Vor ein paar Tagen war ich auf dem Heimweg von einer Geschäftssitzung in der Kirche, als ich fast von einem Auto angefahren wurde. Der Fahrer hatte beim Linksabbiegen zu sehr auf seinen Navi geachtet und mich einfach nicht gesehen. Trotz quietschender Bremsen wurde niemand verletzt, und erst als ich zur anderen Straßenseite kam, fuhr das Auto weiter.
Als ich meinen Weg fortsetzte, dachte ich natürlich über den Vorfall nach. Ich hatte eindeutig Vorfahrt. Warum beschäftigte es mich also noch? Ganz einfach: Noch bevor ich die Fahrbahn überquerte, war mir sehr deutlich der Gedanke gekommen: „Bleib stehen! Hinter dir kommt ein Auto, und weil der Fahrer nicht aufpasst, musst du das tun.“ Die Christliche Wissenschaft lehrt, dass solche Eingebungen von Gott, dem allwissenden Gemüt, kommen, und das habe ich auch selbst oft bewiesen bekommen. Dennoch ging ich einfach weiter. Schließlich hatte ich Vorfahrt.
Aber eigentlich ging es doch darum, welchen Gedanken ich das Vorrecht zuerkannte. Was war wichtiger: die Tatsache, dass ich mein Verhalten rechtfertigen konnte, oder das, was das göttliche Gemüt mir sagte?
In dieser Ausgabe des Herold lesen wir, wie wir diese Botschaften von Gott erkennen und unser Denken von anderen Einflüssen freihalten können. Sie gibt auch Beispiele dafür, wie diese Eingebungen uns bei Entscheidungen leiten, von Verletzungen oder Krankheit befreien, uns nötige Anweisungen geben und zu sinnvollen Sicherheitsmaßnahmen führen, die der ganzen Menschheit helfen.
Gott gibt uns ständig die Informationen, die wir brauchen. Wir lernen alle, besser auf Ihn zu lauschen. Manchmal braucht man vielleicht eine kleine Erinnerungsstütze, aber wenn wir auf diese achten, müssen wir nicht weiter darüber besorgt sein.
Als ich zuhause ankam, hat mich der Vorfall nicht weiter beschäftigt. Ich war nur dankbar für die Lehre, die ich erteilt bekommen hatte.
Christian A. Harder