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Fürchte dich nicht

Aus der März 2016-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Original in Französisch


Wieder und wieder fordert uns die Bibel auf, uns nicht zu fürchten. Doch wie können wir dieser Aufforderung nachkommen? Ist ein Leben ohne Furcht überhaupt möglich? Ist es möglich, ein ruhiges und friedliches Leben zu führen, in der Gewissheit, dass Gott, das Gute, allerhaben ist, und dass ein Verständnis dieser Tatsache Gefahren aufheben und Fehler ausmerzen kann? Die Bibel bejaht diese Fragen. So findet sich beispielsweise im Buch des Propheten Jesaja folgende göttliche Verheißung: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit“ (41:10).

Die Heilungen und Gleichnisse Christi Jesu, unseres Meisters, über die in den vier Evangelien berichtet wird, vermitteln uns die Gewissheit, dass wir die Zukunft nicht zu fürchten brauchen und uns keine Sorgen über mangelnde Mittel oder schlechte Gesundheit machen müssen, da unser Vater uns stets mit allem versorgt, dessen wir bedürfen. So lesen wir im Lukasevangelium Jesu tröstende Worte: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben“ (12:32). Das Himmelreich, das Reich universeller Harmonie, das ununterbrochene Bewusstsein des Guten, ist in der Tat gegenwärtig, denn Gott ist bei uns. Doch um uns der Gegenwart des Himmelreichs bewusst sein zu können, müssen wir wachsam sein, um keine Furchtgedanken zu hegen, die uns vom Guten abbringen möchten. Es ist bekannt, dass Jesus den Menschen, die ihn um Heilung baten, zunächst einmal die Furcht nahm, ehe er sie von Gefahr, Krankheit oder Sünde befreite.

Wenn wir frei und froh sein wollen, müssen wir die Furcht überwinden. Sie ist eine der Ursachen von Krankheit und nicht selten liegt sie negativen Emotionen und Reaktionen wie Schüchternheit, Aggressivität, Hass oder Rache zugrunde. Um unsere Freiheit von Krankheit und von diesen negativen Verhaltensmustern erlangen zu können, müssen wir also zunächst einmal die Furcht ausmerzen. Mary Baker Eddy, Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, schreibt hierzu in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift Folgendes: „Die Ursache aller sogenannten Krankheit ist mental, eine sterbliche Furcht, eine falsche Auffassung oder eine Überzeugung von der Notwendigkeit und Macht schlechter Gesundheit; auch ist sie eine Befürchtung, dass Gemüt außerstande sei, das Leben des Menschen zu verteidigen, und unfähig es zu regieren“ (S. 377).

Sie erklärt in ihren Schriften ebenfalls, wie man die Furcht austreibt. So fordert sie uns u. a. auf, christliche Eigenschaften wie Liebe, Mitgefühl, Demut und Mäßigung zu leben. Diese Qualitäten, die das Gute zum Ausdruck bringen, tragen dazu bei, dass wir uns von falschen Empfindungen, wie etwa Furcht, nicht beeinflussen lassen, und sie machen uns für die göttliche Wahrheit empfänglich, die heilt.

Im Glossar von Wissenschaft und Gesundheit finden wir eine metaphysische Definition des Begriffes Furcht, Mrs. Eddy spricht in diesem Zusammenhang von „Irrtum“ und „Unwissenheit“ (siehe Seite 586). Meiner Meinung nach ist dies sehr erhellend, denn diese beiden Worte werfen Licht auf das betrügerische Wesen der Furcht. Wenn wir begreifen, dass Furcht irrig ist, dann verstehen wir, dass sie falsch ist – eine Lüge, die uns in Wirklichkeit weder Schaden zufügen noch von Gottes unendlicher Liebe trennen kann.

Da Furcht aus Unwissenheit entsteht, wird sie unweigerlich durch das Gebet ausgetrieben, das Gottes Allmacht anerkennt. Durch die Beseitigung der Furcht – der Unwissenheit über Gott – wird die Harmonie wiederhergestellt. Wissenschaft und Gesundheit erklärt dies folgendermaßen: „Es ist unsere Unwissenheit über Gott, das göttliche Prinzip, die offensichtliche Disharmonie hervorbringt, und das richtige Verständnis von Ihm stellt die Harmonie wieder her“ (S. 390).

