Ich möchte Ihnen sagen, weshalb dies heute mein Schwerpunkt ist. Ein Mann berichtete in unserer örtlichen christlich-wissenschaftlichen Kirche an einem Mittwochabend von einer Heilung. Er besucht unsere Gegend mehrmals im Jahr und so kommt er auch mehrmals im Jahr zu unserer Kirche. Er war sehr besorgt um eine seiner Töchter – sie war sehr krank. Und sie wurde geheilt. Sehr demütig schloss er seinen Bericht mit diesen Worten: „Ich werde sehr dankbar sein, wenn ich keine Furcht mehr verspüre, aber bis dahin bin ich sehr dankbar dafür, die Christliche Wissenschaft zu haben, um die Furcht zu bewältigen.“
Das hat mich sehr bewegt. Wir wissen, dass wir uns nicht zu fürchten brauchen. Wir wollen uns nicht fürchten. Die Macht Gottes , das Gesetz der Liebe, arbeitet für uns, beseitigt die Furcht und den materiellen Augenschein, der so irreführend sein kann. Christus Jesus bewies dieses Gesetz der Liebe und zeigte uns, wie wir das tun können. „Fürchtet euch nicht!“ (Johannes 6:20) – das sagte er zu seinen Jüngern. Sogar zu einem Mann, dessen Tochter gestorben war, sagte er, dass er sich nicht fürchten solle. Bevor Jesus das Mädchen von den Toten erweckte, sagte er: „Fürchte dich nicht, glaube nur!“ (Markus 5:36).
Ich denke, deshalb weist uns Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, in ihrem Lehrbuch über das Heilen – Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift – an, als Erstes die Furcht zu beschwichtigen (siehe S. 411). Wie gehen wir das an? Wie wird Furcht beschwichtigt? Es wäre ein riesiges Unterfangen, wenn wir das persönlich übernehmen müssten. Die Macht der göttlichen Liebe beseitigt die Furcht, sonst nichts. Die Bibel sagt uns: „Furcht ist nicht in der Liebe. Die vollendete Liebe [mit anderen Worten: Gottes Liebe] treibt die Furcht aus“ (siehe 1. Johannes 4:18). Das ergibt Sinn, wenn man darüber nachdenkt. Wir wissen, dass Gott alles ist, also erkennen wir daraus, dass die göttliche Liebe alles ist. Was bedeutet das in Bezug auf Furcht? Die Allheit Gottes, der Liebe, zeigt uns, dass es keine Furcht gibt!
Treibt also Liebe die Furcht aus, weil Liebe mit Kraft herbeieilt und alle Furcht entfernt? Nein. Liebe treibt jede Furcht durch ihre Allheit aus. Es ist nicht so, dass Liebe hier in dieser Ecke sitzt und der ganze Rest von Furcht erfüllt ist. Vielmehr ist Liebe alles – wo könnte da Platz für Furcht sein?
Mary Baker Eddy erklärt diesen entscheidenden Punkt beim geistigen Heilen, wenn sie über die Christliche Wissenschaft schreibt: „Die Wissenschaft sagt zur Furcht: ‚Du bist die Ursache aller Krankheit; aber du bist eine von dir selbst gebildete Falschheit – du bist Finsternis, ein Nichts. Du bist ohne Hoffnung und ‚ohne Gott in der Welt‘. Du hast kein Dasein und keine Daseinsberechtigung, denn ‚die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus‘“ (Rückblick und Einblick, S. 61).
Was bedeutet das? Zunächst erklärt es, wie Furcht zu agieren versucht. Furcht verursacht Krankheit – alle Krankheit. Furcht ist Dunkelheit. Gleichzeitig ist sie Nichtsheit, weil sie ohne Gott ist! Wir haben also göttliche Autorität, Furcht im Namen Gottes auszutreiben. „Furcht, du existierst nicht.“ Und wieso? Wie können wir das behaupten?
Können wir an dieser Erkenntnis teilhaben? Selbstverständlich! Aber die Macht ist Gott. Die Macht ist göttlich.
