Man kann mit Sicherheit behaupten, dass sich die meisten Menschen über eine Sache einig sind: Wir alle wollen körperlich und geistig gesund sein. Doch wie oft überlegen wir, was Gesundheit eigentlich ist, damit wir sie wirklich beschützen können?
Die allgemeine Auffassung besagt, dass Gesundheit ein materieller Zustand ist – und wenn Probleme beim menschlichen Körper oder Gemüt auftreten, dann muss man die Materie in Ordnung bringen, was nicht immer möglich ist. Diese Sichtweise führt dazu, dass Leute die Angreifbarkeit der Materie fürchten, die zu Krankheit und Behinderung und schließlich zum Tod führen kann. Doch betrachten wir einmal diesen Satz in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy: „Mit allgemeiner Zustimmung hat die sterbliche Anschauung sich selbst zum Gesetz gemacht, um die Sterblichen an Krankheit, Sünde und Tod zu binden“ (S. 229).
Christus Jesus kam, um die Menschheit von dieser „sterblichen Anschauung“ des Lebens und den versklavenden Folgen zu befreien, die mit einer solchen Zustimmung einhergehen. Das tat er, indem er nur dem zustimmte, was Gott weiß – dem Bewusstsein des unendlichen Geistes, des unsterblichen Lebens und der ewigen Wahrheit, die außer dem Guten nichts umfassen. Er akzeptierte nur Gottes Wirklichkeit für den Menschen, für jeden Mann, jede Frau und jedes Kind. Er kannte und liebte uns als so vollständig geistig, vollkommen und unsterblich wie Gott es auch ist.
Durch seine bewusste Zustimmung, dass nur Geist und nicht die Materie wahre Gesundheit ausmacht, bewies Jesus, dass die Gesundheit bzw. Vollständigkeit, die Gott charakterisiert, auch die Gesundheit Seiner geistigen Schöpfung ausmacht. Auf diese Weise konnte er Menschen von allen Krankheiten heilen und von allen Sünden erlösen.
Jesu Lehre und Werke leiten die Menschheit dazu, die geistigen und unsterblichen Eigenschaften und Ideen bewusst festzuhalten, aus denen unser wahres Sein als die geistige Schöpfung der göttlichen Liebe besteht. Er bewies, dass eine Zustimmung zu Geist als unserem Ursprung wahre und dauerhafte Gesundheit bewirkt. Um dies zu erleben, so sagte er, müssen wir Gott von ganzem Herzen lieben und die Gebote und Eigenschaften leben, die unsere natürliche geistige und moralische Reinheit ausmachen. Und denen, die seiner Lehre und seinem Vorbild folgen, sagte er: „[Ihr] werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ (Johannes 8:32).
Will man also in Christi Weise der wahren Gesundheit zustimmen, dann muss man eine demütige, kindliche Empfänglichkeit sowie ein Verlangen und eine Bereitschaft in sich nähren, im geistigen Verständnis von Gesundheit zu wachsen. Dieses Wachstum findet statt, wenn wir die Offenbarung der göttlichen Wissenschaft verstehen – der Gesetze Gottes, die Christus Jesus lehrte und praktizierte und die in der Bibel offenbart und in Wissenschaft und Gesundheit und anderen Schriften von Mary Baker Eddy über die Christliche Wissenschaft erklärt werden, die die Christliche Wissenschaft beim Studium der Bibel entdeckt hat.
Diese Bücher offenbaren, was wahre Gesundheit ist und wie wir darauf zugreifen können. „Das wahre Bewusstsein“, schrieb Mrs. Eddy, „ist die wahre Gesundheit“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 298). Dieses „wahre Bewusstsein“, das Bewusstsein der göttlichen Liebe, des göttlichen Lebens und reinen Gemüts, ist unendlich. Das bedeutet, dass wir in Wirklichkeit in diesem wahren Bewusstsein leben. Wir können uns aus unendlicher Liebe, in der es keinen Raum für etwas Gott Unähnliches, etwas Schädliches wie Krankheit oder Sünde, gibt, nicht entfernen, sei es um zu existieren oder um etwas zu tun.
Seit den Anfängen meines Studiums der Christlichen Wissenschaft ist mein Wachstum im Verständnis und Bewusstsein von Gott als wahrer Gesundheit ein inspirierendes und praktisches Mittel zur Vorbeugung und Heilung von Krankheit. Doch ich lerne immer weiter und habe schon oft erlebt, dass Heilung eintritt, wenn ich das Bewusstsein der göttlichen Liebe einnehme und sie widerspiegele. Für mich erbringt dies den Beweis, dass Gott der Heiler ist, dass wir im unendlichen Bewusstsein Gottes leben, in einem Zustand vollkommener Gesundheit. Diese Gesundheit ist unsterblich; sie ist nie von Materie abhängig.
Wer möchte sich nicht der göttlichen Liebe bewusst sein, die uns liebt und unsere vollkommene Gesundheit aufrechterhält, und sich ihrer Führung anvertrauen? Wer würde diesem uneingeschränkt wohlwollenden Schöpfer und Herrscher nicht in Wort und Tat treu nachfolgen wollen? Das ist eine freudige und gesundheitsfördernde, lebensfüllende Tätigkeit! Doch es ist auch ein Versprechen, wachsam zu sein, wem oder was wir täglich, stündlich, augenblicklich unsere Zustimmung geben – unser wahres Bewusstsein, unsere wahre Gesundheit wertzuachten und zu verteidigen.
Durch das tägliche Studium und die aktive Praxis der Christlichen Wissenschaft können wir uns der wahren Natur Gottes und unserer eigenen Natur als dem geistigen Ebenbild des unsterblichen Lebens beständiger bewusst sein. Dann können wir eher erkennen, wenn etwas Gott unähnlich ist, und sind jederzeit gerüstet, diesem Unähnlichen die Zustimmung zu verweigern und Sünde und Krankheit uneingeschränkt mit der Wahrheit zurückzuweisen, die uns beschützt, rettet und heilt. Das ist besonders notwendig, weil die allgemeinen Überzeugungen von Sterblichkeit, Sinnlichkeit, Gebrechlichkeit und Krankheit ständig Einlass in unser Bewusstsein begehren. Sie sind angesichts gelebter Wahrheit und Liebe jedoch machtlos.
Die Zustimmung zum heiligen, gesundheitsfördernden Bewusstsein der göttlichen Wahrheit – und Ablehnung von Materie als unserer Quelle der Gesundheit – heilt unseren Körper ebenso sicher, wie sie unseren Charakter von einer materiellen Gesinnung in geistige Reinheit umwandelt.
Mrs. Eddy fasst die Praxis des christlich-wissenschaftlichen Heilens folgendermaßen zusammen: „So zu leben, dass das menschliche Bewusstsein ständig in Verbindung mit dem Göttlichen, dem Geistigen und dem Ewigen bleibt, heißt die unendliche Macht individuell zum Ausdruck bringen, und das ist Christliche Wissenschaft“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 160).
Barbara Vining
Chefredakteurin
    