Ich brach in Panik aus. Mein erstes Studienjahr war fast zu Ende, und ich hatte keine Ahnung, wie ich die Studiengebühren für das nächste Jahr bezahlen sollte. Meine Eltern hatten durch ein schlechtes Geschäft ihre gesamten Ersparnisse verloren, und es hatte den Anschein, als ob alle anderen Finanzquellen erschöpft seien. Als ich an dem Tag über den Campus lief, sah es nicht so aus, als ob sich eine Lösung oder Zukunft für mich zeigte.
Es ging mir seelisch schlecht, und ich hatte niemanden, den ich um Unterstützung oder Ermutigung bitten konnte. Die Versuchung, sich selbstzerstörerischen Gedanken – einem „Ausweg“ – hinzugeben, war stark.
Doch diese Art zu denken war mir neu. Bis dahin hatte ich davon geträumt, mir eine gute Zukunft aufzubauen. Jetzt sah es so aus, als endeten alle meine Pläne in einer Sackgasse. Wofür sollte ich noch leben?
Als ich aufwuchs, hatte ich mir angewöhnt, über meine Probleme zu beten. Daher wandten sich meine von Selbstmitleid umnebelten Gedanken ganz natürlich an Gott, um Trost und Führung zu erlangen. Und hier, in dem Augenblick der Hoffnungslosigkeit, nahm all das, was ich in den Jahren in der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft gelernt hatte, Gestalt an. Folgende Ideen waren meine Rettung:
„Valerie, der Tod ist kein Freund. Er kann keine Lösung bieten, denn Gott weiß alle Antworten; Er ist hier und jetzt bei dir und wird es immer sein. Gott ist gut; Er hat dich mit all den Eigenschaften und geistigen Ressourcen erschaffen, die du jemals brauchen kannst, egal wie die äußeren Umstände aussehen. Dein Schöpfer hat dich nicht verlassen.
Diese negativen Gedanken sind nicht deine Gedanken. Die Ideen, die Gott dir eingibt, sind gut. Destruktive Gedanken sind nicht gut. Es sind Lügen, die versuchen, dein Selbstwertgefühl und deinen Lebenszweck zu unterminieren, doch du musst nicht auf sie hören. Die Bibel sagt: ‚Ich weiß genau, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leidens, um euch eine Zukunft und eine Hoffnung zu geben‘ (Jeremia 29:11).“
Ich hatte genug Erfahrung, um zu wissen, dass sich eine Lösung zeigen würde, wenn ich auf Gott vertraute. Wenn ich allerdings der negativen Denkweise nachgab, dann wäre ich abgelenkt und würde die Segnung verpassen.
„Valerie, der Himmel ist kein Ort, für den du sterben musst, um hinzukommen und Besserung zu erleben. Jesus sagte, das Himmelreich, Gottes gesamte Güte, ist inwendig in dir – in deinem Bewusstsein. Du brauchst also keine anderen Umstände, sondern eine andere Betrachtungsweise deiner Umstände – du musst von einer begrenzten Sichtweise der Dinge alles so sehen, wie Gott es sieht.“ Das war nicht positives Denken, sondern ein klareres Verständnis von meiner Beziehung zu Gott, der immer für mich sorgt.
Mit diesen machtvollen Gedanken legte sich mein seelischer Sturm. Die düsteren Gedanken verschwanden, als ich tiefer darauf vertraute, dass sich eine Lösung zeigen würde, auch wenn ich nicht wusste, wie sie aussah. Ich fühlte mich nicht mehr verlassen oder in Gefahr; Gott hatte mich gerettet.
Dieser Frieden blieb bei mir, und am Ende konnte ich auch ohne die Hilfe der Familie das Geld für die Studiengebühr der verbleibenden drei Jahre auftreiben. Als ich später ein Aufbaustudium absolvierte, konnte ich meine Kosten durch eine Forschungsassistenz begleichen.
Es mag Zeiten geben, in denen unser Leben sehr leer aussieht. Doch inmitten des Aufruhrs ist göttliche Hilfe zur Hand, um uns aus der Grube zu helfen. Gott ist allgegenwärtig, um dich zu retten und zu erlösen – und dich aus dunklen, zerstörerischen Gedanken zum Licht der Hoffnung, der Verheißung und des Friedens zu leiten.
    