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Was können wir anderen geben?

Aus der April 2013-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Original in Spanisch


 Häufig sehen wir etwas ratlos die vielen Bedürfnisse um uns herum und würden gern helfen, wissen aber nicht so recht wie.

Die Patriarchen und die Propheten der Bibel, so auch Jesus und seine Nachfolger, haben der Menschheit jedoch ein inspirierendes geistiges Vermächtnis hinterlassen, das auch heute noch vielen Menschen Hilfe und Führung gewährt. Jeder hatte seine ganz eigene Art, einen geistigeren Begriff vom Wesen Gottes und von der Beziehung des Menschen zu Ihm aufzuzeigen. Materielle Gottesauffassungen, wie sie ein Götzenbild oder ein Naturelement darstellten, ließen sie hinter sich.

Diese biblischen Denker hatten ein Verständnis von der Gegenwart Gottes, der göttlichen Liebe, die allen Raum füllt und alle regiert, und es wurde darin sichtbar, wie sie die besonderen Herausforderungen bewältigten, vor denen sie standen. Das war der Fall, als der Prophet Elia den Sohn der Witwe von Zarpat auferweckte (siehe 1. Könige 17:17-24) oder als der Prophet Elisa die Söhne der Propheten von Vergiftung durch den Verzehr von wilden Gurken errettete (siehe 2. Könige 4:38-41).

Jesus, der Meister der Christen, hat gelehrt, dass Gott Geist ist und dass wir Ihn „im Geist und in der Wahrheit“ anbeten müssen (Johannes 4:24). Jesus hatte ein solch klares Verständnis von dem Wesen und der Macht Gottes, die den zu Seinem Bild und Gleichnis geschaffenen Menschen regieren, dass er die heilende Macht des Christus in seinem Leben ausdrückte. Daher konnte er Tausende Menschen heilen und von Sünde, Krankheit und sogar dem Tod erlösen. Die in der Bergpredigt enthaltenen Lehren Jesu (siehe Matthäus 5-7), zeigen uns, wie wir das Leben in seiner geistigen Dimension in Frieden, Gesundheit und Sicherheit leben können. Es steht uns allen frei, diesem Weg des geistigen Voranschreitens zu folgen.

Gott, das unendliche Gute, die unerschöpfliche Quelle alles Guten, ist wie ein Brunnen der Liebe, der nie versiegt.

Was hat nun unser Wissen über das Wesen Gottes mit der Fähigkeit zu tun, anderen etwas zu geben? Gott, das unendliche Gute, die unerschöpfliche Quelle alles Guten, ist wie ein Brunnen der Liebe, der nie versiegt. Gott liebt Seine gesamte Schöpfung, entfaltet jedem alles Gute und ist die Quelle, die jeden nur denkbaren Bedarf stillt.

Da Gott die Liebe selbst ist, sind wir als Seine Kinder der vollständige Ausdruck von Liebe. Deshalb ist es für uns ganz natürlich zu geben, ja Seine Güte mit anderen zu teilen. Anderen etwas zu geben kann uns weder schaden noch das Gute, das wir schon besitzen, schmälern. Anderen Gutes zu tun segnet auch uns.

Der Apostel Paulus sagt: „Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. Gott aber kann machen, dass alle Gnade unter euch so reichlich sei, dass ihr selbst in allen Dingen allezeit volle Genüge habt und außerdem reich seid zu jedem guten Werk; … Der aber dem Sämann Samen und Brot zur Speise gibt, der wird eure Saat besorgen und vermehren und die Früchte eurer Gerechtigkeit wachsen lassen.“ (2. Korinther 9:7-8, 10)

Hier spricht Paulus nicht nur über die nötigen materiellen Ressourcen, sondern über die geistigen Ideen, die Erleuchtung und die geistige Kraft, anderen zu helfen. Wenn wir also anderen etwas geben, werden auch unsere Familien und wir selbst dadurch gesegnet, denn wir haben immer noch alles, was wir brauchen.

Was können wir nun anderen geben und so eine höhere Form des Guten ausdrücken, das weder nachlassen noch verloren gehen kann? 

Um anderen zu helfen, ist es wichtig, Gleichgültigkeit zu überwinden. Manchmal sind wir so mit unseren eigenen Angelegenheiten beschäftigt, dass wir meinen, wir hätten gar keine Zeit für andere. Diese mentale Gleichgültigkeit verhindert, dass wir Gelegenheiten zu geben erkennen. Es ist in etwa so, als wenn wir eine Sonnenbrille tragen und denken, es sei ein bewölkter Tag, weil die Sonnenbrille uns alles verdunkelt. Das Sonnenlicht ist da, wir müssen die Brille nur absetzen, um uns wieder am Licht zu freuen.

Wie können wir Gleichgültigkeit überwinden? Indem wir anerkennen, dass sie nicht Bestandteil unseres Wesens als Kinder der göttlichen Liebe ist. Unser wahres Wesen ist liebevoll, fürsorglich und großzügig, aufmerksam für das, was um uns her vorgeht. Und wir können diese Wahrheit über unser Sein immer leben.