Die beste Art und Weise, die Furcht auszurotten, besteht darin, der Allgegenwart und Allmacht Gottes zu vertrauen, für den alle Dinge möglich sind. Mary Baker Eddy kommt auf diesen Punkt in ihrer Botschaft an die Mutterkirche für 1902 zu sprechen. Als sie seinerzeit anonyme Briefe erhielt, in denen angedroht wurde, dass der Saal, in dem sie predigen sollte, in die Luft gesprengt würde, erhob sie sich über jegliche Furcht oder Gefahr, indem sie völlig auf Gott vertraute. Sie schrieb: „Ich verließ mich auf Gott und war geschützt“ (S. 15).

Durch die Beseitigung der Furcht – der Unwissenheit über Gott – wird die Harmonie wiederhergestellt.

Allein Gott ist imstande, Furcht zu heilen und Harmonie wiederherzustellen, und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass Gebet, das sich dankbar auf ein Verständnis von Gott stützt, wirksam ist – ein Verständnis, das mithilfe der sieben Synonyme für GottGemüt, Geist, Seele, Prinzip, Leben, Wahrheit und Liebe – erlangt wird (siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. 465). Wenn wir beispielsweise die herrliche Tatsache verstehen, dass Gott unendliche Liebe ist, deren Arme jedes Seiner Kinder liebevoll umgeben, so erkennen wir, dass wir nichts zu fürchten haben. Im ersten Johannesbrief heißt es: „Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollendete Liebe treibt die Furcht aus; ...“ (4:18). Hierzu ein kleines Beispiel: Vor einigen Jahren sollte ich vor einem großen Publikum sprechen. Ich hatte starkes Lampenfieber, doch ich konnte es überwinden, indem ich Nächstenliebe übte, eine Liebe, die, so erkannte ich, die Widerspiegelung der göttlichen Liebe war.

Beim geistigen Heilen von körperlichen, beruflichen oder emotionalen Problemen wird unser Vertrauen durch die vielen Bibelstellen untermauert, die bezeugen, wie sehr Gott Seine Kinder liebt, sie stets beschützt und ihre Bedürfnisse stillt. Die folgenden Worte Christi Jesu verdeutlichen, dass jeder einzelne von uns wertvoll und unersetzlich ist: „Verkauft man nicht fünf Sperlinge für zwei Groschen? Dennoch ist vor Gott nicht einer von ihnen vergessen. Aber auch die Haare auf eurem Kopf sind alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht; ihr seid mehr wert als viele Sperlinge“ (Lukas 12:6, 7).

In ähnlicher Weise wird jede Furcht durch das Anerkennen der Tatsache zerstört, dass es nur einen Gott und somit nur ein göttliches Gemüt gibt, das durch und durch gut ist. Diese Wahrheit schließt die Möglichkeit eines persönlichen Gemüts, das Furcht auslösen könnte, aus. Als die Widerspiegelung Gottes bringen Mann und Frau dieses eine und einzige Gemüt zum Ausdruck, das keine Furcht kennt und nur Frieden in sich schließt. Wenn ich mich Herausforderungen gegenübersehe, hilft mir das Verständnis, dass meine Fähigkeiten von Gott kommen und dass ich daher alles bei mir habe, was ich brauche, um den Anforderungen gerecht zu werden. Es befreit mich von der Furcht, meinen Aufgaben nicht gewachsen zu sein, und verleiht mir die Fähigkeit, sie in Ruhe zu erledigen.

Das Verständnis, dass Gott Geist ist, verleiht Frieden. Im unendlichen Geist, in dem alles harmonisch ist, gibt es keine Furcht. Der Apostel Paulus brachte es auf den Punkt, als er schrieb: „Aber fleischlich gesinnt sein bedeutet Tod, und geistlich gesinnt sein bedeutet Leben und Frieden“ (Römer 8:6). Eine geistige Sichtweise, die über das betrügerische Zeugnis der materiellen Sinne hinausgeht, befähigt uns zu erkennen, was wahr und ewig ist. Dadurch wird die Allgegenwart der Harmonie offenbart, die jede Furcht ausräumt. Auch die „wissenschaftliche Erklärung des Seins“ (siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. 468), die von der Allheit des Geistes sowie von der zeitlichen und unwirklichen Natur der Materie ausgeht, ist eine wirksame Behandlung zur Zerstörung von Furcht.

Welch ein Segen ist es doch, dass wir uns immer auf die folgenden Verse aus den Psalmen stützen können, die uns verheißen, dass wir unter allen Umständen auf Gottes Hilfe „zählen“ dürfen: „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat: der dir alle deine Sünden vergibt und heilt alle deine Gebrechen, der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich mit Gnade und Barmherzigkeit krönt“ (103:2–4). Die biblische Ermutigung, uns nicht zu fürchten, ist in der Tat eine immerwährende Verheißung des Friedens und der Harmonie für einen jeden Einzelnen von uns.

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