Ich lese jetzt ein klein wenig aus der Bibel vor – aus dem Johannesevangelium im Neuen Testament – und schlage Kapitel 6 auf. Ich beginne bei Vers 17. Die Jünger waren in ein Boot gestiegen. „Es war schon finster geworden und Jesus war nicht zu ihnen gekommen. Und der See war aufgewühlt von einem starken Wind. Als sie nun etwa fünfundzwanzig oder dreißig Stadien gerudert hatten, sahen sie Jesus auf dem See dahergehen und nahe zum Boot herankommen; und sie fürchteten sich. Er aber sagte zu ihnen: ‚Ich bin es; fürchtet euch nicht!‘“
Seien Sie einen Moment ganz still. Denken Sie darüber nach, was das bedeutet: „Ich bin es.“
Inmitten des ganzen Aufruhrs – in der Familie, im Büro, im Körper. Nicht all das, sondern: „Ich bin es.“ Es ist Christus, nicht die sich auftürmenden Wellen, die Ihr Schiff verschlingen (oder es sogar versenken), nicht die eindringende Furcht, die die Oberhand gewinnt. Stattdessen übernimmt der Christus das Ruder in Ihrem Bewusstsein. Genau dort, wo all das andere Zeug stattfindet, gilt das Wort: „Ich bin es.“ Christus, Liebe.
Mary Baker Eddy schrieb: „Die christlich-wissenschaftliche Praxis [und das gilt für jeden, der geistig heilen möchte – Ihre heilende Praxis] beginnt mit Christi Grundton der Harmonie: ‚Fürchtet euch nicht!‘“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 410). Bei Christi Grundton der Harmonie handelt es sich um Christi Grundton der Gesundheit.
Und er beginnt mit der Botschaft: „Fürchte dich nicht!“ Dort fangen wir an, und zwar jedes Mal. Das ist aber nichts Neues. Es ist keine Überraschung. Aber wie wir das machen, könnte überraschend klingen. Gottes Liebe – nicht wir – treibt die Furcht aus. Wir nageln die Furcht fest, aber die göttliche Liebe ist die Macht, die sie zerstört.
Ihr Tag beginnt mit der Botschaft „Fürchte dich nicht!“ Ihre heilende Behandlung beginnt mit dem Beschwichtigen der Furcht.
Aber wir wissen bereits, dass göttliche Liebe die Furcht austreibt. Also, göttliche Liebe treibt die Krankheit aus. Die Funktion ist ein und dieselbe.
Diese Lehrbücher darüber, wie beim Heilen zu verfahren ist – die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit –, sagen uns: Beginne damit, dass du dich nicht fürchtest, und der Ausgangspunkt ist Gott. Wir beginnen mit Gottes machtvoller Liebe, um die Furcht zu zerstören. Aber hier fehlt noch etwas! Es stimmt noch nicht ganz. Anstatt zu sagen: „Beginne mit Gottes Liebe, um die Furcht zu zerstören“, ist es nicht vielmehr so: „Mit Gottes Liebe zu beginnen zerstört die Furcht“?
Was ist der Unterschied? „Beginne mit Gottes Liebe, um die Furcht zu zerstören“, macht es zu Ihrer Sache – Sie müssen das tun. Aber „Gottes Liebe zerstört die Furcht“ respektiert Gott, die unendliche Liebe, als die Macht am Werk. Das ist ein wesentlicher Unterschied. Und wir gehen sogar noch weiter. Was bedeutet es, dass Gottes Liebe die Furcht zerstört? In der Allheit der Liebe gibt es keine Furcht. Noch einmal, man kann nicht die Allheit Gottes und Furcht gleichzeitig haben! Das ist unmöglich! Also, zu sagen: „Liebe – die göttliche Liebe selbst – zerstört die Furcht“, ist etwas völlig anderes als „Du musst aufhören, Angst zu haben“.
Das geht auf etwas zurück, was mir Gott vor Jahren sagte. Ich wollte gerade meinen ersten Vortrag halten. Ich war nicht nervös, aber als mir an jenem Tag diese Idee beim Beten kam, war ich bereit loszulegen: „Niemand verlangt von dir, die Macht zu haben; von dir wird nur verlangt, dass du die Macht anerkennst.“
Also, es ist nie ein Kampf zwischen Ihnen und der Furcht. Es ist immer göttliche Liebe vs. Furcht. Was bedeutet das im Einzelnen? Es ist Gottes Allheit vs. Furcht.