Unser kostbarstes Geschenk für andere ist Liebe, die nichts zurückerwartet, Liebe, die nicht kritisiert oder verurteilt und im anderen nur das sieht, was Gott sieht: den Sohn oder die Tochter Gottes, geistig, gesund und frei. Diese geistige Liebe kommt im Leben von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, in vielen Situationen zum Vorschein. Von dieser reinen Liebe erfüllt, hat sie andere oft geheilt, weil sie nur die geistige Schöpfung Gottes in ihnen gesehen hat.

So gab es beispielsweise eine Frau in Concord, New Hampshire, in den USA, die halbseitig gelähmt und arm war und zudem in einem unglücklichen Zuhause lebte. Eines Tages folgte sie neugierig den vielen Menschen auf der Straße nach Pleasant View, dem Haus, wo Eddy vor einer großen Menschenmenge eine Rede hielt. Am Ende ging die Frau enttäuscht davon, weil sie so weit weg stand, dass sie kein Wort verstanden hatte. Sie blieb auf der Straße stehen und brach in Tränen aus. Dann sah sie Pferde herankommen und erkannte die Kutsche ebender Dame, die vom Balkon jenes Hauses gesprochen hatte. Nun wollte sie sie genauer sehen. Als die Kutsche an ihr vorüberfuhr, beugte Eddy sich vor und schaute sie an. Kein Wort wurde gesprochen, doch die Frau wurde augenblicklich von ihrer Lähmung geheilt. Und als sie nach Haus kam, fand sie die Situation dort ebenfalls geheilt vor. (Siehe Mary Baker Eddy, Ein Leben, dem spirituellen Heilen gewidmet, S. 223-227) 

Diese reine Liebe findet ihren Ausdruck auch im Gebet für andere, Gebet, das durch das Wissen inspiriert ist, dass Gottes Gegenwart und Herrschaft jede Situation regieren.

Vor mehreren Monaten kam eine meiner Töchter verzweifelt weinend aus der Schule. Zwei Straßen weiter hatte der Bus, mit dem sie nach Hause fuhr, einen Motorradfahrer angefahren. Der Fahrer war durch eine Diskussion mit einem Fahrgast abgelenkt gewesen. Der Motorradfahrer war quer über die Straße auf ein Blumenbeet auf dem Fußweg geschleudert worden. Passanten umringten ihn. 

Ich bat meine Tochter, aufzuhören zu weinen und das Gebet des Herrn zu beten. Ich betete ebenfalls. Nach einigen Minuten fühlte ich, dass ich zur Unfallstelle gehen und schauen sollte, wie ich helfen kann. Der junge Mann lag auf dem Rücken und schien Schmerzen zu haben. Es waren nur noch zwei Leute bei ihm. Ich fragte, wie ich helfen kann. Er versuchte, vom Handy aus einen Angehörigen zu verständigen. Danach sagte ich ihm, dass ich mich bis zum Eintreffen des Angehörigen und des Krankenwagens um ihn kümmern würde, und ich bat ihn, die Augen zu schließen und sich zu entspannen. Er erzählte mir, dass ihm Rücken, Beine und der Kopf sehr wehtäten; sein Helm war durch den Aufprall kaputt gegangen. Ich beruhigte ihn und betete, während wir auf den Krankenwagen warteten.

Ich betete mit Ideen aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy. Darin erklärt sie, dass im Reich Gottes, unter dem Gesetz der göttlichen Vorsehung, keine Unfälle geschehen können. Ich erkannte an, dass der junge Mann ein Kind Gottes ist und somit ununterbrochen von Gott geführt und beschützt wird und dass er niemals aus der fürsorglichen Umarmung der göttlichen Liebe herausgefallen ist. Umgeben von der göttlichen Güte konnte er weder Verletzungen noch Schmerzen erleiden. Frieden, Gesundheit und Liebe füllen allen Raum und er war gut aufgehoben. Bald sagte er, dass er sich besser fühlt, und so unterhielten wir uns, bis sein Cousin und der Krankenwagen kamen. Bevor ich heimging, gab ich ihm noch meine Telefonnummer.

Einen Monat später bekam ich einen Anruf von ihm. Er wollte mich gern besuchen. Er erzählte, er habe nur eine leichte Verletzung an den Füßen gehabt und es gehe ihm wieder gut. Er dankte mir für meine Hilfe und wir sprachen darüber, wie viel Gutes und Gerechtigkeit in seinem Leben zum Ausdruck gekommen waren und wie er darauf vertrauen konnte, dass die Versicherung für die Schäden an seinem Motorrad aufkommen würde.

Die Gelegenheit, einem anderen in einer Notsituation zu helfen, erfüllte mich mit Glück und Dankbarkeit gegen Gott.

Was für eine Freude, anderen in dieser Weise zu helfen!

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