Durch das Studium der Bibel sowie der Schriften Mary Baker Eddys, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, gelangen wir zu der Erkenntnis, dass Gott eine immergegenwärtige Hilfe ist, und wir lernen, dass wir uns niemals zu fürchten oder bedroht zu fühlen brauchen. Warum nicht? Nun, weil Gott, die göttliche Liebe, uns stets behütet, leitet und beschützt. Daher sind wir nie schutzlos oder in Gefahr, sondern wir können uns zu allen Zeiten auf die göttliche Liebe stützen und ihr vertrauen.
Wenn ich um Schutz und Sicherheit bete, sind mir vor allem zwei Psalmen eine große Hilfe. Bei dem einen handelt es sich um den 23. Psalm, in dem es u. a. heißt: „Und wenn ich auch im finsteren Tal wandere, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, ...“ (Vers 4). Der andere ist der 91. Psalm, der uns versichert: „Wer unter dem Schutz des Höchsten wohnt, der kann bei ihm, dem Allmächtigen, Ruhe finden“ (Vers 1Anm. d. Red.: Zitiert nach: Hoffnung für alle, © 1983, 1996, 2002 by Biblica Inc.TM. Nutzung mit freundlicher Genehmigung Fontis – Brunnen Basel.). Der 91. Psalm verheißt ferner: „Er [Gott] wird dich mit seinen Schwingen decken, und deine Zuflucht wird unter seinen Flügeln sein. Seine Wahrheit ist Schutz und Schild“ (Vers 4). Wenn wir verstehen, dass in Gott, der Alles-in-allem ist, das Böse keine Wirklichkeit besitzt und daher auch keinen Ausdruck haben kann, dann brauchen wir „vor dem Grauen der Nacht ..., vor den Pfeilen, die am Tag fliegen“ nicht zu erschrecken (Vers 5), und wir wissen, dass wir nur mit Gutem in Berührung kommen können. Dieses Bewusstsein ist unser bester Schutz.
Als Kinder Gottes spiegeln wir alle das göttliche Gemüt wider und teilen dieselbe Natur, nämlich das Wesen der göttlichen Liebe. Daher ist es unmöglich, dass ein Gotteskind einem anderen Schaden zufügen könnte.
Ich unternahm einmal eine Reise in einen benachbarten Bundesstaat. Die Stadt, zu der ich unterwegs war, hat einen schlechten Ruf: die Einwohner gelten als feindselig und gewaltbereit und scheinen die Angewohnheit zu haben, ihre Mitmenschen zu betrügen und zu bestehlen, um sich an ihnen zu bereichern. Ich durfte jedoch eine ganz andere Erfahrung machen und kann bezeugen, dass, wenn wir vollständig von der Gewissheit der Allheit der göttlichen Liebe erfüllt sind, wir Christi Jesu Beispiel folgen und uns rückhaltlos auf Gott verlassen können, wodurch uns Schutz, Sicherheit, Erlösung und Heilung zuteil werden.
Auf dem Parkplatz, wo ich mein Auto abgestellt hatte, machte mich jemand auf einen mechanischen Fehler an meinem Fahrzeug aufmerksam. Er musste an meinem Nummernschild bemerkt haben, dass ich von auswärts kam, doch anstatt meine missliche Lage auszunutzen, wies er mich auf das Problem hin, wobei er hinzufügte, dass es nicht sicher für mich wäre, die 500 km bis nach Hause in der Dunkelheit zurückzufahren. Ich empfand tiefe Dankbarkeit für seinen ehrlichen Hinweis, der für mich ein Beweis für Gottes Schutz war.
Da es Wochenende war, ahnte ich schon, dass es schwierig sein dürfte, eine Werkstatt zu finden, die geöffnet hatte, ganz zu schweigen von einem Mechaniker, der zu dieser Stunde noch bereit sein würde, das beschädigte Teil auszutauschen. Doch sofort kam ein Passant vorbei, der mir eine Werkstatt empfahl, wo ich die Reparatur vornehmen lassen konnte. Innerhalb kürzester Zeit hatte ich nun schon zwei Beweise für Gottes Fürsorge für alle Seine Kinder!
Ich fuhr vorsichtig zu der Werkstatt, wo ein Mechaniker mir mitteilte, dass, wiewohl er das benötigte Ersatzteil nicht vorrätig habe, er mir dennoch helfen könne, da er wisse, wie man ein ähnliches Teil selbst herstellen könne, und er das nötige Werkzeug dafür zur Hand habe.