Nennen wir doch mal einige Ängste, damit wir wissen, worüber wir reden. Was gehört zur Kategorie Furcht?
Ist Ärger Furcht?
Ist jedes negative Gefühl Furcht?
Ist Eigensinn Furcht?
Sind einige Erkrankungen Furcht?
Ist jede Erkrankung Furcht?
Ist medizinischer Druck Furcht?
Gibt es negative materielle Gefühle, die sich außerhalb des Reichs der Furcht bewegen, oder ist jedes Leugnen Gottes Furcht?
Wenn wir also sagen: „Gottes Allheit vs. Furcht“, sagen wir damit, dass Gottes Allheit alles verwirft, was Gott leugnet. Die bereits erwähnte Erklärung: „Beginne … immer damit, dass du die Furcht … beschwichtigst“, ist wichtig, weil alles, was die Existenz Gottes leugnet, Furcht ist.
Falls Sie eine Bibel zur Hand haben, schlagen Sie den ersten Brief des Johannes, Kapitel 4:18, auf. „Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollendete Liebe treibt die Furcht aus; denn die Furcht hat mit Strafe zu tun. Wer sich fürchtet, der ist noch nicht vollendet worden in der Liebe.“ Ich habe diesen Vers vorwärts gelesen und lese jetzt rückwärts. „Wer sich fürchtet, der ist noch nicht vollendet worden in der Liebe, denn die Furcht hat mit Strafe zu tun; … die vollendete Liebe treibt die Furcht aus. Furcht ist nicht in der Liebe.“ Mit anderen Worten, ich möchte mit der Macht Gottes enden, der Macht der göttlichen Liebe am Werk, anstatt mit einer Erklärung, wie Furcht zu arbeiten versucht.
Also „Furcht ist nicht in der Liebe.“ Das bedeutet nicht, dass keine Furcht in der Liebe sein sollte. Sondern: „Furcht ist nicht in der Liebe.“ Da Liebe Alles ist, gibt es keine Furcht. Wir wissen daher, dass Furcht ein Betrüger ist, eine Fälschung und nicht die Autorität, die sie zu sein scheint.
Lassen Sie Ihre Bibel geöffnet, und wenn Sie das Buch Wissenschaft und Gesundheit haben, öffnen Sie es auf Seite 410, Zeile 18. Lesen Sie diese paar Sätze still für sich. Dort wird der Bibelvers aus dem ersten Johannes zitiert, dass keine Furcht in der Liebe ist. Was fällt Ihnen bei der Schreibweise auf? Das Wort Liebe wird in Wissenschaft und Gesundheit in Kapitälchen geschrieben. Worin besteht der Unterschied?
Dadurch kommen wir weg von: „Ach, ich liebe nicht genug, ich bin nicht liebevoll genug, um das zu heilen. Ich kann das nicht!“ Das in Kapitälchen geschriebene Wort Liebe verdeutlicht nämlich die Erkenntnis: „Ach so, Gott ist Liebe. Das ist die Macht. Hier geht es also um Gott!“ Es geht nicht um Sie oder darum, ob Sie es können.
Hier geht es um Gott. Hier geht es um Gott. Hier geht es um Gott.
Mary Baker Eddy wagte es, Gott beim Wort zu nehmen: „Ich bin der Herr und sonst keiner mehr.“ Es gibt keine Furcht.
„Die vollendete Liebe treibt die Furcht aus“ stellt die Aufforderung „Fürchtet euch nicht“ in einen ganz anderen Kontext. „Fürchtet euch nicht“ ist geistiges Gesetz, geistige Macht, nicht persönliche Leistung. Wenn Jesus sagte: „Fürchte dich nicht“, beinhaltete dieser Befehl die machtvolle Tatsache, dass es keine Furcht gibt.
Jesus kannte Gott. Er kannte Gott – als Liebe. „Fürchtet euch nicht“ bringt uns nicht gegen die Furcht in Stellung. Es versichert uns, dass es keine Furcht gibt.
