Wenn wir unsumschauen, so ist alles in Bewegung. Die Natur zeigt sich uns zu den verschiedenen Jahreszeiten in sich ständig verändernder Gestalt. Die Medien liefern uns im nationalen wie internationalen Bereich jeden Tag neue politische und wirtschaftliche Informationen. Fortschritt auf wissenschaftlichen und technologischen Gebieten sorgt für rasante Fortentwicklung. Diese ständigen Veränderungen greifen oft direkt in unser tägliches Leben ein und bringen manchmal gute, manchmal schlechte Nachrichten. Viele fühlen sich durch diese Ereignisse, die außerhalb ihrer Kontrolle zu liegen scheinen, bedroht und sorgen sich um ihr Wohlergehen und die Sicherheit ihrer Familie.
Goethe schreibt im „Faust“: „Im Anfang war die Tat!“ Ähnlich beginnt Johannes sein Evangelium mit folgenden Sätzen: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Alle Dinge sind durch dieses gemacht, und ohne es ist nichts gemacht, was gemacht ist.“ (Johannes 1:1,3) Der Apostel stellt die Schöpfung als von Gott ausgehend dar, der der Ursprung aller Tätigkeit ist.
In Unkenntnis von Gottes wahrhaftigem Wesen, das immer vollkommen und gut ist, denkt die Menschheit, die Gottheit könne sowohl Böses erlauben wie auch Gutes ausdrücken. Diese angebliche Dualität überantwortet das Schicksal des Planeten und der Menschheit dem Zufall und macht es abhängig von persönlichen Entdeckungen und Handlungen der Menschen, mit allen Konsequenzen, die das nach sich zieht.
Die Christliche Wissenschaft erklärt, dass Gott alle Wirksamkeit oder Gesetzmäßigkeit des Guten ist. Göttliche Tätigkeit ist tatsächlich der einzige Wille, der durch Gottes Allgegenwart, Allmacht und Allwissenheit existiert. Gott ist Geist, Wahrheit, Leben, und Sein immerwährendes Wirken regiert und führt uns und lässt uns dies in unserer Umgebung und in unserem Leben erkennen. Geistige Wirklichkeit ist göttliches Handeln und folglich können wir die Gewissheit erlangen, dass nichts dieser göttlichen Tätigkeit, der Wirksamkeit des Guten, entgehen kann.
Ich selbst habe erlebt, dass diese geistigen Wahrheiten im täglichen Leben demonstrierbar sind. Eines Morgens fühlte ich einen lästigen Schmerz, der ohne meinen Willen in mir aktiv zu sein schien. Ich fragte mich nach dem Grund für diese unerwünschten Symptome. Aber dann beendete ich diese Suche nach physischen Ursachen sofort. Wie konnte ich nach Schmerz fragen, wenn ich doch nichts anderes als Harmonie finden wollte? Ich betete und suchte nach der Inspiration, die mich frei machen würde. Weil ich das schon so oft erlebt hatte, wusste ich, dass ich mir der Gegenwart Gottes, des Guten, mehr bewusst werden musste.
Göttliche Tätigkeit ist tatsächlich der einzige Wille, der durch Gottes Allgegenwart, Allmacht und Allwissenheit existiert.
Ein Satz in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy half mir sofort: „Die vermeintlichen Gesetze, die zu Müdigkeit und Krankheit führen, sind nicht Seine Gesetze, denn die rechtmäßige und einzig mögliche Tätigkeit der Wahrheit besteht darin, Harmonie zu erzeugen.“ (S. 183) Ich erkannte, dass ich die Wirklichkeit des Bösen als etwas akzeptiert hatte, was in meinem Körper aktiv war. Im gleichen Moment sah ich, dass das einzig mögliche Wirken in meinem Leben die Tätigkeit der Wahrheit ist. Deshalb akzeptierte ich voll und ganz, dass diese Tätigkeit nur Harmonie erzeugen kann. Ich erkannte dankbar, dass das Gute, Gott, immer aktiv ist. Es ist das einzig wirkliche und mögliche Wirken. Ich war augenblicklich von den Schmerzen befreit. Und gleichzeitig erlangte ich eine stärkere Gewissheit, dass Gottes tätiges, aktives, unaufhörliches Wirken im gesamten Universum und im Menschen nur durch Gutes zum Ausdruck kommt.
Wenn wir akzeptieren, dass Wahrheit, Gott, die einzige rechtmäßige Wirksamkeit ist, dann können wir ihren Einfluss spüren und von Furcht und Schmerz jeder Art frei werden. Dank der heilenden Berührung der göttlichen Tätigkeit bzw. der Christus-Wahrheit wird das menschliche Denken umgewandelt und erkennt, dass der Ursprung allen Seins in Gott liegt und in Gott fortbesteht. Dann können wir erkennen, dass er die einzige Gegenwart und die einzige Macht ist. Durch Studieren und Praktizieren dieser Wahrheit erkennen wir, dass sie in jeder Situation wirksam ist. Wir befinden uns unaufhörlich unter dem Gesetz Gottes, dem Gesetz des Guten, das uns beschützt und seinen Einfluss geltend macht, ganz gleich, wo wir uns befinden oder was wir gerade tun.
Diese geistige Herangehensweise lässt uns das Böse nicht mehr als überall gegenwärtig betrachten – immer auf dem Sprung, uns anzugreifen. Einige sorgen sich um die Sicherheit ihrer Finanzen, manche um die Zukunft des Planeten, wieder andere einfach um ihre Gesundheit oder um das Wohlergehen ihrer Familie. Dem gut gemeinten Rat „Sei bloß vorsichtig!“ liegt die Befürchtung zugrunde, dass das Böse hinter der nächsten Ecke lauert. Bevor wir uns so einfach dem von der materiellen Welt verbreiteten Glauben unterwerfen, dass das Böse überall tätig sei, wäre es da nicht hilfreicher, freudig an der göttlichen Tatsache festzuhalten, dass das Gute unaufhörlich die einzig mögliche Aktivität ist? Das anzuerkennen öffnet die Tür weit zur Manifestation von Harmonie.
Wir existieren nur in Gott, dem Guten. Jesus hatte ein vollständiges Verständnis dieser Wahrheit und das erklärt die großartigen Heilungen, die er vollbracht hat. Das Gute war für ihn die einzig mögliche Aktivität, die göttliche Gegenwart war am Werk. Jesus war immer aufmerksam für diesen Ausdruck des Guten, sodass Harmonie eine beständige Demonstration für ihn und für all jene war, die zu ihm kamen. Eddy schrieb über Jesus: „Er beanspruchte weder Intelligenz, Tätigkeit noch Leben getrennt von Gott.“ (WuG, S. 136)
Heute können wir ebenfalls verstehen und akzeptieren, dass Gott alles Wirken ist. Aufgrund dieser Tatsache ist die wirkliche Aktivität harmonisch und segnet uns. Wir sind immer unter Gottes Wirken und Seiner Herrschaft. Es gibt keine andere. Die Tätigkeit von Geist, Wahrheit und Liebe erneuert, wandelt um, bewacht, heilt, reinigt. Sie ist machtvoll und effizient. Sie entwurzelt und zerstört alle unlauteren Elemente im menschlichen Denken. Weder unser persönlicher Wille noch unsere Bemühungen positiv zu denken werden uns befreien. Nur durch den Einfluss der göttlichen Tätigkeit werden unsere Ängste gelindert. Und durch die Tätigkeit von Geist, Wahrheit und Liebe drückt sich das mühelose Wirken der göttlichen Energie in allen Facetten unseres Lebens unmittelbar aus.
Original in Französisch