Er machte sich also an die Arbeit und ich ging zur Tankstelle, die sich genau gegenüber befand, um mich, für den Heimweg, nach dem direktesten Weg zur Autobahn zu erkundigen. Dort traf ich einen Taxifahrer an, der ganz aufgelöst schien. Er berichtete, dass er soeben, nur einen Häuserblock entfernt, überfallen worden sei, wobei er hinzufügte, dass es in dieser Gegend so gut wie täglich vorkomme, dass Autofahrer beraubt würden.
Ich erwiderte nichts darauf, sondern fragte ihn lediglich nach dem Weg. Daraufhin wollte er wissen, wo ich denn mein Auto abgestellt hätte. Ich zeigte auf die andere Straßenseite, und er schüttelte missbilligend den Kopf, da meine Mitreisenden noch im Auto saßen und die Türen geöffnet waren, sodass weder die Insassen noch mein Auto vor einem Überfall geschützt waren.
Da erst merkte ich, dass ich mir des unfehlbaren Schutzes durch die göttliche Liebe so absolut bewusst war, dass mir die Warnungen des Taxifahrers überhaupt nicht plausibel erschienen. Ich war völlig von der Gewissheit erfüllt, dass die Menschen, mit denen ich in Berührung kam, mir den rechten Weg weisen und mir helfen würden, diese schwierige Situation zu lösen. Gott, das einzige Gemüt, beschützt und führt jeden einzelnen von uns und wir alle sind Seine Kinder. Als Kinder Gottes spiegeln wir alle dieses Gemüt wider und teilen dieselbe Natur, nämlich das Wesen der göttlichen Liebe. Daher ist es unmöglich, dass ein Gotteskind einem anderen Schaden zufügen könnte.
Mary Baker Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Steh Wache an der Tür des Denkens“ (S. 392). Genau das tat ich, indem ich jeden Mann und jede Frau als vollkommen und ehrlich ansah. Keiner von ihnen war zu einer bösen Tat fähig, denn jeder spiegelte Gott wider. Während viele diese Gegend als unsicher und wenig einladend betrachteten, hielt ich an der Wahrheit fest, dass dort nur Gottes Kinder lebten, und dass jeder von ihnen geborgen war und von Gott beschützt wurde. In Wirklichkeit konnte ich nur den geistigen Menschen sehen, wie er im ersten Kapitel des ersten Buches Mose beschrieben wird (siehe Verse 26, 27): zum Bild und Gleichnis Gottes erschaffen, rein, vollkommen, gesund und rechtschaffen. Und so blieb ich dank meines Vertrauens auf Gottes allgegenwärtigen Schutz und Seine immerwährende Fürsorge ganz gelassen.
Durch diese Erfahrung habe ich gelernt, dass Gottes Kinder nie hilflos, schutzlos oder in Gefahr sind.
Ich ging zurück zu der Werkstatt und kurz darauf verkündete der Mechaniker voller Freude, dass er das benötigte Ersatzteil hergestellt habe und der Defekt behoben sei.
Die Rückfahrt verlief ohne Zwischenfälle. Zwei Wochen später sprach mich ein anderer Mechaniker auf das selbst gebaute Autoteil an: dies sei so erstklassig, dass es besser wäre, es nicht gegen ein neues auszutauschen. Dies war für mich ein weiterer Beweis für die Intelligenz und Präzision des Gemüts sowie für die Fürsorge und Umsicht der göttlichen Liebe.
Durch diese Erfahrung habe ich gelernt, dass Gottes Kinder nie hilflos, schutzlos oder in Gefahr sind. Das Festhalten an dieser Tatsache, verbunden mit der Dankbarkeit für den Mann, durch dessen Hinweis ich auf den Defekt an meinem Auto aufmerksam geworden war, sowie für den Mechaniker, der so spontan seine Hilfe angeboten hatte, obwohl seine Mittel beschränkt zu sein schienen, gab mir das Vertrauen, furchtlos zu bleiben und bestärkte mich in der Gewissheit, dass Gott uns alle beschützt und richtig leitet.
Die folgende Verheißung des Propheten Jesaja gilt für einen jeden von uns: „... Gott ist mein Heil, ich bin sicher und fürchte mich nicht; ...“ (Kapitel 12:2). Wenn wir dies wissen, können wir uns immer und überall sicher und geborgen fühlen!