Was ist der Unterschied zwischen dem Gedanken: „Du wirst dich doch wohl nicht fürchten“ und „Es gibt keine Furcht“? Dadurch wendet sich das Blatt.
Wir wissen, dass wir uns nicht fürchten „sollten“. Solange wir uns – offen oder insgeheim – vor etwas fürchten, sind wir nicht frei davon. Ganz gewiss sagen wir Nein zu jeder Art von Furcht. Aber es ist Gottes Allheit, der Liebe Allheit, die in Ihnen wirkt. Die göttliche Liebe tut es für uns. Liebe ist die Macht in Ihrem Leben. Deshalb regiert Furchtlosigkeit. Werden Sie radikal.
Begegnen Sie Befürchtungen wie dieser: „Ich bin offenbar kein besonders guter geistiger Denker, geistiger Heiler.“ Moment mal! Es ist der Christus, nicht Sie, der heilt. Eine meiner Schülerinnen schrieb mir in einer E-Mail, dass sie gerade lernt „schneller zu sein als Furcht“! Wir merzen den Aufmarsch der Furcht viel schneller aus, wenn wir die Furcht als Betrüger sehen.
Hier ist eine weitere Angst: „Werde ich je frei davon sein?“ Ist diese Entmutigung nicht ganz einfach nur Furcht? Und es ist nicht Ihre Furcht! Die Welt tendiert dazu, so zu denken. Es sind von jeher dieselben Argumente – mit Sicherheit dieselben Versuchungen, denen Jesus begegnen musste. Das ist nichts Neues.
Mary Baker Eddy bewies die Machtlosigkeit der Furcht in Hunderten von Heilungen.
In Matthäus 4:1–11 finden wir den Bericht, wo Jesus versucht wurde. Das ist meine Lieblingsstelle. Jesus war gerade dabei, den Befürchtungen entgegenzutreten, die ihn verdammen wollten. Sie argumentierten: „Wenn du Gottes Sohn bist …“ Und ist es nicht interessant, dass Jesus sich nicht mit diesen Gedanken stritt? Er stritt gegen sie, indem er die Wahrheit bekräftigte: „Es steht geschrieben“ – die Wahrheit von Gott und Mensch –, und damit vertrieb er den Einwand der Furcht.
Und wie beginnt das nächste Argument, die nächste Suggestion gegen Jesus? Mit der gleichen persönlichen Herabsetzung! „Wenn du der Sohn Gottes bist …“ In heutiger Sprache: Wenn Sie ein guter geistiger Heiler wären … Wir tun das, was Jesus uns in Matthäus 4 lehrte; wir bleiben beharrlicher und viel freudiger in der Wahrheit.
Jesus erklärte nicht irgendwelche geheimen Wahrheiten, die wir nicht kennen. Wir wissen, was er sagte. Wir wissen, was er betete. Bei einigen Gelegenheiten ließ er andere sogar an seinen Gedanken teilhaben. Er teilte sie uns mit. Keiner war bei den Versuchungen oder in Gethsemane dabei, um aufzuzeichnen, was er dachte. Wie liebevoll, dass er uns davon erzählte! Denn wir haben die Wahrheit, mit der Jesus gearbeitet hat und auf die er bei seinen Heilungen vertraute. Also suchen wir nicht nach irgendwelchen unbekannten Wahrheiten. Er sagte uns, dass wir die Furcht austreiben sollen, weil er wusste, dass Furcht keine Macht ist. Er wusste, dass es keine Macht neben Gott gibt. Er wusste, dass es keine Furcht gibt.
Einige von Ihnen kennen vielleicht das Zitat von Präsident Franklin Roosevelt: „Das Einzige, was wir fürchten müssen, ist die Furcht selbst.“ Wir wissen, was er meinte, aber wir fürchten die Furcht nicht! Wir überwinden Furcht mit der Macht der göttlichen Liebe.
