Auf meinem Schreibtisch zu Hause steht eine kleine Figur von einem betenden kleinen Jungen. Er kniet, die Hände sind gefaltet, die Augen gen Himmel gerichtet.
Für mich symbolisiert diese Figur die mentale Einstellung, die uns für Gottes erhabene Weisheit und liebevolle, sanfte Fürsorge öffnet. Wir können diese Haltung jederzeit und überall einnehmen, ohne deshalb auf Knien sein zu müssen. Das demütige, auf Gott lauschende Bewusstsein befähigt uns, still „ohne Unterlass“ zu beten (1. Thessalonicher 5:17), wie es der Apostel Paulus während seiner Mission tat und allen anempfahl. Wir können das täglich in uns selbst fördern.
Jeden Tag, wenn ich zur Arbeit gehe oder sonst durch die Stadt laufe, warte ich bei der Ampel auf grün, bevor ich über die Straße gehe. Es ist leicht, beim Warten ungeduldig zu werden, doch neulich maß ich an der Ampel einmal die Zeit und stellte fest, dass es sechzig Sekunden waren – nur eine Minute. An der nächsten Ampel verwendete ich diese Minute, um das Gebet des Herrn zu beten, das Christus Jesus uns gegeben hat. Ich betete es einmal in Ruhe, und als ich zur zweiten Runde mit „Unser Vater …“ ansetzte, wurde es grün. Auf dem Weg über die Straße betrachtete ich voller Freude all die Menschen um mich als Söhne und Töchter unseres Vaters.
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