Wissenschaft und Gesundheit 3:9: „Seine Arbeit ist getan und wir brauchen uns die Regel Gottes nur zu nutze machen, um Seinen Segen zu empfangen, der uns befähigt, unsere eigene Erlösung auszuarbeiten.“
Ich hatte längere Zeit keine Arbeit gehabt, worüber ich erst ziemlich niedergeschlagen war. Dann aber dachte ich auch gelegentlich, dass es doch ganz gut so war, hatte ich doch so Gelegenheit, mir so richtig klar zu werden, was alles in diesen zwei Jahren gedanklicher Auseinandersetzung mit Christian Science passiert war. Das war eine Menge! Und das alles Mal so richtig „sacken zu lassen“, war nicht nur wichtig für mich, sondern hat mir auch gezeigt, wie sehr ich mich schon verändert hatte und wie mein Denken auf eine völlig andere Bahn gebracht worden war. Natürlich suchte ich im Internet und in den Zeitungen nach Stellenangeboten und bewarb mich auf jede, die mir irgendwie zusagte, darunter auch eine Chiffreanzeige für einen Hol- und Bringdienst, war mir darüber aber gar nicht so sicher. Ich war eigentlich zu der Erkenntnis gekommen, dass auch meine neue Arbeitsstelle mich finden müsste, weil es ein Geben und Nehmen werden müsste.
Das Arbeitsamt hatte mittlerweile eine private Arbeitsagentur eingekauft, die mich jetzt ebenfalls mit vermitteln sollte. Dort konnte ich auch Bewerbungen schreiben bzw. mir ausdrucken, wobei mir langsam die Ideen ausgingen, wo ich mich noch bewerben sollte. Doch ich bekam eine Stelle angeboten, die fast eine Stunde von meiner Wohnung entfernt war und mir auch einiges von meiner „Kirchenzeit“ rauben würde. Ich bewarb mich dennoch und machte auch einen Probearbeitstag. Es ging alles gut und ich dachte: ‚Na gut, dann machst du eben das.’ Mit der Fahrzeit würde ich klarkommen und diese 20-Stunden-Stelle könnte ich ja vielleicht noch ausbauen. Trotzdem schrieb ich weiter Bewerbungen und mitten in das Verfassen einer Bewerbung kam ein Anruf, eben von dieser Chiffreanzeige, mit dem ich schon gar nicht mehr gerechnet hatte. Die fragten, ob ich mich vorstellen könnte, und es stellte sich heraus, dass es nur eine Viertelstunde Arbeitsweg wäre. Ich ging also am nächsten Tag hin und dort zeigt sich, dass ich keineswegs für den Hol-und Bringdienst eingestellt werden sollte, sondern als Servicemitarbeiterin auf den Stationen einer Klinik. Mit meiner Berufserfahrung und den Arbeiten in verschiedenen Seniorenheimen wäre das laut der Personalchefin genau der richtige Job für mich. Wir unterhielten uns noch eine Zeitlang und ich machte einen Probearbeitstag mit ihr aus. Diesen absolvierte ich und es gefiel mir von Anfang an, auch, dass man Wert darauf legte, sich für Patienten wieder mehr Zeit zu nehmen, auch für ein Gespräch. Das fand ich sehr gut, weil viele Patienten von außerhalb kommen oder keine Angehörigen haben. Beim Gespräch mit der Personalchefin nach dem Probearbeiten sagte ich ihr gleich zu und zu meiner Überraschung sollte ich gleich in der nächsten Woche anfangen. Ich fand das toll, hatte ich so doch noch die nötige Zeit für unsere Schülerversammlung und dann noch ein paar Tage, um mich vorzubereiten.
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