„Zahlen lügen nicht.“ Wir nutzen sie, um so ziemlich alles zu zählen und auszuwerten und ein brauchbares Verständnis davon zu bekommen, was um uns herum vorgeht: wo wir leben, wie wir leben, wie gesund wir sind, wie sicher die Welt ist, wie gut wir vorankommen oder wie gut es unserer Kirche geht. „Zahlen lügen nicht!“ Oft geben uns Zahlen einen gesuchten objektiven Beweis im Vergleich zu dem, was die Leute nur anekdotenhaft behaupten. „Zahlen lügen nicht!“ – Oder doch?
Wo wir gerade über viel zitierte Redewendungen sprechen, hier eine andere: „Macht in Zahlen“. Gideon, ein früherer Richter der Israeliten, der vor ca. 3100 Jahren gelebt hat, war versucht, seine Chancen gegen die aggressiven Midianiter abzuschätzen, die jedes Jahr die Ernte der Israeliten geplündert hatten. Dazu wollte er auf die Stärke seiner Armee setzen. Die Zählung seiner Leute ergab 32 000 Kämpfer. Offensichtlich zu viele aus der Sicht Gottes, der Gideon und uns eine sehr wichtige Lektion erteilte. Es war nicht die Menge, die den Sieg brachte. Es war die Qualität und die Einheit ihres Glaubens. Am Ende genügten 300 Soldaten, um den Kampf zu gewinnen (siehe Buch Richter, Kapitel 6-8).
Wenn wir aus zurückliegenden Jahrhunderten Momente wesentlichen Fortschritts für die Menschheit betrachten, ereigneten diese sich oft nicht durch große Menschenmengen, sondern durch die Macht der Wahrheit. Diese Macht zeigt sich in der Regel weniger durch die Zahl der Menschen und mehr durch den Mut und die Hingabe eines selbstlosen Herzens. Nehmen wir Jesus und seine elf Jünger, Paulus von Tarsus, Martin Luther und die protestantischen Reformer, Mahatma Gandhi, Galileo, um nur einige zu nennen. Sie alle waren von einer tiefen Überzeugung getrieben, die nicht in Zahlen verwurzelt war; sie war in der Wahrheit verwurzelt – wir könnten gewissermaßen sagen, in Wahrheit, Gott.
Aufbauend auf der Macht der Wahrheit sagte Mary Baker Eddy zu einer Gruppe von 65 ihrer Schüler (3000 Jahre nach Gideon): „Wir, heute in diesem Klassenzimmer, sind genug, die Welt zu bekehren, wenn wir ein Gemüt haben; denn dann wird die ganze Welt den Einfluss dieses Gemüts spüren, wie da die Erde wüst und leer war und Gemüt sprach und sie Gestalt annahm.“ (Vermischte Schriften 1883-1896, S. 279-280)
Stärke liegt nicht in Zahlen, sondern liegt vielmehr in einer einzigen Zahl – der Zahl Eins. Die Einheit mit Gott, der göttlichen Wahrheit, gibt uns die einzige Macht. Nichts kann der Macht des Christus widerstehen, der Wahrheit in Tätigkeit. Durch Glauben, Demut, Kindlichkeit, Flexibilität und Vertrauen werden wir eine Transparenz für die Macht der Wahrheit.
Ist zahlenmäßiges Wachstum einer Bewegung dann überhaupt wichtig? Nicht als eine notwendige Grundvoraussetzung zur Erfüllung ihres Zwecks. Doch eine wachsende Bewegung wäre eine natürliche Auswirkung der verstandenen und angewendeten Wahrheit. Ich bin dabei!