Jesus sagte so treffend: „Darum, wer diese meine Rede hört und sie tut, den vergleiche ich mit einem klugen Mann, der sein Haus auf einen Felsen baute. Als nun ein Platzregen fiel und die Wasserströme kamen und die Winde wehten und rüttelten am Haus, fiel es doch nicht; denn es war auf einen Felsen gegründet“ (Matthäus 7:24, 25). Der Fels – Christus, Wahrheit – furchtlose Wahrheit! Jesus sagte nicht, dass keine Stürme kommen würden, weil wir ja auf den Felsen gebaut haben. Er sagte, dass wir die Stürme überstehen, weil wir uns auf dem Fels, Christus, befinden!
Lassen Sie uns kurz über den Zusammenhang zwischen Furcht und Krankheit sprechen. Wir wissen, dass Furcht sehr aggressiv sein kann. Sie ist sogar aggressiv, wenn sie unterschwellig ist. Furcht ist aggressiv, weil sie sich einschleicht oder unangekündigt angreift und sich so darstellt, als wäre sie unser eigenes Denken. Von Mary Baker Eddy wird sie als aggressive mentale Suggestion bezeichnet.
Und wie steht es mit Krankheit? Sind Sie bereit, sich von der Annahme zu lösen, dass Krankheit eine physische Entität ist? Dann sind Sie bereit, schneller zur Heilung zu kommen. Genau wie Furcht sind auch Krebs, Diabetes und Arthritis aggressiv. Sind Sie bereit zuzugeben, dass das keine Zustände sind? Es sind Suggestionen. Keine aggressive Wirklichkeit. Keine aggressive Macht. Keine aggressive Wahrheit. Stattdessen: aggressive mentale Suggestion.
Führen wir diese Überlegungen nun zusammen: Da Furcht aggressive mentale Suggestion ist und Krankheit aggressive mentale Suggestion ist, was sagt uns das? Krankheit ist Furcht. Wissenschaft und Gesundheit sagt uns das, und zwar sehr deutlich. „Krankheit ist eine Erfahrung des sogenannten sterblichen Gemüts. Sie ist am Körper kundgewordene Furcht“ (S. 493). Verkürzen Sie das: Krankheit ist Furcht.
Aber wir wissen bereits, dass göttliche Liebe Furcht austreibt. Also, göttliche Liebe treibt Krankheit aus. Die Funktion ist ein und dieselbe. Ein Kirchenlied bestätigt diese Verbindung: „Liebe zerstört die Furcht … /Liebe erlöst und stillt, weil sie das Gesetz erfüllt“ (Margaret Morrison, Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 179, © CSBD). Noch einmal, die Funktion ist ein und dieselbe.
In der Allheit von Gottes Liebe gibt es keine Furcht.
Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, verstand die Nichtsheit von Furcht, weil sie die Allheit Gottes verstand. Sie schrieb an einen ihrer Schüler: „Das Heilen wird leichter und unmittelbarer werden, sobald Sie begreifen, dass Gott, das Gute, alles ist und das Gute Liebe ist. Sie müssen Liebe gewinnen [und ich unterbreche hier einen Moment. Sie spricht über Gottes Liebe, die göttliche Liebe] und den falschen Sinn dessen, was Liebe genannt wird, abwerfen. Sie müssen die Liebe empfinden, die niemals scheitert, jene vollständige Wahrnehmung der göttlichen Macht, die das Heilen nicht mehr als Macht, sondern als Gnade versteht. Dann haben Sie die Liebe, die die Furcht austreibt, und wenn die Furcht vergangen ist, ist auch der Zweifel weg und Ihre Arbeit ist getan“ (Mary Baker Eddy: Christian Healer [Ein Leben dem spirituellen Heilen gewidmet], Amplified Edition, S. 396, frei übersetzt).
