beobachtete ich, wie eine Biene durch einen kleinen Spalt am unteren Ende der Tür ins Zimmer kam. Bald folgten zwei weitere. Ich erschlug sie mit einem Pantoffel. Als ich aus meinem Fenster schaute, bemerkte ich, dass dort noch mehr Bienen herumflogen.
Mein Nachbar hält Tausende, wenn nicht Abertausende von Bienen, um Honig zu produzieren. An diesem Tag zogen sie offensichtlich aus ihren Bienenkörben zu mir ins Haus. Es kamen weiterhin sehr viele Bienen herein, und ich hatte Angst. Ich dachte nicht daran, den Spalt unter der Tür zu verschließen. Das Geräusch der summenden Bienen war laut und verstörend. Ich befürchtete, dass ich viele Male gestochen werden könnte und dass das gefährlich sein würde.
Jetzt war eine große Menge Bienen da, und sie versammelten sich auf der Innenseite eines der Fenster wie eine Traube. Ich wollte die Fenster nicht öffnen, um sie hinaus zu lassen, da ich befürchtete, dass noch mehr Bienen hereinfliegen würden. Es sah so aus, als ob ich nichts tun könnte, um mich von den Bienen zu befreien, und sie begannen, mich zu bedrängen. Ich tat mein Bestes, mich zu beruhigen, und setzte mich, um zu beten.
Als Christliche Wissenschaftlerin wende ich mich in furchterregenden Situationen an Gott, denn der Psalmist sagt, dass Er „eine Hilfe in den großen Nöten“ ist (Psalm 46:2). Die Bibel berichtet von vielen, die sich in schwierigen Zeiten an Gott gewandt haben und vor Schaden bewahrt wurden, wie beispielsweise Daniel, der in der Löwengrube beschützt wurde, und Schadrach, Meschach und Abed-Nego, die dem Rauch und den Flammen des glühenden Ofens entkamen.
Bald darauf bereitete ich das Mittagessen zu, obwohl die Bienen noch um mich herumschwirrten. Ich beunruhigte sie in keiner Weise und meine Angst nahm ab. Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, schreibt Mary Baker Eddy: „Die Geschichte des Christentums liefert erhabene Beweise für den erhaltenden Einfluss und die schützende Macht, die dem Menschen von seinem himmlischen Vater, dem allmächtigen Gemüt, verliehen werden, dem Vater, der dem Menschen Glauben und Verständnis gibt, womit er sich nicht nur gegen Versuchung, sondern auch gegen körperliches Leiden verteidigen kann“ (S. 387). Das Fünkchen an Vertrauen und geistigem Verständnis, das ich hatte, war ausreichend, um mein Denken zu erheben und meine Furcht zu besänftigen.
Mir kam ebenfalls aus Wissenschaft und Gesundheit dieser sehr klare Gedanke: „Alles ist Gemüt“ (S. 492). In der Christlichen Wissenschaft ist Gemüt ein Synonym für Gott. Ich hielt an der Wahrheit fest, dass ich als eine Idee im Gemüt der Regierung und Kontrolle des Gemüts unterstehe und dass jede Idee Gottes sich in der Harmonie und Ordnung des göttlichen Gemüts bewegt und nicht in dem materiellen Chaos, das sich mir präsentierte. Ich betete, um zu erkennen, dass die Bienen auch von Gemüt bewegt wurden und mir in Wirklichkeit nicht schaden konnten. Nun wurde das Summen weniger. Es wurde immer leiser und im Verhältnis dazu verließ mich meine Angst.
Ich öffnete langsam die Fenster und sagte sanft zu den Bienen: „Ihr seid frei zu gehen.“
Und schon flogen sie weg. Keine weitere Biene kam herein. Nach einigen Minuten war keine einzige mehr im Haus. Die ganze Erfahrung hatte ungefähr zwei Stunden gedauert. Es erstaunte mich, dass ich nicht ein einziges Mal daran gedacht hatte, hinauszulaufen oder panisch zu schreien. Die Harmonie war wiederhergestellt, und ich war unversehrt.
Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Erfahrung von Gottes Allheit und Allgegenwart teilen kann. Außerdem bin ich Mrs. Eddy dankbar für ihre Entdeckung der Christlichen Wissenschaft, Gottes Gesetzen der Güte und Harmonie, die jeder von uns praktizieren und nutzen kann.
Nellie Wanjiku
Nanyuki, Kenia
