Viele Entscheidungen, die wir täglich fällen, sind das Ergebnis unserer eigenen Einschätzung der Dinge. Aber manchmal irren wir uns und diese Fehler können uns zusetzen oder in Stress bringen und bedrücken. Was wäre, wenn wir uns immer an Gott wenden würden, um Entscheidungen zu treffen?
So widerfuhr es den Jüngern nach Jesu Kreuzigung, als sie zum Fischen auf den See hinausgefahren waren. Die Bibel sagt: „Und in derselben Nacht fingen sie nichts.” (Johannes 21:3) Sie fühlten sich verlassen und deprimiert, weil ihr Meister nicht mehr bei ihnen war. Sie waren sich nicht bewusst, dass der Christus, die göttliche Botschaft von Gott, immer verfügbar ist, um jedem die Wahrheit zu offenbaren. Sie trauerten noch, weil sie dachten, sie hätten ihren Meister verloren. Als Christus Jesus ihnen am Ufer erschien, erkannten sie ihn zunächst nicht.
Nachdem sie die ganze Nacht lang nichts gefangen hatten, fragte ihr Meister sie: „Kinder, habt ihr nichts zu essen?“ Als sie verneinten, sagte er zu ihnen: „Werft das Netz an der rechten Seite des Bootes aus, dann werdet ihr finden.“ (Johannes 21:3, 5-6) So taten sie es und nun konnten sie das Netz kaum herausziehen wegen des großen Fangs. Eines Besseren belehrt konnten sie nun die Gegenwart und geistige Führung des Christus annehmen, der unkörperlichen, geistigen Idee Gottes, die Jesus darstellte. Sie änderten ihr Vorgehen und gaben ihren Fischerberuf auf. Dabei folgten sie nicht länger dem Impuls, ihr Handeln von der eigenen Sicht der Dinge bestimmen zu lassen. Sie erkannten die Notwendigkeit, in Einklang mit Gott zu sein, wie Christus Jesus es ihnen immer vorgelebt hatte. Sie erkannten die heilende Mission, die vor ihnen lag, und widmeten sich der Aufgabe, Menschenfischer, Heiler und Prediger zu sein.
Gott ist nie weit entfernt von uns, selbst wenn Stress oder Depression uns gerade davon abhalten wollen, die Lösung unserer Probleme zu finden. Wenn wir solchen Herausforderungen begegnen, ist es nützlich, eine andere Denkrichtung einzuschlagen und in aller Demut die Netze „auf der rechten Seite des Bootes“ auszuwerfen, wie Jesus es seine Jünger lehrte. Das wird uns zur Lösung des Problems führen, vor dem wir gerade stehen.
Gott ist nie weit entfernt von uns.
Einmal wurde ich aufgefordert, dringend aus meiner damaligen Wohnung auszuziehen. Darüber war ich ganz unglücklich. So kaufte ich an jenem Wochenende Zeitschriften, um nach einer neuen Wohnung Ausschau zu halten. Doch bevor ich die Immobilienanzeigen durchging, kam mir der Gedanke, zuerst zu beten, was ich auch tat. Ich wurde dazu geführt, auf der Website des spanischen Herold, El Heraldo, und des Christian Science Sentinel nach Artikeln über „Zuhause“ zu suchen. Ich fand viele inspirierende Ideen, zum Beispiel über das Haus, nach dem ich suchte. Ich brauchte einen Wohnraum mit viel Sonnenlicht, der meine geistige Aktivität inspirieren würde und für meine Arbeit an Design geeignet wäre. Und ich brauchte den Frieden, der sich aus diesem Wohlbefinden ergibt.
Statt also an jenem Wochenende die Zeitungen durchzugehen, ließ ich Gott meine Gedanken leiten. Am Montag auf der Fahrt zur Arbeit kam mir beharrlich immer wieder die Idee, die Farben Gelb und Blau bei einer Dekoration zu verwenden. Ich erzählte das meinem Bruder, mit dem ich im Bereich Innendekoration von Hotels zusammenarbeite. Er fragte mich, warum ich seine Meinung hören wollte, und ich erzählte ihm, dass ich über „Gelb und Blau“ nachdenke, ohne zu wissen, weshalb.
Ich habe gefunden, was ich brauchte, als ich mein Denken änderte und die Führung des göttlichen Gemüts annahm.
Am nächsten Tag auf der Heimfahrt sah ich eine gelbe und blaue Fassade an einer Straße, die ich kreuzte. Auf der Stelle hielt ich an und ging mir das Haus anschauen. Es stellte sich heraus, dass es zur Vermietung stand. Ich sprach mit dem Besitzer und er vermietete es mir vom Fleck weg. Das Haus war geräumig, ganz hell, sehr angemessen für meine Bedürfnisse und der Preis war erschwinglich. Ich war so glücklich und Gott überaus dankbar.
Ich habe gefunden, was ich brauchte, als ich mein Denken änderte und die Führung des göttlichen Gemüts annahm. Die Zeitschriften und Zeitungen mit den Immobilienanzeigen habe ich nie gelesen. Diese Erfahrung hat mich gelehrt, aufmerksam auf jeden Gedanken zu achten, der von Gott kommt. Ich wusste, dass Gott immer mit mir ist und dass Seine Führung mir stets das Gefühl vermitteln würde, in meinem wahren Zuhause, „dem Bewusstsein der Liebe“ zu sein. (Mary Baker Eddy, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 578)
Mary Baker Eddy schreibt über die Jünger Christi Jesu: „Seine Auferstehung war auch ihre Auferstehung. Sie half ihnen, sich und andere aus geistiger Stumpfheit und blindem Glauben an Gott zu der Wahrnehmung unendlicher Möglichkeiten zu erheben.“ (WuG, S. 34) Diese unendlichen Möglichkeiten stehen auch für uns bereit und wir können sie jeden Tag ergreifen.