Mary Baker Eddy bewies die Machtlosigkeit der Furcht in Hunderten von Heilungen. Eines Tages suchte ein Mann sie auf, der eine dunkle Brille trug. Er erzählte ihr, dass sein eines Auge bei einem Unfall zerstört worden sei und dass er die dunkle Brille trug, um das kaputte Auge zu verdecken. Der Mann war Zirkusartist und sie hatte einmal gesehen, wie er aus großer Höhe herabgesprungen war. Sie fragte ihn, ob er Angst habe, wenn er den großartigen Sprung machte. Er sagte, wenn er fürchtete, dass der Sprung zu hoch wäre, dann würde er dabei zu Tode kommen. Nachdem sie eine Zeit lang mit ihm gesprochen hatte, sagte sie: „Warum wenden Sie nicht die gleiche Regel für Ihr Auge an?“ (Nämlich Furchtlosigkeit.) Während sie weiterhin mit ihm plauderte, verging seine Furcht und sein Denken war voller Hoffnung und Freude. Zu diesem Zeitpunkt erkannte er den Segen noch nicht, den er erfahren hatte, aber als er auf dem Weg zurück den Bahnhof erreicht hatte, war sein Auge geheilt (siehe Ein Leben dem spirituellen Heilen gewidmet, S. 210–211).
Kein Wunder, dass sie schrieb: diejenigen, die „nicht an die Wirklichkeit von Krankheit glauben, heilen Krankheit …“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 300). Toll! Diejenigen, die nicht an die Wirklichkeit von Krankheit glauben – mit anderen Worten, die, die sich nicht fürchten – heilen Krankheit. Aber lassen Sie uns das in Zusammenhang mit dem bringen, worüber wir gerade sprechen. Wer zugibt, dass die göttliche Liebe Furcht austreibt, heilt Krankheit. Gottes Liebe treibt die Furcht aus ist gleich Gottes Liebe treibt Krankheit aus.
Akzeptieren Sie das? Glauben Sie das? Dann hören wir damit auf, Krankheit zu entschuldigen. „Na ja, das ist vererbt; das begann vor vielen Jahren; und das hier ist so, weil ich ständig so erschöpft bin; und dies kommt daher, weil ich das und das gegessen habe.“
Vielen Dank, liebes göttliches Gemüt, Wahrheit, Geist, dass Du uns aus dem Glauben an Krankheit wachrüttelst. Wir erwachen zur Liebe des Geistes, zur Liebe der Wahrheit. Wir versuchen nicht, Krankheit fortzuscheuchen; wir erkennen, dass es keine Krankheit gibt, denn wir halten an Gottes Allheit, der Allheit des Geistes, der Allheit der Liebe, fest.
Sind alle Argumente, denen Sie gegenüberstehen, Furcht? Ja! Es handelt sich nicht um ein wundes Bein, um diagnostizierten Krebs, eine schwierige Beziehung, finanziellen Verlust. Es handelt sich um Furcht. Einfach Furcht.
Ein weiteres Kirchenlied sagt uns, wo wir die Macht herbekommen, um Furcht abzuweisen: „O fürchte dich nicht, ich bin mit dir allzeit.“ Es heißt nicht: Fürchte dich nicht, du schaffst das schon. „O fürchte dich nicht, ich bin mit dir allzeit; / Denn Ich bin dein Gott, stets zu helfen bereit. / Ich stärke dich, helf‘ dir, Ich löse deine Band‘, / Und halte dich mit gnäd‘ger, allmächtiger Hand …“ (Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 123, adaptiert, © CSBD).
Also, machen Sie den Sprung! Diese physischen Herausforderungen sind eine Aufforderung, in Gnade zu wachsen und in der Liebe zu gehen und den Geist zu ehren. Haben Sie Angst, mehr mit Gott zu leben, täglich die Wahrheit zu würdigen, geistig zu wachsen? Selbstverständlich nicht!
Nun, bedeutet das, dass wir den Ärger, die Verletztheit und die Sorge des menschlichen Sinnes außer Acht lassen? Wir wenden dem unsere Aufmerksamkeit zu, aber davon ausgehend, was das göttliche Gemüt weiß, von der Wissenschaft des Gemüts-Heilens aus, nicht von der Vorstellung her, dass diese Gefühle echt sind.
Weder der Krebs noch die Ressentiments sind echt.
Weder die Herzkrankheit noch die Furcht ist echt.
Weder der Schmerz noch der Druck ist echt.
Weder die Krankheit noch die Unmoral ist echt.
Noch einmal, werden Sie noch radikaler!
