Stellen Sie sich einen fensterlosen, nackten Raum vor. Ecken, Boden und Wände sind völlig unbeleuchtet. Hier lebt jemand – und er hat noch nie woanders gelebt.
Nur eine Sache weicht von der allgemeinen Farblosigkeit ab, nämlich ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen genau in der Mitte des Raums. Auf dem Tisch liegt ein Schachbrett mit schönen Schachfiguren, und dieser Bereich ist das einzige, was in Licht getaucht ist. Nur die Schachgarnitur wird beleuchtet. Mehr bekommt der Bewohner nicht zu sehen.
Stellen Sie sich nun vor, dass einmal in der Woche eine andere Person durch eine versteckte Tür tritt und sich an den Tisch setzt. Der Bewohner spielt seit seiner Jugend mit dem Besucher Schach. Man kann sich denken, wie wichtig das Schachspiel im Laufe der Jahre für unseren Bewohner geworden ist! Da es das einzige ist, was er sieht und kennt, hängt sein gesamtes Weltbild davon ab, was sich auf diesem Brett abspielt. Was also den Springern, den Bauern und der Dame passiert, ist ihm zweifellos unendlich wichtig.
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