Religiöse Reformatoren waren generell überzeugt, dass die Wege der Welt in die Irre führen. Ob Jeremia im Alten Testament, Jonathan Edwards im 18. Jahrhundert oder einige geistig wache Geistliche unserer Zeit, ihre – oft unverblümte – Botschaft an die Menschen war, die weltlichen Wege zu verlassen und geistige und moralische Werte anzunehmen.
Ehrlichkeit im Geschäftsleben, Treue in der Ehe, Gewaltfreiheit anderen gegenüber. Viele von uns wollen diese grundlegenden Werte zumindest theoretisch leben. Doch im Alltag kann sich das als viel schwerer – und komplizierter – erweisen als gedacht. Unsere Entscheidungen sind nicht einfach schwarz oder weiß gekennzeichnet.
Ist es nicht beispielsweise altmodisch, allzu simpel dargestellt und überholt zu denken, dass Selbstlosigkeit, Ehrlichkeit und Liebe usw. im Vergleich zu Fachwissen, Ehrgeiz, Selbstbewusstsein oder politischem Scharfsinn mehr als nur zweite Geige spielen? Ist nicht ein gewisses Maß an „falschen Zeugenaussagen“ (siehe 2. Mose 20:16) und Einschüchterung ein angemessener Ausdruck von Charakterstärke?
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