Was aber, wenn Sie immer noch ängstlich sind? Wird das verhindern, dass Sie geheilt werden? Gott ist größer als jede Furcht. Gott ist unendlich viel größer als jede Furcht. Ich habe viele Heilungen erlebt, wo Furcht noch vorhanden war. Sie werden sich an Jesu Erfahrung mit einem Vater erinnern, der so um seinen Sohn gefürchtet hatte, dass er ausrief: „Ich glaube, Herr; hilf meinem Unglauben!“ (Markus 9:24). Mit anderen Worten: „Ich bin voller Furcht und Zweifel.“ Jesus sagte nicht: „Dann kann ich dir nicht helfen.“ Er heilte das Kind. Geistiges Heilen hängt nicht vom menschlichen Gemüt ab – davon, dass das menschliche Gemüt erst die Furcht beseitigt. Geistiges Heilen hängt von Wahrheit ab.
Die Bibel überrascht uns manchmal, wenn sie aufzeigt, wie Furcht eine Situation zu dominieren versucht. Ich schlage 1. Könige 17:19 auf: Gott sorgte dafür, dass eine Witwe Elia versorgte. (Eigentlich glaube ich, dass Gott Elia sandte, um sie zu versorgen.) Aber nach kurzer Zeit starb ihr Sohn und sie machte Elia dafür verantwortlich. Und dann beschuldigte Elia Gott! So steht es in Vers 20. Danach probierte er eine materielle Methode aus (Anfang von Vers 21). Warum tat er diese Dinge? Vielleicht hatte er Angst. Dieser große, erhabene Prophet, der später emporgefahren ist, hatte womöglich mit Furcht zu kämpfen. Soweit wir wissen, hatte er nie zuvor mit einer Situation wie dieser zu tun gehabt. Er wollte sich nicht fürchten. Wir haben uns eben gefragt: „Aber was ist, wenn wir immer noch Angst haben?“ Es ist nicht zu spät, um zu beten! Und genau das tat Elia: „Herr, mein Gott, lass die Seele dieses Kindes zu ihm zurückkommen!“ Gebet zu Gott! Gebet mit Gott! Und das Kind erhielt sein Leben zurück.
Wir beten und es ist die göttliche Macht der göttlichen Liebe, die am Wirken ist.
Wir leben in einem Zeitalter der medizinischen Anbetung, aber das ändert nichts an der göttlichen Macht. Die Welt floriert von der Furcht vor der Materie – und von der Furcht vor medizinischen Diagnosen –, und medizinische Selbstdiagnosen gehören zu dieser Furcht dazu.
Dieses Buch heißt Wissenschaft und Gesundheit. Es heißt nicht Du und deine Gesundheit. Sie sind nicht die Macht. Sie sind der Empfänger. Wir sind nicht Gott, spielen nicht Gott, erzählen Gott nicht, wo es lang- geht. Wir lieben Gott. Ein Freund sah einen Autoaufkleber mit den Worten: Es gibt nur einen Gott. Hören Sie auf, sich ständig um Seinen Job zu bewerben.
Waren Sie schon einmal versucht zu denken: „Ich liebe das geistige Heilen und es hilft mir in vielerlei Hinsicht sehr, aber ich tue mich schwer, wenn es um körperliche Pro-bleme geht“? Schauen Sie, wie diese Behauptung zustande kommt: Sie sagen oder denken nicht, dass Sie gut mit diesen anderen Dingen fertigwerden. Sie wissen nämlich, dass Gott für Sie am Werk ist. Aber wenn es um körperliche Probleme geht, gibt es die Tendenz zu sagen, dass man das nicht gut kann. Wir sagen nicht, dass Gott nicht gut ist, wenn es um körperliche Heilungen geht, weil wir von zahllosen körperlichen Heilungen wissen. Bedeutet diese Suggestion, wir seien nicht gut im Heilen körperlicher Probleme, nicht, dass ich es tun muss, sobald körperliche Situationen im Spiel sind? Das ist nicht anders als die Situation in Matthäus 4, wo Jesus sich in seinem eigenen Denken angeklagt sah, dass er die Steine nicht in Brot verwandeln könne und daher nicht fähig sei, sich selbst mit Essen zu versorgen. Denn das ist immerhin ein Grundbedürfnis.
