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Original im Internet

Auf dem Weg „von A nach B“?

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 10. Januar 2026


Im Alltag und sogar bei wichtigen Ereignissen im Leben hat man oft das Gefühl, sich ständig von A nach B zu bewegen, von „hier“ nach „dort“, beispielsweise bei etwas Simplem wie von einem Zimmer in ein anderes zu gehen oder Besorgungen zu machen. Oder es kann um etwas viel Größeres gehen – beispielsweise Überlegungen, an welchem Punkt wir uns gerade im Leben befinden und wo es noch hingehen soll, oder wo wir hinsichtlich unserer Arbeit, einer Beziehung oder unserer Gesundheit gerne wären. Man mag denken: „Wenn ich es bis dahin geschafft habe, dann bin ich beruhigt.“ Oder: „Wenn ich dieses Problem überwunden habe, dann geht es mir gut.“ Mit anderen Worten: Wenn ich von A nach B gekommen bin, ist alles in Ordnung.

Kürzlich habe ich in einem Artikel gelesen, wie viel Zeit die Leute damit verbringen, über ihre Zukunft nachzudenken – und sich Sorgen darüber zu machen, ob sie Erfolg haben werden, wenn sie dort ankommen. Das hat mich an eine Zeit vor vielen Jahren erinnert, als ich mit meinem zweijährigen Sohn Peter nach China unterwegs war. Mein Mann hatte ein paar Tage vor uns abfahren müssen und ich hatte wenig Erfahrung damit, allein mit Kind zu reisen. Ich betete in dem Wissen, dass Gott jeden Augenblick bei mir war und ich unmöglich allein sein konnte. Der 23. Psalm schließt mit folgenden Worten (Vers 6): „Ich werde immerdar im Haus des Herrn bleiben“, und Mary Baker Eddy gibt uns ihre geistige Auffassung dieser Zeile in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Ich werde immerdar im Haus des Herrn [dem Bewusstsein der Liebe] bleiben“ (S. 578).

Bei der Vorbereitung auf den Flug musste ich alle Zweifel ausräumen, dass ich das bewältigen konnte. Ich bekräftigte in meinen Gedanken, dass mein Zuhause, einschließlich des Friedens, den ich dort empfand, in Wirklichkeit mein Bewusstsein von Gott war. Egal wo wir uns rein physisch befinden, wir leben immer im Bewusstsein – sind immer in unserem geistigen Zuhause.

Am Anfang des langen Fluges machten wir es uns bequem. Doch als die Nacht anbrach, hatte Peter viele Stunden in seinem Sitz verbracht, und er zeigte deutlich, dass er aufstehen und sich bewegen wollte. Doch gerade in dem Moment wurde das Flugzeug von Turbulenzen geschüttelt, und so waren wir aufgefordert worden, sitzen zu bleiben. Die Flugbegleiterin kümmerte sich wundervoll um uns, aber nun saß ich da mit einem zappeligen Kleinkind auf dem Schoß; mein Bein war eingeschlafen und mir taten der Rücken und eine Seite weh. Obendrein wirkte mein Sitznachbar nicht sehr glücklich.

Da ich nicht aufstehen und weggehen und auch keine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft anrufen und um Behandlung durch Gebet bitten konnte, musste ich dort in meinem Sitz mehrere Herausforderungen auf einmal angehen. Ich fühlte mich auf verschiedenen Ebenen unwohl und wandte mich aus vollem Herzen an Gott. Doch trotz all meiner Gebete kam ich an einen Punkt, an dem ich kurz davor war, in Tränen auszubrechen. In dem Augenblick wurde das Anschnallzeichen ausgeschaltet, und so konnten die Passagiere aufstehen.

Als mein Sohn und ich den Gang entlang gingen, sah ich, dass es noch andere Familien mit Kindern gab – viele verschiedene Menschen waren auf dem Weg irgendwohin. Und ich dachte: Oje, und ich habe die ganze Zeit nur an mein eigenes Unwohlsein gedacht.

Es kam mir vor, als sei ein Vorhang von meinem Denken entfernt worden. Auf unserem Spaziergang den Gang entlang fühlte ich Gottes vollständige Kontrolle und erkannte, dass es auf meinem Weg durchs Leben weniger um mich als um Gott ging. Wir lesen in Wissenschaft und Gesundheit (S. 557): „Die göttliche Wissenschaft vertreibt die Wolken des Irrtums mit dem Licht der Wahrheit und hebt den Vorhang über dem Menschen, der nie geboren ist und niemals stirbt, sondern mit seinem Schöpfer zugleich besteht.“ Aha! Es ging also nicht darum, von A nach B zu gelangen. Wir sind immer an Punkt A!

