Als meine Eltern vor vielen Jahren das erste Mal in den Staat Mato Grosso im mittleren Westen von Brasilien reisten, fuhren sie die meiste Zeit auf unbefestigten Straßen. Staub und Matsch waren ihre ständigen Begleiter. Meine Mutter erzählte mir, dass sie sehr beeindruckt war von einem besonderen Busch am Straßenrand, dessen Blätter glänzten, während die Blätter der anderen Pflanzen wegen der vielen Staubwolken milchig aussahen. Dieser spezielle Busch (an dessen Namen ich mich leider nicht erinnern kann) hat Blätter, die vermutlich durch ihre glatte Oberfläche die Ablagerung des Staubs nicht annehmen oder „akzeptieren“ und deshalb immer aussehen, als seien sie frisch abgewaschen worden.
„Wacht und betet ...“ (Matthäus 26:41) ist der Befehl unseres christlichen Meisters. Christus Jesus zeigte durch viele praktische Beispiele, wie wichtig es ist, wachsam zu sein.
Auf dem Weg durch unser menschliches Leben sind auch wir vielen Staubwolken in Form von krassem Materialismus, Sünde, Unehrlichkeit, Habgier und anderem ausgesetzt. Aber damit sich überhaupt all solcher Staub auf unseren Aktivitäten und Erfahrungen ablagern kann, müssen wir dem erst zustimmen. Wenn solche Bedingungen, die sich dem Guten entgegenstellen, sich in unserem Denken festgesetzt oder Akzeptanz gefunden haben, dann beeinflussen sie unser Leben durch unterschiedliche Schichten von Leiden: schwierige Beziehungen, Angst, Traurigkeit, Krankheit und Frust.
Um uns als Gesellschaft oder als Einzelner vor diesen Angriffen durch unerwünschte „Staubwolken“ zu schützen, müssen wir ständig auf unsere Gedanken achten. Oft sind diese Angriffe so raffiniert, dass sie uns harmlos oder sogar begehrenswert erscheinen. Und beginnen so nicht alle Untugenden, die die menschliche Rechtschaffenheit zersetzen? Deshalb ist die bewusste Wachsamkeit über unsere Gedanken die stärkste Waffe gegen Untugenden und Unbeständigkeit.
Ein Christ, der die Gebote seiner Religion kennt und befolgt, ist gut darauf vorbereitet, über seine Gedanken zu wachen. „Wacht und betet ...“ (Matthäus 26:41) ist der Befehl unseres christlichen Meisters. Christus Jesus zeigte durch viele praktische Beispiele, wie wichtig es ist, wachsam zu sein, sonst hätte er nicht so viele großartige und gute Taten unter den vielen Menschen vollbringen können, die ihn bedrängt und ihm zugesetzt haben. Stellen Sie sich nur vor, Sie seien in der Situation von Jesus und eine Menschenmenge stürmt auf Sie zu. Könnten Sie Ihr Denken ruhig, erhoben und inspiriert halten? Ich würde nicht behaupten, dass das einfach ist, aber es ist möglich und wichtig!
Jeder von uns kann in seinem Freundes- und Bekanntenkreis gute Beispiele christlicher Wachsamkeit geben. So tragen wir dazu bei, dass die Zahl der Menschen wächst, die sich an Gott als Quelle des Guten und des richtigen Denkens wenden, das die Menschheit ständig segnet.
Original in Portugiesisch