Nur nebenbei – erinnern Sie sich, dass er in einer gewissen Zeit danach, Tag für Tag keine Nahrung für sich und die ganze Truppe hatte? Und er speiste sogar eine große Menschenmenge. Es war Jesus, der uns später Folgendes mitteilte: „Ich kann nichts von mir selber tun“ (Johannes 5:30). Er sagte nicht: „Ich kann nichts tun“, sondern: „Ich kann nichts von mir selber tun“. Diese Aussage, diese Inspiration, muss aus tiefem Gebet hervorgegangen sein. Wir können selber nichts heilen. Hören wir also auf, die physische Erscheinung anzubeten, und beten demütig die Macht des Geistes an, um zu heilen, so wie Jesus es tat.
Mary Baker Eddy fragt uns in Wissenschaft und Gesundheit: „Statt hartnäckig die vermeintlichen Rechte der Krankheit zu verteidigen, … sollten wir da nicht lieber diese Verteidigung aufgeben …?“ (S. 348).
Ja. Ich werde Deinen Namen nicht verneinen: Allgegenwart. Alle Gegenwart. Alle Macht. Heilung bedarf keiner Zeit. Sie bedarf der Wahrheit. Und die haben Sie. Gott gibt sie Ihnen. Ich sage hier nicht, dass wir nicht arbeiten. Das tun wir! Wir studieren und beten; wir studieren, um unserem Gebet Kraft zu geben. Das ist keine Belastung, sondern kostbar.
Es sind geistige Aufforderungen, nicht materielle Gefahren. Der Antichrist kann sich dem heilenden Christus nicht entgegenstellen. Der Antichrist ist der Hass gegen die geistige Idee und geistiges Heilen. Müssen wir besser lernen, damit fertigzuwerden? Natürlich, und das ist es, worum es in unserem Leben geht. Noch einmal, es ist keine Belastung. Es ist kostbar. Kostbar, auf diesem geistigen Pfad zu sein, einem Pfad, auf dem Mary Baker Eddy ihr Leben lang war, dem Heilen gewidmet und dadurch in der Lage, uns dieses Buch Wissenschaft und Gesundheit zu geben, das direkt aus der Bibel hervorging und uns sagt, dass Gott unendlich viel größer ist als jede Furcht.
Meine Familie hat viele Heilungen erlebt. Es gab eine Zeit, als mein Mann weder klar sprechen, schreiben noch lesen und noch nicht einmal klar denken konnte. Das zog sich eine lange Zeit hin. Eines Abends saßen wir beide im Wohnzimmer. Er saß mir gegenüber auf der Couch. Er nahm ein Buch zur Hand. Ich wusste, es war das Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, und er blieb auf dieser einen Seite und befasste sich eingehend damit. Dann blickte er hoch und sagte sehnsüchtig ein Wort: „Lesen.“ Eine Sekunde später war ich an seiner Seite. Ich wusste, er wollte nicht, dass ich es vorlas. Ich hatte ihm immer und immer wieder vorgelesen. Er wollte jene heilenden Worte der Wahrheit lesen. Wir begannen sehr langsam. „O Träumer, lass den Traum für freudig‘ Wachen! [lass deine Ängste los] / … denn du bist frei …“ Es ist ein kurzes Kirchenlied, aber wir brauchten Stunden dafür. Dann kamen wir zu den Worten: „Er kommt und ruft: Ihr Stummen, fröhlich singet“ und schließlich „Gefang‘ner auf, Dein Heiland bei dir steht“ (Rosa M. Turner, Nr. 412, © CSBD). Der Christus. Der heilende Christus. Das war‘s. Mein Mann begann mühelos zu sprechen, zu schreiben und zu lesen und klar zu denken. Die Furcht war vergangen. Aber das geschah deshalb, weil es in der Allheit von Gottes Liebe keine Furcht gibt.
Ein Psalm ruft uns in Erinnerung, dass Gottes Gedanken „unergründlich tief“ sind (92:6). In Gottes Gedanken sind Sie sicher. In Gottes Liebe sind Sie sicher; wohlbehalten in Gottes furchtloser Liebe.