Ich verstand, dass ich mich in Logistik verfahren hatte, in die Planung jedes Abschnitts der Reise – vom Auto zum Flughafen, von Einchecken und Sicherheitskontrolle am Flughafen bis zum Gate, vom Flug zum Hotel – immer mit dem Gedanken: „Wenn wir bei meinem Mann ankommen, dann können wir uns entspannen.“ Und obwohl ich vor der Fahrt gebetet hatte, war es mir dabei sehr um menschliche Ergebnisse gegangen und nicht um Gott, den erhaltenden Unendlichen. Natürlich war es richtig, gut organisiert zu sein – der Apostel Paulus weist uns an (1. Korinther 14:40): „Lasst alles ehrbar und ordentlich zugehen“ –, doch die göttliche Liebe würde mich nicht mit falschen Gedanken über Reisen, Mutterschaft oder den Weg von hier nach dort alleinlassen.

Weisheit, Intelligenz, Gesundheit, Kraft und Bewegung haben alle ihren Ursprung in Gott. Jeder Schritt, den wir unternehmen, wird in Gott getan, und alle Personen im Flugzeug – von Piloten über das Flugpersonal, die anderen Passagiere mit und ohne Kinder und mein Sohn und ich – befanden sich beständig unter Gottes Obhut.

Ich war so dankbar für diese Klarheit. Und dann wurden die Lichter gelöscht, damit alle, die schlafen wollten, Ruhe finden konnten. Mein Sitznachbar, ein Chinese, rückte ein wenig zur Seite, nahm die Beinchen meines Sohnes und legte sie auf seine Armlehne, damit Peter sich ausstrecken konnte. Das kam völlig unerwartet und war solch eine liebevolle Geste! Am Morgen bedankten wir uns in unserem besten Chinesisch (xiè xie). Das Schöne an dieser Nacht im Flugzeug war, dass alle kleinen Kinder völlig still waren – keines weinte oder quengelte während der Nacht. Und auch das unangenehme Gefühl in meinem Bein, meinem Rücken und meiner Seite verschwand vollständig. Ich dachte dankbar an diese Worte aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft:

Er kennt den Engel, den du brauchst,
   und sendet ihn dir zu,
   dass er dich schützend hält.
(Violet Hay, Nr. 9, Orig. & Übers. © CSBD)

In den Jahren seitdem denke häufig an diese Erfahrung zurück, und mir kommen immer Tränen der Dankbarkeit dabei. Ich bin dankbar nicht nur für die Freundlichkeit, Rücksicht und Liebe, die in dem Flugzeug zum Ausdruck gebracht wurden, sondern auch für mein gewachsenes Gottvertrauen. Es ist so hilfreich, sich einen Augenblick Zeit zu nehmen – wohin wir auch gehen oder fahren, was immer wir auch planen oder tun, und selbst in Bezug auf das, was wir im Leben erreichen möchten – und in unserem Denken die Tatsache festzustellen, dass Gott Alles ist, immer gegenwärtig, immer verfügbar und dass Er uns immer Engelsbotschaften der Weisheit und Liebe schickt.

Wenn es bei all unseren alltäglichen Aufgaben oder Begegnungen den Anschein hat, „von A nach B“ unterwegs zu sein, befinden wir uns doch immer am Punkt A, sofern wir mit Gott anfangen und nicht von Seiner Seite weichen. Ich erinnere mich an viele Situationen, in denen ich genau mit diesem Gedanken gebetet habe – als meine Kinder auf Reisen und in der Ausbildung waren und auch bei meinen eigenen Reisen, Geschäfts- oder Bankangelegenheiten, bei der Suche nach dem richtigen Zuhause für meine Mutter und auch einfach beim Lebensmitteleinkauf.

Wir lesen in der Bibel (Apostelgeschichte 17:28): „Denn in ihm leben, weben und sind wir; wie auch einige Poeten bei euch gesagt haben: ‚Wir sind von seiner Art.‘“ Wir alle können die Allgegenwart Gottes fühlen und auf unserem von Gott geführten Weg furchtlos und zuversichtlich sein.

Beim Bewältigen unseres Alltags ist es so heilend zu wissen, dass wir nicht „von A nach B“ unterwegs sind, sondern dass in Wahrheit, Gott, jeder Schritt immer Punkt A ist.

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