Mitte Oktober 2011 fiel meine damals fünfjährige Tochter vom Stuhl und schlug mit dem Hinterkopf auf die Tischkante auf. Meine Frau rief mich an, um mir zu erzählen, was sich zugetragen hatte, und sagte, dass meine Tochter am Kopf blutete. Sie hatte das Kind getröstet und die Wunde sorgfältig mit Wasser gereinigt. Sie sagte ferner, dass unsere Tochter eingeschlafen war, doch ich hatte gehört, dass das bei Kopfverletzungen kein gutes Zeichen ist.
Ich wusste, dass die geistigen Wahrheiten, die ich in der Christlichen Wissenschaft lernte, verlässlich, wirksam und ohne Verzug verfügbar waren, und so begann ich, für das Kind zu beten. Ich traf mich mit meiner Frau und Tochter an der U-Bahn und rief eine Pflegerin der Christlichen Wissenschaft an, die uns an der Haltestelle abholte und zu sich nach Hause brachte, wo sie sich der Verletzung unserer Tochter zuwandte. Ich war dankbar, dass ich die Gesundheit meiner Familie in die Obhut der Christlichen Wissenschaft geben konnte.
Diese Pflegerin empfahl uns, eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft anzurufen und um Behandlung durch Gebet zu bitten, und gab uns außerdem ein Exemplar von Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy zu lesen, während wir in ihrem Haus waren. Als die Pflegerin die Wunde reinigte und verband, telefonierte ich mit der Praktikerin und meine Frau las in Wissenschaft und Gesundheit. Unsere Tochter war ganz ruhig und frei von Schmerzen, als wir später das Haus der Pflegerin verließen.
Durch das Gespräch mit der Praktikerin, die unsere Tochter liebevoll durch Gebet behandelte, war ich sehr beruhigt. Sie sagte mir, dass ein Unfall in Gottes Reich nie passieren könnte, da es in der göttlichen Wirklichkeit keine Unfälle gibt. Ihre Worte beruhigten mich sehr. Später wurde mir klar, dass dieser Gedanke auf Aussagen wie dieser von Mary Baker Eddy über Unfälle beruht: „Unter der göttlichen Vorsehung kann es keine Unfälle geben, weil es in der Vollkommenheit keinen Raum für Unvollkommenheit gibt“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 424). Da es in der geistigen Wirklichkeit – der einzigen wahren Wirklichkeit – keine Unfälle gibt, können wir in Wahrheit nicht unter den Folgen eines Unfalls leiden, also auch nicht verletzt sein. Ich begriff, dass jeder gegenteilige Beweis, der ein Anzeichen dafür war, dass wir die Konsequenzen für ein dem Zufall überlassenes Leben zu tragen haben, nichts als ein falscher materieller Glaube ist. Den können wir zerstören, indem wir verstehen, dass Gott, das göttliche Prinzip, Alles ist und das ganze Universum in vollkommener Ordnung regiert.
Mir wurde aber auch bewusst, dass ich in meinem eigenen Denken gegen meine Furcht vor den möglichen Folgen der Tatsache vorgehen musste, dass meine Tochter nach dem Sturz eingeschlafen war oder dass wir keine Röntgenaufnahmen hatten machen lassen, um sicherzustellen, dass nichts gebrochen war. Die folgende Stelle aus Wissenschaft und Gesundheit half mir dabei: „Wenn die ersten Symptome einer Krankheit erscheinen, bestreite das Zeugnis der materiellen Sinne mit der göttlichen Wissenschaft. Lass deinen höheren Gerechtigkeitssinn die falsche Entwicklung sterblicher Meinungen zerstören, die du Gesetz nennst, und dann wirst du nicht in ein Krankenzimmer eingesperrt noch an das Krankenbett gefesselt sein, um den letzten Heller zu bezahlen, die letzte Strafe, die der Irrtum fordert“ (S. 390). Mir wurde bewusst, dass meine Tochter „die letzte Strafe“ nicht bezahlen musste, die von der menschlichen Meinung gefordert wurde, dass man nach einem Sturz nicht einschlafen darf – eine Meinungsäußerung, die ich zu einem Gesetz erhoben hatte. Eine Röntgenaufnahme, so begriff ich, würde die geistige Wahrheit nicht ändern, dass die wahre Existenz von Gottes gesamter Schöpfung, also meine Tochter und wir alle, geistig und vollkommen ist und dass nichts – kein Unfall – dies ändern kann.
Unsere Tochter hatte ein paar Tage lang einen Verband um, und die Pflegerin der Christlichen Wissenschaft wechselte ihn während dieses Zeitraums regelmäßig. Am Tag nach dem Vorfall ging unsere Tochter wieder in den Kindergarten, und niemand äußerte sich in irgendeiner Weise besorgt um ihre Gesundheit.
Nach einer Woche gab es kein Anzeichen von einer Verletzung mehr. Ich möchte darauf hinweisen, dass meine Tochter außer in den Minuten unmittelbar nach dem Sturz weder Furcht noch Schmerzen hatte. Heute ist sie zehn Jahre alt. Sie ist ein sehr gesundes und fröhliches Mädchen.
Ich bin sehr dankbar für diese Heilung, aber mehr noch für das geistige Wachstum, das ich als Folge davon erfahren habe.
Marco António de Paula, São Paulo, Brasilien
Original in Portugiesisch
